Berichte 2006

Weihnachtsfeier der TEB e. V. Selbsthilfegruppe

Baden-Württemberg am: 14.12.2006 im Ratskeller in Ludwigsburg
Von Rosemarie und Bruno Kistenfeger

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Der Abend wurde um 18:00 mit Frau Bognar (Geige) und Herrn Schirmer (Cello) musikalisch eröffnet, sie spielten Stücke von Wagner, Beethoven u .v .m.. Es wurden ca. 60 Teilnehmer darunter Betroffene, Angehörige und Gäste von Frau Stang begrüßte, sie wünschte uns einen schönen und unvergesslichen Abend. Die Teilnehmer reisten aus der näheren und weiteren Umgebung von Stuttgart an.

Kurze Aufzeichnung von Frau Bogner und Herrn Schirmer (wmv 1.2 MB)

Wir ließen uns das Essen schmecken, hierbei kamen die Gespräche mit Betroffenen, Freunden, Angehörigen und Gäste so richtig in Gang. Die Freude war groß, als wir Angehörige ehemaliger Gruppenmitglieder wieder sahen und wir mit Ihnen ausgiebig plaudern konnten. Es wurde das vergangene Jahr, was waren die Ziele und auch das neue Jahr was sind die Ziele für 2007 kurz vorgestellt. Die erste Informationsmappe von TEB e.V. wurde überreicht, auch wurde der Termin 17.03.2007 für das erste Arzt- u. Patientenseminar bekannt gegeben.

Jetzt waren wir nur noch mit lesen beschäftigt, wir waren total überrascht, was in dieser kurzen Zeit, seit TEB e.V. besteht, bewegt und an Zielen umgesetzt wurde. Diese Infomappe ist ein richtiges Nachschlagewerk, übersichtlich, informativ, wir waren begeistert und sind richtig stolz auf unsere Selbsthilfegruppe und auch auf das gesamte Team von TEB e.V.
Frau Wohland - Braun vom Krebsverband Baden-Württemberg würdigte in Ihrer Ansprache die Lebendigkeit der Gruppe. Sie ermutigte Frau Stang ihrem Ziel treu zubleiben und den eingeschlagenen Weg weiter zugehen. Sie versprach auch in Zukunft ein Ansprechpartner für unsere Gruppe zubleiben. Dass es sich hier um eine besondere Gruppe mit einem besonders schweren Krankheitsbild handelt, steht außer Frage.
Frau Dr. Steinbeck die 2.Vorsitzende bedankte sich im Namen der Gruppe und aller Anwesenden bei Frau Stang und Ihrem Mann, für die enorme Arbeit und das große Verständnis für die ehrenamtliche Tätigkeit, dass hier viel im privaten Bereich auf der Strecke bleibt ist wohl jedem klar. Was wäre TEB e.V. ohne diese Beiden, hier werden Theorie und Praxis miteinander verknüpft. Eine jahrelange Erfahrung bekommt man immer wieder zu spüren und man merkt es immer wieder an den Projekten die innerhalb und außerhalb der Gruppe durchgeführt werden. Im Namen der Gruppe überreichte Frau Dr. Steinbeck ein Kuvert an Frau u. Herrn Stang, der Inhalt wurde in der Gruppe gesammelt. Wir alle kennen das Hobby unserer Gruppenleiterin. Beide bedankten sich und versprachen TEB e.V. weiterhin zu unterstützen mit all Ihren Möglichkeiten solange Ihre Kräfte es zulassen und der Bedarf bei den Betroffenen besteht.
Jetzt kam der Höhepunkt der Feier, wieder einmal hat man sich im Hause Stang eine kleine Überraschung ausgedacht. Ein junges Tanzpaar Sylvia Gessler und Tobias Egger von der Tanzsportabteilung Rot Gold im TV – Pflugfelden , traten auf und tanzten mehrere Tänze(Rumba, CHa Cha CHa, Samba), es war eine Augenweide für uns alle. Wir waren von der Eleganz dieser beider Tänzer beeindruckt. Nur schade war, dass kurzfristig der Raum( der schon ein Jahr bestellt war), von der Geschäftsleitung geändert wurde und dadurch nicht mehr der nötige Platz für das Tanzpaar vorhanden war. Deshalb konnte man nicht alle Tänze die geplant waren vorführen. Trotzdem es war super, es gab soviel Beifall, dass es noch zwei Zugaben gab. Frau Stang bedankte sich und übergab ein kleines Geschenk. Man merkte die Freude die bei unseren Betroffenen und auch bei diesen jungen Menschen im Raum stand. Uns wurde eine bleibende Erinnerung beschert und für wenige Augenblicke konnten wir unsere Krankheit vergessen. Dieser Tag war wieder einmal gelungen und bleibt für viele von uns in guter Erinnerung.
Wie in jedem Jahr gab es auch für jeden Teilnehmer ein kleines Geschenk, auch Helfer aus der Gruppe wurden für ihre Hilfe im Jahr 2006 besonders bedacht, ohne Sie wäre vieles innerhalb und außerhalb der Gruppe nicht möglich. Mir persönlich gefällt die persönliche Wertschätzung von jeden Einzelnen in der Gruppe sehr gut, hier ist nichts selbstverständlich. Die Gruppe wünschte sich, dass man ein paar Weihnachtslieder zusammen singt dies wurde nicht vergessen in dem ganzen Trubel der Vorbereitung. Frau Bognar begleitete uns mit Ihrer Geige und wir alle sangen Weihnachtslieder, dass bewegt uns sehr, manche kämpften mit Ihren Gefühlen. Schnell ergriff Frau Stang nochmals das Wort und bedankte sich bei allen Teilnehmern und Gästen. Sie wünschte uns einen guten nach Hause weg ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, ein Jahr 2007 indem es für uns nicht schlechter werden sollte sondern nur besser.

