RG Unterfranken - Bericht über die letzten 5 Monate Gruppentreffen

Gruppentreffen: 11. Januar, 08. Februar, 08. März, 05. April und 03. Mai 2019

Wie man unschwer erkennen kann, finden die Gruppentreffen regelmäßig in Würzburg mit ca. 10-14 Teilnehmern statt. Die Gruppe Unterfranken ist eine sehr homogene, wissbegierige, offene und auch herzliche Gruppe. Entgegen unserer Vorstellung von TEB e.V. sind hier, und das ist einzigartig, auch andere Krebsarten vertreten.

Trotz der unterschiedlichen Erkrankungen haben wir bisher immer Themen behandelt, die alle interessierten. So sprachen wir z. B. über Alkohol, Psyche, Notfallversorgung, Patientenverfügung, Vollmachten, Diabetes 3c, FGM Geräte und ihre Funktionen, Enzyme, Prävention, Tee, was kann er bewirken u.v.m.

Es macht Spaß, in der Gruppe zu sein, man spürt, dass alle Teilnehmer voller Interesse, Spannung dabei sind und immer viele Fragen im Gepäck haben. Man kann gut spüren, diese Gruppe ist seit vielen Jahren zusammengewachsen, die Gruppenmitglieder fühlen sich wohl, geborgen und vertrauen sich. Jeder einzelne ist ein Mosaikstein in einem Bild, das wir zusammenfügen.

Ich bin stolz und glücklich, dass auch ich einen festen Platz in den Herzen dieser Menschen gefunden habe, denn anfänglich sah es gar nicht danach aus. Ich glaube, man kann nur durch Offenheit, Ehrlichkeit, Empathie und Wissen überzeugen. Man muss jedem einen gewissen Freiraum einräumen, in dem er sich entfalten kann.

Jedes Gruppentreffen in diesem Jahr war etwas Besonderes und kein Treffen kann nicht mit einem anderen verglichen werden. Mal wurde über Ernstes gesprochen, mal wurde gelacht und gefeixt, auch gab es Betroffenheit und Trauer. In jedem Treffen lernte ich ganz viel dazu und konnte feststellen, dass es wichtig ist, sich mit allen Themen auseinanderzusetzen. Jede Erkrankung ist für den Betroffenen und seine Angehörigen etwas Belastendes, Unsicheres und muss in irgendeiner Form getragen werden.

Jeder Krebs, egal um welche Art Krebs es sich handelt, macht Angst und hilflos! Mit dem Wort „KREBS“ konfrontiert zu werden, löst eine Lawine im Körper und Geist aus, die nur schwer aufzuhalten ist. Rollt die Lawine, gibt es kaum ein Entrinnen; man muss sich, ob man will oder nicht, der Situation stellen und versuchen, damit zurecht zu kommen.

Nach jedem Gruppentreffen fahre ich voller Dankbarkeit nach Hause und denke, diese weite Wegstrecke hat sich gelohnt, wieder einmal konnten wir zusammen über Dinge reden, die man sonst nicht offen ansprechen kann.

Ich hoffe und wünsche mir, dass es auch in Zukunft mit der Gruppe in der jetzigen Form weitergeht. Nach meinen Informationen wird es in naher Zukunft schwierig werden, die Gruppe zu halten, wenn sich nicht gravierend etwas ändert. So wurde mir bereits im Vorfeld mitgeteilt, dass 2019 nur 50% und ab 2020 keine Fahrtkosten mehr bezahlt werden. Es wurde mir nahegelegt, entweder eine Gruppenleiterin aus der Gruppe zu finden, die auch keine Fahrtkosten/Parkkosten erstattet bekommt oder das Fahrgeld müsste anteilmäßig auf jeden Teilnehmer umgelegt werden. Ich finde es traurig und überhaupt nicht nachvollziehbar, dass eine Gruppenleiterin, die ehrenamtlich Zeit und Arbeit investiert, kein Fahrgeld /Parkgebühren bekommt. Egal, wer eine Gruppe leitet, egal, wo er oder sie herkommt, es kann und darf nicht sein, dass notwendig entstandene Kosten selbst getragen werden müssen. Noch schlimmer finde ich es, dass externe Referenten Honorar und Fahrtkosten bekommen.

Warum finden wir keinen, der eine Gruppe leiten und führen möchte?

  1. TEB e.V. hat Richtlinien erstellt, nach denen klar festgelegt ist, wer und wie und unter welchen Voraussetzungen eine Regionalgruppe zu führen ist.  
  2. Bauchspeicheldrüsenerkrankte, insbesondere Krebserkrankte sind oftmals mit ihrer eigenen Erkrankung überfordert. Die dauernde Konfrontation mit der Erkrankung wäre für sie in jedem Fall nicht förderlich.
  3. Angehörige, die ihre Partner betreuen, wollen nichts mehr von der Krankheit hören und sehen. Sie müssen das Erlebte verkraften und neue Kraft schöpfen.

Trotz dieser Richtlinien und besonderen Umstände ist und bleibt mir die Weiterführung der Selbsthilfe-Gruppen ein persönliches Anliegen, wofür sich der Einsatz in jedem Falle und jederzeit lohnt.

 

Katharina Stang