1. Stader Patienteninformationstag mit anschließender Gruppengründung am 17. November 2018


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Quelle: tagblatt.de / Zeitungsverlag Krause GmbH & Co. KG


Am 17. November wurde die bisher nördlichste Regionalgruppe „Altes Land“ von TEB e.V. ins Leben gerufen: in der idyllischen Hansestadt Stade, circa 50 Kilometer südwestlich von Hamburg.

Prof. Stinner ist der Leiter des Darmkrebszentrums Elbe-Weser und - das spielte an diesem Tag die größere Rolle - des Pankreaskarzinom zentrums Elbe-Weser, beide Zentren wurden von den Elbe Kliniken und der Klinik Dr. Hancken gemeinsam gegründet und von der Deutschen Krebshilfe zertifiziert. Die Tagung fand im Stader Ärztehaus statt und war sehr gut besucht, etwa 60 bis 70 Betroffene und Ange-  hörige bzw. Lebensgefährten waren gekommen, viele von ihnen mit  Lebensgefährten oder Angehörigen.

Zum Auftakt berichtete Herr Professor Stinner von den erstaunlichen Erfolgen, die in den vergangenen Jahren in der Behandlung von Pankreas-Karzinomen erzielt wurden. Bei rechtzeitiger Erkennung der Krankheit kann heute in vielen Fällen die Lebensdauer der Betroffenen deutlich verlängert werden und zwar „bei guter Lebensqualität“ - wie Prof. Stinner erklärte. Mittlerweile stehen den Chirurgen verschiedene Methoden zur Entfernung des Krebses zur Verfügung - abhängig von der Lage und Größe des Tumors. Bei Pankreaskarzinomen reicht die Entfernung des Tumors allein nicht aus, in der Regel erhalten die Betroffenen auch eine medikamen- töse Behandlung, eine Chemotherapie, die dazu beitragen soll, auch kleine versprengte Tumorzellen zu zerstören. Über diesen Teil der Pankreaskrebs-Behandlung referierte Professor Stefan Frühauf, Chefarzt der Klinik Dr. Hancken und Hämatologie-Onkologie.

In der Fachklinik für Tumorerkrankungen können Patienten und Patientinnen stationär aufgenommen werden, die radioonkologische Strahlenbehandlungen und/oder Chemo-, Immun- oder Antikörper- therapien erhalten. Zum Leistungsspektrum der Klinik gehören auch eine palliative Behandlung für Betroffene, deren Krebserkrankung nicht mehr geheilt, die Symptome aber gelindert werden können.
In vielen Fällen fürchten Betroffene mit bösartigen Tumoren weniger die Folgen des Krebses als vielmehr die Nebenwirkungen der medikamentösen Therapien. Professor Frühauf erklärte die großen Fortschritte in der systemischen Krebstherapie, nicht nur die Wirksamkeit der Medikamente gegen den Krebs und zur Linderung von Nebenwirkungen. 

Allerdings bewegen die Betroffenen viele Themen und Sorgen, die typischerweise nicht von den Medizinern adressiert werden. Dies betrifft die  psychoonkologische Betreuung der Patientinnen und Patienten, die zuerst die Diagnose verkraften und die oft langwierige Genesung bewältigen müssen. Viele Patienten brauchen ernährungs- und  physiologische Beratung, um wieder zu  wieder zu Kräften zu kommen und wieder mehr an Gewicht zuzunehmen.
So gehören zum Pankreaskarzinomzentrum auch Psychoonkologinnen und Ernährungsberaterinnen, aber viele Fragen stellen sich erst in den Wochen nach der stationären Behandlung. Dann kann die Selbsthilfe wichtige Unterstützung leisten. So erklärte Frau Katharina Stang in ihrem Vortrag in Stade, wie sich im gemeinsamen Erfahrungsaustausch oft entscheidende Tipps ergeben, beispielsweise zur Dosierung von Enzymen, die zu jeder Mahlzeit genommen werden müssen oder welche Kost nachhaltige Gewichtszunahmen bringen, wie Betroffene kompetente Ärzte finden oder wie man den Alltag wieder in den Griff bekommt. Diese Themen waren nur einige Beispiele, für die sich die Anwesenden sehr interessierten.

Insgesamt stellten die Referate und Ratschläge gute Voraussetzungen für die Gründung der Stader Gruppe dar. Frau Stang wird zunächst die Treffen alle zwei Monate selbst leiten. Von den anwesenden Betroffenen und Angehörigen haben sich 25 spontan zum nächsten Gruppentreffen angemeldet, viele davon haben sich sofort für eine Mitgliedschaft bei TEB e.V. entschieden.

Eine Teilnehmerin


Die Selbsthilfe leistet wichtige Unterstützung