8. Patiententag im NCT in Heidelberg

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Bericht vom 8. Patiententag
Thema:„Leben mit Krebs- Schicksal oder Herausforderung!?“
Datum: 21.04.2012
Ort: NCT Heidelberg

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Alle Jahre wieder…
sind wir mit unserem Informationsstand beim NCT (Nationales Centrum für Tumorerkrankungen) in Heidelberg vertreten.

Nach einer längeren Anfahrt trafen Herr Pfeiffer und ich beim NCT im Neuenheimer Feld in Heidelberg Herrn Horcher und Herr Lehmann. Nach einer kurzen Begrüßung packten wir alle an, verstauten alle mitgeführten Utensilien wie Rollos für Bauchspeicheldrüse und Leber sowie als Rückwand unser Netzwerk. Einige Hindernisse wie gesperrter Aufzug und Treppen mussten wir überwinden, bis wir schließlich unseren Platz gefunden haben.

In diesem Jahr waren wir richtig gut platziert und waren umringt von netten Nachbarn. Einer davon war der AdP, in dem ich viele Jahre tätig war. Immer wieder kamen wir ins Gespräch und lachten und scherzten zusammen. Ich finde es sehr positiv, dass die Kommunikation auch weiterhin besteht.

Der Andrang war groß zu diesem Patiententag 2012. Viele besuchten unseren Stand und wir hatten alle Hände voll zu tun.

Bei den Beratungsgesprächen, Informationen, Ideen oder Tipps haben Herr Horcher und ich durch unsere Kompetenz allen Besuchern, Betroffenen und Angehörigen wertvolle Hilfe dargeboten. Dies ist sehr gut daran zu erkennen, dass die Besucher unseres Standes weniger nach Unterlagen fragen, sondern sich im vertieften Gespräch informieren. Auch Ärzte besuchten unseren Stand. Hierbei konnten wir uns auf Augenhöhe austauschen.

Dadurch, dass wir zu dieser Veranstaltung in voller Besetzung antraten, war es jedem von uns auch möglich, abwechselnd Vorträge zu besuchen. Leider haben wir für die Betroffenen keine nachhaltigen Neuerungen für das Krankheitsbild des Bauchspeichendrüsenkrebses mitnehmen können. Doch wie so oft sind es immer wieder die kleineren Schritte, die einen wieder positiv stimmen und Kraft geben.

Viele neue und wertvolle Kontakte wurden geknüpft, einige neue Mitglieder sind hinzugekommen. Eine Frage wurde uns immer wieder gestellt: „Wann eröffnet ihr eine neue Regionalgruppe auch bei uns in Heidelberg?"

Wir haben versprochen, uns darum zu kümmern und bald in die Tat umzusetzen. Die ersten Gespräche wurden bereits geführt und wir haben bereits Zusagen von Professoren, die unser Vorhaben einer Regionalgruppe in Heidelberg voll unterstützen.

Eine Begebenheit war besonders an diesem Tag. Am späten Nachmittag besuchte eine junge Frau unseren Stand. Sie wirkte sehr deprimiert und erzählte uns auf Nachfrage ihre Sorgen: Ihr Mann erhielt wenige Wochen zuvor die Diagnose: Bauchspeicheldrüsenkrebs! Seit dieser Nachricht wären die Tage unerträglich, denn sie könnten keinen klaren Gedanken mehr fassen. Dann zeigte sie uns einen Brief vom Tag der Veranstaltung, in dem nur noch von einer Entzündung gesprochen wird. Sie wusste sich keinen Rat, denn sie verstand natürlich auch nicht, was die Erklärungen in Wirklichkeit für eine Bedeutung haben.
Herr Horcher und ich haben das Schreiben gelesen und konnten der Frau bestätigen, dass histologisch gesichert kein Bauchspeicheldrüsenkrebs vorlag. Uns war klar, dass eine unbedarfte Person diesen Sachverhalt nicht verstehen konnte. Deshalb erklärten wir ihr nochmals alles ganz genau und in einer verständlichen Sprache.
Zuerst fragte sie mehrmals nach, denn sie konnte nicht glauben, was wir ihr mehrmals sagten. Sie blickte uns noch etwas hilflos und unsicher an, dann sprang sie in die Höhe, nahm uns die Arme und weinte vor Freude. Das war ein sehr bewegendes und positives Erlebnis für uns alle.

Wie immer war auch für das leibliche Wohl gesorgt, wenn auch die Kartoffelsuppe nicht Jedermanns Geschmack war, gab es doch Warteschlangen von mehreren Metern. Vielen Dank!

Dankbar, einem verzweifelten Menschen geholfen zu haben, bauten wir unseren Stand wieder ab und transportierten alles zu unserem Auto, natürlich mit denselben Hindernissen wie am Morgen auch.

Wir Alle spürten nach der Anspannung des Tages eine Müdigkeit und traten unsere Heimreise an. Wieder einmal waren wir alle fast 12 Stunden ehrenamtlich unterwegs, um unser Wissen zu vertiefen und damit Betroffenen und deren Angehörigen zu helfen.

Katharina Stang