Kurze Aufzeichnung der gemeinsam gesungenen Weihnachtslieder (wmv 720 kb)

Der Abend ging nun auch für mich und meine Frau zu Ende, es war ein gelungener, gut organisierter und liebevoll geführter Abend.
Im Namen der Gruppe und allen Teilnehmern ein herzliches Danke an Sie und Ihren Mann, es ist nicht selbstverständlich, was Sie alles so“ auf die Beine gestellt haben. Ihnen gehört unser Lob und Anerkennung.
Wir wünschen und hoffen, dass alle Gruppenmitglieder im Jahr 2007 wieder so eine schöne Weihnachtsfeier erleben können.



Von Herrn Uwe Wiegand,
(Stellvertretender Abteilungsleiter der Tanzabteilung ROT-GOLD des TV Pflugfelden)

Am 14. Dezember 2006 hatten wir, das ist die Tanzsportabteilung Rot-Gold Ludwigsburg im TV Pflugfelden, das Vergnügen eines unserer besten Turnierpaare bei der Weihnachtsfeier der TEB Selbsthilfegruppe im Ratskeller Ludwigsburg zu präsentieren. Wie kam es dazu.
Frau Katharina Stang hatte mich, Uwe Wiegand, stellvertretender Abteilungsleiter der Tanzabteilung, im Rahmen einer Veranstaltung in Pflugfelden angesprochen. Sie hatte die Idee, dass es bestimmt eine tolle Sache sei, wenn eines unserer Turnierpaare auf der o.g. Feier auftreten würde. Nachdem ich mit unserem Ausschuss und dem entsprechenden Paar alles klar gemacht hatte, nahmen wir an einer wirklich gut organisierten, ja schon fast familiären Weihnachtsfeier teil. Jeder der Anwesenden bekam eine kleine Aufmerksamkeit und nachdem man sich bei einem gut schwäbischen Gericht gestärkt hatte, bereitete sich unser Tanzpaar für den Auftritt vor. Unser Turnier-Tanzpaar, Sylvia Gessler (18) und Tobias Egger (22), tanzen bei der TSA Rot-Gold seit 2 Jahren. Durch intensive Trainingseinheiten von unseren 1. Vorsitzenden und ausgebildeter Turniertanzlehrer Pedro Rodriguez und dem hohen Einsatz des Paares wurde ein sehr hohes Niveau erreicht. Die beiden haben schon einige Erfolge zu verzeichnen wie zum Beispiel den 5. Platz der Landesmeisterschaften 2006 im Standard der Klasse A.

Ganz aktuell nahmen die Beiden am Endturnier Star-Trophy 2006 des Tanzsportverbandes Baden-Württemberg teil. Dort tanzten die 12 besten Paare aus Deutschland, der Schweiz und Österreich. Sie konnten das fünfköpfige Wertungsgericht eindeutig überzeugen und gewannen dieses Turnier überlegen. Aus Platzgründen konnte das Paar nur lateinamerikanische Tänze zeigen. Das Publikum war klasse. Beim ersten Tanz, der Rumba, noch etwas zurückhaltend, doch dann gab es beim Cha Cha Cha schon mehrere Beifallbekundungen während des Tanzes. Und genau das spornt ein Turnierpaar es recht an. Auf der kleinen Fläche vor dem Ausschank drehten dann beim Jive beide richtig auf und das Publikum klatsche nun auch im rasanten Takt mit. Es war auch für mich ein tolles Erlebnis die Menschen, die teilweise sehr schwer krank sind, für diesen Moment glücklich zusehen. Nun kündigte ich den letzten Tanz der Beiden an, die Samba. Jedoch überraschte mich das Paar mit einer Salsa, damit noch mehr das karibische Feeling rüberkommt. Und so war es auch; das Publikum forderte eine Zugabe und stellte den Tanz zur Wahl. Fast einstimmig wollten die Mitglieder und Bekannten der TEB Selbsthilfegruppe die Samba sehen. Und ein letztes Mal gaben Sylvia und Tobias alles.
Ich kann nur sagen und spreche ich auch im Namen von unserem Turnierpaar, es war ein gelungener Abend und wir kommen gerne wieder. Und wenn dann noch genügend Platz vorhanden ist, haben Sylvia und Tobias schon angekündigt, dass liebend gern auch die Standard-Tänze zum Besten geben wollen.

