Postoperative Komplikationen und deren Therapie

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Bericht über die Vortragsveranstaltung
Thema: Postoperative Komplikationen und deren Therapie
Datum: Freitag, den 13.04.2012 in der Regionalgruppe Unterfranken
Referent: PD Dr. Steger (UniKlinikum Würzburg)

Der Gruppenleiter, Herr Horcher, begrüßte zunächst die Teilnehmer und den Referenten, Herrn PD Dr.Steger, und dankte allen für ihr Kommen und ihr Engagement. Dann gab er an den Referenten zum Vortrag weiter.

PD Dr. Steger erläuterte zunächst die diversen OP-Verfahren beim Pankreaskarzinom sowie die spezielle Vorgehensweise bei der Linksresektion, wobei beim Verdacht auf Bösartigkeit auch die Milzentfernung ansteht. Wie der Referent anhand von Schaubildern und Statistiken erläuterte, sind diese Operationen heutzutage im Gegensatz zu früher jetzt sehr sicher geworden. Maßgeblicher Einflußfaktor dabei ist die OP-Häufigkeit, wobei eben die Routine zu besseren und sicheren Ergebnissen führt. Die gegenwärtige Mortalität bei solchen Operationen ist sehr gering geworden.

Anschließend erklärte der Referent die allgemeinen Komplikationen nach großen Bauch-Operationen:
Nachblutung, Lungenentzündung, Thrombose/Embolie, Harnwegsinfekte, Lagerungsschaden, Störung des Zuckerstoffwechsels durch den OP-Stress sowie die Gefahr von Herzischämie und Herzrhythmusstörungen. Dazu kommen bei den Pankreasoperationen noch die Gefahr spezieller Komplikationen wie eine Pankreasfistel (ggf. mit Arrosionsblutung) oder eine Gallefistel hinzu. Solche Komplikationen können leider jederzeit auftreten und ein entsprechendes Eingreifen erforderlich machen.

Besonders auf die Langzeitfolgen solcher Operationen wies der Referent hin: Risiko Diabetes, Enzymschwäche, verschiedene Arten von Magenentleerungsstörungen sowie die Infektanfälligkeit nach einer Milzentfernung. Nach einer Milzentfernung sollten die erforderlichen Impfungen regelmäßig vorgenommen werden.

Detailliert erläuterte der Referent die Schwachpunkte solcher Operationen, nämlich zunächst die Naht, wobei er die Matratzennaht erklärte, sowie die Möglichkeit der Pankreasfistel und Fisteln der arteriellen Gefäße. Dabei stellte der Referent das Stenting über die Leistenarterie vor.

Zwar sind solch große und schwere Operationen auch heute noch nicht komplikationsfrei, andererseits war es aber sehr beruhigend zu erfahren, wie erfolgreich die Medizin heute solche Komplikationen in den Griff bekommen kann.

Mit langem Beifall bedankten sich die Teilnehmer für den überaus interessanten und informativen Vortrag. In der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde zeigte sich sehr deutlich, dass die Teilnehmer den Vortrag mit besonders großem Interesse verfolgt hatten: es wurden nämlich unendlich viele Fragen gestellt, die der Referent detailliert beantwortete. Mehrere Teilnehmer hatten sich schon während des Vortrags eifrig Notizen gemacht. Viele Fragen gingen auch über die Vortragsthematik weit hinaus und betrafen die Ursachen von Pankreaserkrankungen und die diversen therapeutischen Möglichkeiten.
Die umfangreiche Frage- und Diskussionsrunde machte aber auch deutlich, dass ein großes Interesse an solchen Vorträgen besteht. Die Regionalgruppe Unterfranken von TEB e. V. erfüllt mit diesen Vorträgen offenkundig ein dringendes Bedürfnis. Diskutiert wurden u. a. auch eine Vielzahl spezifischer Einzelfragen, u. a. zum Umfang erforderlicher Impfungen, die Problematik von Cholestase und Cholangitis und vieles andere mehr.

Alle Teilnehmer äußerten auch ihre feste Überzeugung, viel Informationen und Wissenswertes mitgenommen zu haben. Erfreulich war auch die Teilnahme vieler Neuer, die auf diese Weise die Arbeit, Kompetenz und Hilfestellung von TEB e. V. kennenlernen konnten.

Als der Gruppenleiter gegen 18:00 Uhr die Versammlung schloß, sich bei allen für ihre Teilnahme und das große Interesse und insbesondere sich auch beim Referenten für dessen Bereitschaft und großes Engagement bedankte, ging eine durchaus gelungene Veranstaltung zu Ende.

Joachim Horcher