Gründungsversammlung der neuen TEB Regionalgruppe Mittel- und Südsachsen

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Bericht über die Gründungsversammlung der neuen TEB Regionalgruppe Mittel- und Südsachsen in Dresden anlässlich des Patiententags im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt am 15.06.2012

Im Rahmen eines Patiententags im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt am
15.06.2012 wurde die neue Regionalgruppe von TEB e. V. in Dresden gegründet. Vorausgegangen waren mehrere Gespräche und intensive Vorbereitungen in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Witzigmann, dem Chefarzt der Chirurgie am dortigen Krankenhaus.

Nach einer längeren Anreise erreichten Katharina Stang, die Vorsitzende von TEB e. V., und Frau Schmiech und ich Dresden und bezogen sofort unsere Unterkunft. Mein besonderer Dank geht hierbei an Helmut Stang, der diese Reise und die Unterkunft in hervorragender Art und Weise geplant und organisiert hatte. Dadurch konnte ein reibungsloser Ablauf erst gewährleistet werden. Von der Unterkunft begaben wir uns dann erwartungsvoll zum Patiententag.

Der Festsaal im Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, in dem diese Veranstaltung stattfand, war zu Beginn von Interessierten und Betroffenen gut gefüllt. Über das große Interesse waren wir natürlich sehr erfreut.

Die Veranstaltung begann um 16:00 Uhr mit den Begrüßungen durch Prof. Dr. Witzigmann und Katharina Stang. Prof. Dr. Witzigmann wies gleich zu Beginn auf die Meldung vom heutigen Tag hin, dass die TU Dresden nunmehr als Exzellenz-Universität ausgezeichnet worden war. Dann bedankte er sich bei allen Teilnehmern für das zahlreiche Erscheinen. Der Zweck des heutigen Tages sei die Gründung einer neuen Regionalgruppe von TEB e. V.. Für eine optimale Behandlung sei die enge Vernetzung mit der Selbsthilfe unerlässlich. Bei TEB e. V. handle es sich um eine hochaktive Selbsthilfeorganisation.

Katharina Stang wies in ihrem Grußwort darauf hin, dass es darum gehe, eine fachspezifische Gruppe aufzubauen. Anschließend schilderte sie in kurzen Worten, wie sie durch persönliche Betroffenheit zur Selbsthilfe gelangte und schließlich 2006 TEB gegründet habe. Aus sehr kleinen Anfängen habe sich dann ziemlich schnell eine beachtliche Erweiterung ergeben. Sie rühmte die Hochleistung der Chirurgen, die aber oft nach einer Operation den Patienten nicht mehr sehen würden.

Anschließend folgten zwei fachliche Vorträge. Zuerst referierte Dr. Wollschläger zum Thema: Akute Pankreatitis. Er erklärte zunächst die verschiedenen Ursachen einer Pankreatitis (Alkohol, Tabak, Gallensteine, hohe Fettwerte, ERCP, Krebs, Trauma, Medikamente) und die Risikofaktoren. Eine solche Erkrankung könne zur Selbstverdauung des Organs führen, wobei man milde und schwere Formen unterscheide. Die Folgen könnten sein: Sepsis, Nierenversagen, Ileus, Herz/Kreislaufstörungen, sowie Multiorganversagen. Detailliert behandelte er die verschiedenen Symptome sowie die Laborwerte und den Ranson Score zur Beurteilung der Schwere der Erkrankung. Anschließend ging er auf die erforderlichen bildgebenden Verfahren ein. Eine spezifische Therapie gebe es nicht. Erforderlich seien eine starke Flüssigkeitszufuhr per Infusion, eine ausreichende Schmerztherapie, eventuell Antibiotika und frühzeitiger Ernährungsbeginn. Der Vortrag wurde mit langem Beifall bedacht.
In einem zweiten Vortrag referierte Dr. Jungnickel über die chirurgische Behandlung des Pankreaskarzinoms. Er erläuterte zunächst die Prognosefaktoren und die vielfältigen Symptome. Anschließend stellte er die verschiedenen diagnostischen Möglichkeiten vor. Dabei wies er auf die besondere Bedeutung der Chirurgie als der einzigen kurativen Option hin. Im weiteren ging der Referent auf die Behandlungszentren und die verschiedenen Arten der Operation ein. Ausführlich erläutert wurden die möglichen postoperativen Komplikationen
(Anastomoseninsuffizienz, Pankreasfistel, Arrosionsblutung, Magenent- leerungsstörung, Darmträgheit, intraabdominelle Abszesse). Abschließend erläutert wurden die adjuvanten und neoadjuvanten Möglichkeiten im Zusammenhang mit einer Operation. Der Vortrag wurde mit langem Beifall bedacht.