Kleine Kostprobe (wmv 1.6 MB)


22.08.2006
Ernährung, Ref. Sabine Spies, staatl. geprüfte Diätassistentin, Diabetesassistentin DDG

Zum Beginn des Jahres 2006 habe ich einen Diabetikerkurs für „Fortgeschrittene“ in einer Gemeinde im Kreis Göppingen geleitet. Einer der Teilnehmer des Kurses ist kein „typischer“ Typ-2-Diabetiker. Durch persönliche Erzählungen des Patienten stellte sich heraus, dass seine „Zuckerkrankheit“ die Folge einer Bauchspeicheldrüsenerkrankung ist. Weiter im Gespräch ergab sich, dass dieser Patient Mitglied in der ganz neu gegründeten Selbsthilfegruppe TEB ist. Er schwärmte mir geradezu von der guten Betreuung in dieser Gruppe vor. Eines Tages fragte er mich, ob ich in seiner Selbsthilfegruppe einen Vortrag zum Thema „Essen und Trinken Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse“ halten möchte. Schnell sagte ich zu.

Hocherfreut meldete sich die Leiterin der Gruppe Frau Stang bei mir und wir legten den Termin auf den 22. August 2006 in Stuttgart fest.
Bei meinen fachlichen Recherchen lernte ich immer mehr zu verstehen wie vehement eine Bauchspeicheldrüsenerkrankung in das alltägliche Leben der Betroffenen eingreift. Ich versuchte mir bei meinen Tag flüssigen Stuhl zur Toilette zu tragen oder sogar 7 mal in der Stunde ? Wie hoch ist der Gewichtsverlust der Patienten ? Wie ist der Alttag der Betroffenen ? Wie stark bestimmen die Durchfälle den Tagesablauf ? Haben die Patienten Freude am Leben ? Wie hoch ist die Lebensqualität ? Kommen auch Teilnehmer mit Pankreaskarzinom ? Wie reagierst Du, wenn die Betroffenen von ihren Ängsten berichten ? Hältst Du es aus, wenn sie ihre Gefühle den anderen mitteilen ? Musst Du dann mit weinen ? Wie viele in der Gruppe jammern den anderen vor wie schlecht es Ihnen geht ? Meine Güte ! War ich aufgeregt und der 22.08.2006 rückte immer näher, er war da und dann war alles anders !
Wie gut, dass es diese Gruppe gibt. Die Teilnehmer bekommen die aktuellsten Therapiestandards vermittelt, sie erfahren Neuigkeiten über die Verordnungsmöglichkeiten bestimmter Medikamente, sie hören in Vorträgen oder in einem persönlichen Gespräch von den unterschiedlichsten Möglichkeiten, ihre Mahlzeiten und Medikamentengabe zu gestalten; so reduzieren sich die Gänge zur Toilette, die Patienten können die wichtigen Nährstoffe der Nahrungsmittel viele besser „verwerten“, die Gewichtsverluste hören auf, die Patienten verspüren Erfolgserlebnisse. Sie spüren sich positiv, sie sind wieder zuversichtlich. Ihre Lebensqualität steigt, sie machen wieder Pläne für Urlaube, Ausflüge, Museumsbesuche, Konzertbesuche, etc. Sie müssen nicht zuerst in Erfahrung bringen wo die nächste Toilette liegt. Die Teilnehmer der Gruppe, die ich kennen lernen durfte, sind Menschen, die manchmal bestimmt tief traurig sind. Aber sie haben gelernt und lernen weiter miteinander, rührig und lebendig zu sein.
Sie bestimmen ihre Therapie in Zusammenarbeit mit ihrem behandelnden Arzt mit. Was befähigt sie dazu ? Es sind die vielen Informationen, die sie in ihrer SHG bekommen. Sie erkennen Hintergründe, verstehen den Sinn bestimmter Tipps ihrer Ärzte und Ernährungstherapeuten. Das befähigt sie aktive Patienten zu sein und sich gegenseitig zu unterstützen und die Bedürfnisse der anderen Gruppenmitglieder besser wahrzunehmen.
Als ich am Abend wieder zu Hause war fühlte ich mich zwar ziemlich „platt“, aber auch durch viele Eindrücke bereichert.
In dieser Gruppe wird tatsächlich „Selbsthilfe“ betrieben.

Sabine Spies