Unser Körper braucht Erholung

Jeder Mensch, egal ob gesund oder krank, braucht Erholung, damit sich der Körper z. B. von Stress, Arbeit, körperlicher wie geistiger Anstrengung regenerieren kann, und wir weiterhin aktiv bleiben können. Jeder Mensch sollte darauf achten, dass er seinem Körper ausreichend Zeit und Gelegenheit gibt, damit er sich erholen kann. Dies ist umso wichtiger bei Menschen, die an einer schweren Erkrankung wie z. B. Bauchspeicheldrüsenkrebs leiden, denn jede Therapie und Behandlung ist eine Belastung und verursacht oftmals Stress. Dabei müssen wir zwischen dem positiven (Eustress) und dem negativen Stress (Distress) unterscheiden.

Heute weiß man, dass der Distress oftmals krank machen kann. Doch auch hier gibt es Mittel und Wege, das zu verhindern, indem wir unserem Körper und Geist immer wieder Auszeiten anbieten. Manchmal kann es helfen, Tagesablauf, Arbeitsaufwand und Gewohnheiten zu ändern, indem man z. B. zwischendurch eine Pause einlegt.
Welche Wege zur Erholung eingeschlagen werden, ist sehr individuell. So ist Erholung für den einen Sport, Bewegung, Gartenarbeit, Geselligkeit und für den anderen ist es Lesen, kurze Spaziergänge, Telefonieren usw. Egal, welchen Weg der Er- holung wir einschlagen, das Ziel ist immer dasselbe: Der Körper braucht diese Auszeit, um wieder Kraft und Energie aufzutanken. Ohne dass wir eine Rückgewinnung der verbrauchten Kräfte unserem Körper ermöglichen, werden wir es nicht schaffen, unseren Alltag in jeglicher Form zu meistern.



Erholung ist unbedingt erforderlich!
Sie hilft uns, dass wir leistungsfähig in jeder Situation im Alltag bleiben und dadurch sowohl im beruflichen wie privaten Leben zurechtkommen. Ich kann nur jedem ans Herz legen, dass er immer auf genügend Pausen und Erholung achtet, damit der Körper und der Geist nicht überfordert werden und sich daraus weitere Erkrankungen wie z. B. die totale Erschöpfung oder Depression einschleichen können.

Was ist Erholung?
Unter dem Begriff Erholung versteht man die Rückgewinnung der verbrauchten Kräfte bzw. die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit. Jegliche Art von Beanspruchung mindert unsere körperlichen und  geistigen Ressourcen, deren Folge die totale Erschöpfung sein könnte. Wichtig ist es, dass man die leeren Speicher wieder auffüllt und dadurch Kraft und Energie tanken kann. Diese beiden Grund-Prinzipien von Arbeit und Erholung sind wichtig. Wer diesen Kreislauf ständig unterbricht, fühlt sich körperlich wie geistig ausgelaugt, der Alltag ist nur schwer zu bewältigen, und es führt zwangsläufig zu einem Defizit, das man nur schwer wieder aufbauen kann.



Wie kann man sich erholen?
Wer glaubt, dass man sich in einem Urlaub, in dem man nur faul am Strand liegt, richtig und ausreichend erholen kann, der wird oft eines Besseren belehrt. Laut des Zentrums für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln hat man nach einem erholsamen und aktiven Urlaub bis zu zehn Wochen lang nachweisbar weniger Stresshormone im Körper und ist somit stressresistenter. Auch das Immun- system wird gestärkt und Bakterien sowie Viren haben weniger Angriffsfläche.



Wann Erholung?
Erholung ist immer dann, wenn wir uns nicht unter Druck und hohe Anforderungen stellen. So könnte ein Urlaub zu Hause oder in der Nähe anstatt in fremden Ländern den Stress von langen Reisezeiten, fremden Übernachtungen und fremdem Umfeld erheblich mindern. Der Körper muss sich z. B. nicht wegen Zeitverschiebung, Essen, Trinken oder Hitze umstellen und so manche vermeidbare Erkrankung wie z. B. Kopfweh, Durchfall, Erbrechen trägt nicht zu zusätzlichem Stress bei. In der Vergangenheit ging man davon aus, dass der Mensch ca. drei Wochen (eine Woche für den Stressabbau und weitere 14 Tage für die Regenera- tion) zur Erholung benötigt. Doch darüber, ob das so ist, sind sich die Urlaubsforscher nicht zu 100 % sicher.



Wann fängt die Erholung an?
Man sollte sich jeden Tag mindestens 15 Minuten einplanen, in denen sich Körper und Geist erholen können. Eine Zeit, in der man seinem Körper die nötige Ruhe gönnt und in der man seine Seele einfach mal baumeln lässt. Erholung sollte nicht nebenbei stattfinden, sondern sie sollte effektiv und tatsächlich den Stress, der uns belastet oder an unseren Kräften zehrt, abbauen.

