Regionalgruppe Neckar-Alb Betroffene und Angehörige
Ausflug nach Bebenhausen am 17.07.2017
Schon lange wurde in der Gruppe über den diesjährigen Ausflug gesprochen und Vorschläge gemacht. Doch wir konnten uns zuerst auf kein Ziel einigen, bis von einem Gruppenmitglied die Anregung kam, nach Bebenhausen zu fahren und dort das Kloster anzuschauen und einen kleinen Rundgang zu machen. Davon waren alle begeistert. Leider mussten dann für diesen Nachmittag doch einige kurzfristig absagen, sodass wir eine kleine Gruppe waren.
Bei eigener Anfahrt trafen wir uns pünktlich um 14:30 Uhr auf dem großen Parkplatz am Ortseingang von Bebenhausen. Es war ein heißer Sommernachmittag und so waren wir froh, dass ein schattiger Fußweg hoch zur Kloster- und Schlossanlage führte. Frau Straßburger, Gruppenmitglied und meine Vertreterin, hatte eine geschichtliche Übersicht zu der Anlage zusammengestellt, in die sie kurz einführte.
Gestiftet von Pfalzgraf Rudolf I. von Tübingen wurde das Kloster erstmals in einer Urkunde 1187 erwähnt. Zunächst siedelte er dort Prämonstratensermönche an und stattete sie mit umfangreichem Landbesitz aus. Der Pfalzgraf und seine Gemahlin Mechthild wurden im Kapitelsaal des Klosters bestattet. Bebenhausen erwies sich als wirtschaftlicher Erfolg, konnte aus eigenem Vermögen Land zukaufen und war schließlich das reichste Kloster in Württemberg. Bald nach der Gründung übernahm der Zisterzienzerorden das Kloster. Zeitweise lebten bis zu 130 Mönche dort. Nach der Reformation wurde Bebenhausen zur evangelischen Klosterschule, die sich mit kurzen Unterbrechungen bis ins 19. Jahrhundert dort befand. Ab 1342 waren die Grafen von Württemberg die Herren des Klosters und die umliegenden Wälder ihr bevorzugtes Jagdgebiet. Ein Teil des Klosters wurde im 18. und 19. Jahrhundert zum Jagdschloss umgebaut und Friedrich I., König von Württemberg, hielt dort prunkvolle Hofjagden ab. Der letzte Herrscher von Württemberg, König Wilhelm II., lebte nach seiner Abdankung hier. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Bebenhausen der Tagungsort der Landesversammlung von Württemberg-Hohenzollern, die dort von 1946-1947 eine Verfassung für das Gebiet erarbeitete. Bis 1952 trat auch der Landtag von Württemberg-Hohenzollern dort im Winterrefektorium zusammen.
Nach unserem Rundgang, auf dem wir die Anlage besichtigten und uns an den angelegten Bauerngärten erfreuten, machten wir noch eine kleine Runde durch den Ort Bebenhausen. Danach beschlossen wir den Nachmittag im Garten eines Hotels bei Kaffee, Kuchen und Eis und angeregter Unterhaltung.
Ursula Krug
Gruppenleiterin