Den beiden Vorträgen schloss sich ein längerer Frageteil an, der von den Teilnehmern ausgiebig genutzt wurde. Die Fragen drehten sich um die Bildgebung, Sodbrennen, Pantozol, Drainage usw.

Nach einer kurzen Imbißpause, in der sich die Teilnehmer nach der schwierigen medizinischen Materie stärken konnten, stellte Katharina Stang TEB e. V. vor. Sie wies zunächst darauf hin, dass bei TEB e. V. der Betroffene immer im Mittelpunkt stehe. Dem dienten alle Beratungen und Angebote von TEB e.V., die sie im einzelnen erläuterte. Für die Betroffenen habe TEB e. V. ein Netzwerk besonders kompetenter Therapeuten aufgebaut. Eine besondere Hilfe stelle für die Betroffenen die umgehende telefonische und persönliche Beratung dar. Im weiteren ging Frau Stang auf die Themen Ernährung, Enzyme, die ADEK-Vitamine und die Probleme der Massenmedizin ein. Neben den vielfältigen Hilfestellungen durch die Geschäftsstelle von TEB e. V. würden auch die regelmäßigen Treffen in den Regionalgruppen den Austausch persönlicher Erfahrungen und Kompetenzzuwachs bei den Betroffenen ermöglichen. Der Vortrag wurde mit langanhaltendem Beifall bedacht.

Nach einer kurzen Befragung, die das hohe Interesse der Teilnehmer an der Selbsthilfe und TEB e. V. deutlich aufzeigte, referierte PD Dr. Heptner über die ambulante Pankreassprechstunde in seiner Praxis. Er stellte zunächst die Bauchspeicheldrüse mit ihren vielfältigen Erkrankungen vor. Dann erläuterte er die Aufgaben der Pankreassprechstunde in Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Ausführlich schilderte er die Symptomatik, die Werkzeuge der Diagnostik und die bestehenden Therapiemöglichkeiten. Auch dieser Vortrag fand langen Beifall.

Nach einer Vielzahl von Fragen aus dem Teilnehmerkreis sprachen schließlich Frau Katharina Stang und Prof. Dr. Witzigmann die Schlussworte.

Anschließend fanden sich die Teilnehmer der Veranstaltung, die alle sehr angetan und hocherfreut über die Vorträge und die Arbeit und das Angebot von TEB e. V. waren, zur ersten Versammlung der neuen Regionalgruppe zusammen. Dabei wurden viele Fragen an Katharina Stang und mich gerichtet, die wir zur Zufriedenheit beantworten konnten. Alle sprachen ihre Überzeugung aus, dass eine solche Selbsthilfegruppe hier bislang gefehlt habe. Die Regionalgruppe wird sich bald zu ihrem nächsten Treffen zusammenfinden. Hoffentlich werden wir die hohen Erwartungen der neuen Regionalgruppe, die ein beachtliches Interesse zeigt, erfüllen können.
Mit dem befriedigendem Gefühl, wieder vielen Betroffenen geholfen zu haben, besichtigten Katharina Stang und Frau Schmiech und ich noch kurz die schöne Stadt Dresden mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten und machten uns dann auf die lange Rückreise. Es ist immer wieder schön zu sehen, auf welche starke Resonanz TEB e. V. bei den Betroffenen stößt, und wie diese Arbeit von TEB e. V. von den Betroffenen akzeptiert und teilweise bewundert wird.

Joachim Horcher