Die Entspannung nach einem arbeits- und stressreichen Tag auf der Couch, wo wir uns vom Fernseher berieseln lassen, empfindet der Körper als Entlastung und Erholung, doch der große Unterschied liegt im Ausmaß und der Geschwindigkeit, mit der die ausgeschütteten Stresshormone abgebaut werden. Atmung, Blutdruck und Herzschlag fahren runter, doch die Muskulatur steht weiterhin unter Spannung und die zuvor ausgeschütteten Stresshormone zirkulieren weiter im Körper.

Durch Bewegung, Sport werden vermehrt Hormone wie Endorphine und Serotonin produziert, welche die Stresshormone neutralisieren. Die sogenannten sanften Sportarten, wie z. B. Yoga, Tai-Chi oder Qigong, sind bewährte Möglichkeiten, Stress abzubauen. Dazu gehört auch das Spazierengehen an der frischen Luft. Ausdauersportarten mit simplen Bewegungsmustern wie Joggen oder Schwimmen sind dagegen weniger erholungsfördernd. Der Grund, so ist die Meinung der Stressforscher, liegt darin, dass bei eingeübten oder sich ständig wiederholenden Bewegungsabläufen immer noch die Gelegenheit besteht, sich bewusst oder unbewusst mit den täglichen Stressfaktoren zu beschäftigen.

Was können wir zur Erholung beitragen?
Positives Denken fördert die Erholung. In der Regel ist es so, dass das menschliche Gehirn stärker auf negative Dinge als auf positive reagiert. Das kann daran liegen, dass wir oftmals zu sehr überlastet sind, und wir die hohen Anforderungen im Berufs- und Privatleben nicht ausreichend durch Erholung aus- gleichen. Wenn man gut erholt ist, reagiert man ausgeglichener und stressfreier auf schlechte Nachrichten.
Wichtig: Positive Gefühle gleichen die negativen in der Wirkung auf Körper und Geist aus. Man geht davon aus, dass die negativen Wirkungen oft so stark sind, dass sie die positiven in einem Verhältnis 3:1 überwiegen.



Gesunder Schlaf
Ein gesunder und ausreichender Schlaf ist ein unerlässlicher Faktor für Erholung und Regeneration und ein Garant für unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und Vitalität.
In aktuellen Studien im Bereich der Schlafforschung gibt es ein „normales“ Schlafmaß nicht. Unser Schlafbedarf wird größtenteils von unseren Erbanlagen bestimmt. In der Regel sind sieben bis acht Stunden Schlaf optimal, damit sich unser Körper und Geist erholen. Damit der Schlaf auch die nötige Erholung bringt, sollte man, wenn möglich, auf ein abgedunkeltes Zimmer, in dem kein Fernseher steht, die Raumtemperatur stimmt und das von Lärm abgeschirmt ist, achten. Jedes Schlafverhalten ist individuell, doch die Er- holung sollte immer im Vordergrund stehen.



Soziale Kontakte fördern die Erholung!
Soziale Beziehungen sind ein guter Stresspuffer! Sie dienen der Erholung und fördern die Regeneration. Der amerikanische Neurowissenschaftler Robert Sapolski untersuchte mit Hilfe von Blutproben den Stressspiegel von in der Serengeti  lebenden Affen. Er fand heraus: Je mehr dauerhafte Freundschaften ein Affe hatte, um so geringer war die Konzentration der Stresshormone in seinem Blut. Je mehr er sich um sich und andere kümmerte, desto gesünder und entspannter war er.
Das gleiche Bild können wir auf uns Menschen übertragen. Freundschaften sind seit Millionen von Jahren ein genetisch angelegtes wirksames Programm, das wir von unseren Vorfahren übernommen haben und das gegen schädliche Auswirkungen von Überlastungen steht. Persönliche Kontakte und Präsenz-Gruppen bringen weit mehr Entspannung und Erholung als Textnachrichten, Telefonate und Online-Gruppen.
Seit Jahren forschen Umwelt- und Gesundheitspsychologen über den Einfluss der Natur auf das Wohlbefinden des Menschen. Viele Studien zeigten, dass jegliche Form von Wasser, Wiesen und Wälder sich positiv auf die Psyche auswirkt. Unser Geist kommt in der Natur wesentlich schneller zur Ruhe, Puls und Blutdruck gehen spürbar nach unten und der Körper entspannt sich.



Wir von TEB e. V. Selbsthilfe wissen, dass gerade Menschen, die sich krankheitsbedingt in einer Ausnahmesituation, in Behandlung und Therapie befinden, unbedingt auch auf Erholungsphasen achten müssen. Wir alle brauchen Erholung, damit wir unserem Körper, Geist und unserer Seele die Möglichkeit bieten können, sich neu zu regenerieren und Kraft zu schöpfen.

Erholung ist wichtig und sollte in unserem Alltag eine tragende Rolle spielen!

Katharina Stang
Boris Mönnich/ Freier Journalist