Sie sind aus der Not geboren - aber keine Notlösung

Donnerstagnachmittag, 16 Uhr - alle 14 Tage TEB-Time. Katharina Stang begrüßt 20 oder mehr Teilnehmer- innen und Teilnehmer. Manche kennen sich, andere sind neu. Wenn Zeit bleibt, gibt es ein kurzes Befindlichkeits-Blitzlicht. Dann wird der Arzt oder die Ärztin zugeschaltet und schon stürmen die Fragen auf den Fachmann oder die Fachfrau ein. Frau Stang achtet darauf, dass alle, die Fragen haben, diese auch stellen können. Dafür muss auch mal jemand unterbrochen werden, der bei Detailfragen gelandet ist. Aber da gibt es dann die Möglichkeit, einen Termin in der Sprechstunde auszumachen oder, wenn der Weg zu weit ist, eine Telefonsprechstunde zu vereinbaren. Bei letzterer braucht es unter Umständen Geduld, bis sie zustande kommt. Aber diese wird belohnt und es kommt zu einer hilfreichen Telefonkonsultation.

Und manchmal muss man gar nicht selbst fragen, weil jemand anderer die Frage stellt, die man selbst auf dem Herzen hatte. Als Teilnehmerin lernt man viel durch die Fragen der anderen. Jedes Treffen ist sehr informativ, nach zwei Stunden falle ich fast vom Stuhl vor Erschöpfung. Der Bildschirm zehrt …
Aber das fachliche Angebot ist umwerfend und lohnt die Anstrengung.

Um einen Eindruck zu geben, liste ich die Referenten und ihre Themen nur für dieses Jahr auf - ich finde, dass alle TEB-Mitglieder dieses hochkarätige Angebot einmal gesehen haben müssen:

  • Prof. Dr. Angela Geissler, Chefärztin, Radiologie und Nuklearmedizin, Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart,
    Thema: Wann sind bildgebende Verfahren bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse wichtig und sinnvoll?
  • Prof. Dr. Stefan Benz, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Kinderchirurgie, Böblingen,
    Thema: Operationen an der Bauchspeicheldrüse - welche Komplikationen sind möglich? Was gilt es zu beachten?
  • Prof. Dr. Karel Caca, Ärztlicher Direktor, Klinik für Innere Medzin, Gastroenterologie, Hämato-Onkologie, Pneumologie, Diabetologie und Infektiologie, Ludwigsburg,
    Thema: Neues im Bereich Chemo-, Immun- und Gentherapie
  • Prof. Dr. med. Alfred Königsrainer, Universitätsklinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Ärztlicher Direktor, Universitätsklinikum Tübingen,
    Thema: Operationen an der Bauchspeicheldrüse in Zeiten von Corona – was ist möglich?
  • Dr. med. Alica K. Beutel, Klinik für Innere Medizin I, Universitätklinikum Ulm,
    Thema: Neues aus der Krebsforschung: Tumororgnoide als präklinisches Modell zur Entwicklung von individualisieten Therapiestrategien beim Pankreakarzinom
  • Prof. Dr. Andreas Pascher, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsklinikum Münster,
    Thema: Minimalinvasive Pankreaschirugie
  • Dr. Stephan Kress, Oberarzt Med. I, Diabetologe DDG, Ernährungsmediziner aus dem Vincentius-Krankenhaus Landau,
    Thema: Sport und Bewegung bei Diabetes 3 c
  • Dr. Peter Borchert, Augsburg,
    Thema: Motivation für das Diabtes Selbstmanagement - Den Alltag meistern mit Diabetes 3 c
  • Dr. Matthias Kraft, Chefarzt, FA Innere Medizin, SP Endokrinolgie und Diabetologie, Gastroenterologie, Ernährungsmedizin, BioMed Klinik Bad Bergzabern, 
    Thema: Schulmedizin versus koplementäre Medizin - ist das die richtige Frage? Nein, die Kombnation hilft dem Patienten weiter!
  • Prof. Dr. med. Dr. h.c. Wolfram G. Zoller, Klinikum Stuttgart, Klinik für Allgemeine Innere Medizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie und Pneumologie, Katharinenhospital,
    Thema: Die Bedeutung von CT, MRT und PET-CT bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
  • Dr. Peter Zech, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Düsseldorf,
    Thema: Der gute Umgang mit Emotionen
  • Prof. Dr. Hans Josef Beuth, Institut zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren, Universität Köln, 
    Thema: Komplementärmedizin im Bereich von Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse
  • Prof. Dr. Christoph Michalski, Universitätsklinik Ulm,
    Thema: Operation ja oder nein? Was spricht gegen eine Operation? Welche Technik ist sinnvoll? Was hat sich verändert?
  • Prof. Dr. S. C. Bischoff, Institut für Ernährungsmedizin, Universität Hohenheim,
    Thema: Ernährung und Enzyme



Unglaublich  oder? Alles dabei! Ich habe nicht an allen Gruppen teilgenommen. Die 14-tägige Frequenz überfordert mich - die Informationen und die Eindrücke wollen verarbeitet werden. Zwei Wochen reichen mir da in der Regel nicht. Außerdem sind nicht alle Themen gleich bedeutsam für mein Krankheitsbild. Und so wird es anderen TEB-Mitgliedern auch gehen. Die Gruppenzusammensetzung ist jeweils unterschiedlich. Aber das untergräbt das Zugehörigkeitsgefühl nicht wesentlich. Das ist neben der Krankheit, die uns verbindet, der Moderationskunst von Katharina Stang zu verdanken. Sie versteht es, mit Worten, Mimik, Gestik und brillanter Aufmerksamkeit Atmosphäre zu schaffen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die Leitung von Online-Gruppen sehr anstrengend ist. Unsere engagierte Moderatorin wünscht sich deshalb Unterstützung durch eine Co-Moderation. Vielleicht gibt es Mitglieder, die dazu in der Lage sind oder die
jemanden kennen, der das machen würde. Wir müssen sorgsam um- gehen mit den Ressourcen unserer   1. Vorsitzenden, dem Herz der TEB. Sie moderiert die Treffen nicht nur, sie findet auch die Referentinnen und Referenten, führt die Vorgespräche und regelt, was sonst noch alles an einem Online-Treffen hängt. Dazu gehört auch ein Newsletter, in dem sie die Inhalte des jeweiligen Treffens in Stichworten zusammenfasst und der den Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit der Ankündigung der nächsten Online-Gruppe zugeht. Was für ein   Service! Und im Hintergrund sorgt Herr Stang für den reibungslosen technischen Ablauf - zentral bei Online-Treffen. Auch das ist nicht selbstverständlich, auch er wäre froh, wenn sich diese Arbeit auf mehrere Schultern verteilen ließe. Die TEB sind wir alle - wenn sie langfristig eine Zukunft haben soll, müssen wir überlegen, wie wir unterstützen können. Mit Arbeitskraft, mit Ideen, mit Spenden … Wem fällt noch etwas ein?
Wer jetzt Interesse spürt, an den Online-Treffen teilzunehmen, der muss das nur in einer Mail an die Geschäftsstelle der TEB bekunden und bekommt dann die Einladung und den Zugang zum nächsten Treffen per Mail.

Gabriele Meier-Hähnle