7. Welt-Pankreaskrebstag (WPCD) und Corona am 19. November 2020

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Wie immer war dieser Tag in der Musikhalle Ludwigsburg geplant, doch ca. 4 Wochen vor dem geplanten Termin kam die Absage. Wegen Corona konnte man die Veranstaltung nicht durchführen.

Den WPCD 2020 ausfallen zu lassen, kam für uns nicht in Frage.

TEB e. V. war gefordert und musste kurzfristig reagieren und ein ganz neues Konzept auf die Beine stellen.
Vieles musste umgeplant und umorganisiert werden. Es war notwendig, die vielen Ideen bezüglich der Umsetzung, Referenten, Erscheinungsbild und Technik neu zu überdenken.
Im Vorfeld wurde am 12.11.2020 eine Podiumsdiskussion mit einem externen Moderator, Herrn Matthias Bulling, und den verschiedensten Experten, Herrn Professor Dr. Stefan Riedl, Frau Dr. Susanne Berthold, Herrn Patrick Ristau und Frau Katharina Stang durchgeführt, aufgezeichnet und auch bereits online gestellt.
Am 19.11.2020 war es dann soweit, - der 7. Welt-Pankreaskrebstag, der unter dem Motto „Erkenntnis, Bewegung, Fortschritt“ stand, begann.
Ihre Grußworte sprachen Frau Katharina Stang, Herr Steffen Bilger, Schirmherr von TEB e. V., Frau Dr. Uschi Traub, Vertreterin der Stadt Ludwigsburg sowie Herr Professor Dr. Stefan Riedl in Vertretung des Wissenschaftlichen Beirats von TEB e. V..
Es folgte ein Beitrag von Herrn Patrick Ristau zur aktuellen Situation in der Pflege, und er stellte seine pflegewissenschaftliche Studie „Strategien zur Krankheitsbewältigung von Menschen mit Bauchspeicheldrüsenkrebs“ vor.   
Beiträge von Ärzten, die über die neusten Entwicklungen bei der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs berichteten, schlossen sich an.
Wir alle konnten via Bildschirm viele interessante und fesselnde Beiträge live erleben.
Corona war in der jetzigen ungewissen Situation natürlich auch ein Thema in dieser Online-Veranstaltung.
Hier ging es speziell um die besondere Belastung in den Krankenhäusern, die Verzögerung von Studien und die Frage, was mache ich, wenn ich jetzt die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs bekomme und Operationen oder Chemotherapie anstehen. Außerdem wurde das Thema der mentalen Gesundheit unter den gegenwärtigen Corona-Kontaktbeschränkungen und auch die Frage nach dem Corona-Impfstoff angesprochen.
Es war interessant und zugleich spannend von Frau Dr. Alica Beutel zu erfahren, dass an Methoden geforscht wird, die eine individuell zugeschnittene Chemotherapie ermöglichen sollen. Ihr Thema lautete: „Tumororganoide als präklinisches Modell zur Entwicklung von individualisierten Therapiestrategien beim Pankreaskarzinom“. So könnte für jeden Betroffenen im Vorfeld herausgefunden werden, welches die wirksamste Therapie ist.
Anlass zur Hoffnung gibt auch die Forschung an einem Bluttest zur Erkennung von Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Auch in der Welt der Enzyme wird sich in der Zukunft dahingehend etwas verändern, dass man mehr auf pflanzliche Enzyme zurückgreifen will. Viele Betroffene fragen oft nach Alternativen zur Schweinepankreas. So wäre es mit Alternativen möglich, immer wieder auftretende Engpässe bei der Versorgung zu vermeiden.
Im OP-Bereich schreitet die Technik voran. Dies konnten wir dem Vortrag von Herrn Professor Andreas Pascher mit dem Thema: „Minimal invasive Pankreaschirurgie“ entnehmen. Die Zukunft gehört Operationen mit Robotik, wo immer diese möglich sind. Wir haben gelernt, dass Ärzte hierzu einen Roboterführerschein machen müssen und ähnlich wie Piloten sehr gut geschult werden. Sie müssen in der Lage sein, innerhalb von ca. 3 Minuten von einer konventionellen auf eine robotergesteuerte Operation umzuschalten. Erstaunlich war, dass auch im Kopf-Bereich der Bauchspeicheldrüse diese neue Operationstechnik in Zukunft angewandt werden kann, was bisher nur im Schwanzbereich möglich war.
Vielleicht macht es Corona möglich, dass der Mensch wieder mehr in den Mittelpunkt gestellt wird und nicht mehr die Wirtschaftlichkeit und Ökonomie im Vordergrund steht.
Alles in allem war der 7. WPCD ein großer Erfolg! Für Betroffene hat er viel Neues und Interessantes gebracht. Ein großes Kompliment an alle Referenten, - ihre Beiträge waren sehr gut vorbereitet und für Laien verständlich.  
Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben, dass der Tag trotz Corona seine Bedeutung behielt und wir weiterhin die Öffentlichkeit für diese schwere Erkrankung sensibilisieren konnten.
Der Dank geht an Frau Katharina Stang für die Moderation und Herrn Helmut Stang für die Technik.
Es war eine interessante, informative und spannende Veranstaltung in einer ganz besonderen Zeit!

Birgitt Meyer
2.Vorsitzende