Besuch im Krebsforschungszentrum Heidelberg am 3. Juli 2018
Am 3.Juli 2018 besuchten wir das Deutsche Krebsforschungszentrum mit einer starken Gruppe von 60 Teilnehmern. Der Besuch des DKFZ war ein Wunsch der Regionalgruppe Mittlerer Neckarraum. Um diesen durchführen zu können, brauchten wir dringend finanzielle Unterstützung. Diese bekamen wir von der DAK Gesundheit auf Regionalebene über eine Projektförderung nach § 20h SGBV. Alle Teilnehmer sagen danke.
Mit dem Reisebus der Firma Maier ging es ab Ludwigsburg nach Heidelberg. Zur ersten Stärkung gab es frische Brezeln und ein Getränk, damit niemand in die Unterzuckerung kam. Die Fahrt verlief ohne Stau, dank unserem Fahrer, der spontan die Route wechselte, nachdem er den Verkehrsfunk gehört hatte.
In Heidelberg angekommen, wurden wir schon von weiteren Teilnehmern aus Würzburg und Darmstadt in Empfang genommen und freundlich begrüßt. Nach einem kurzen Hallo und verschiedenen kurzen Gesprächen zwischen den Teilnehmern wurden wir von Frau Anke Retzmann abgeholt, begrüßt und anschließend in den Raum gebracht, wo man bereits auf uns wartete.
Wir waren alle gespannt, was wir heute Neues und Wissenswertes erfahren würden. Herr Berger begrüßte uns und hieß uns herzlich willkommen. Sichtlich überrascht schien er zu sein über die große Gruppe und das, obwohl wir mit 60 Teilnehmern angemeldet waren.
Herr Berger stellte uns kurz und knapp die vielfältigen Arbeiten des DKFZ vor und wie sich das DKFZ finanziert. Dann wurde uns ein Film über den Besuch von Kate und Willams gezeigt. Man spürte förmlich die Freude und den Stolz über diesen hohen Besuch in Heidelberg. Für uns war der Film eher langweilig, wir wollten stattdessen mehr über das Zentrum erfahren, denn das war der Grund unseres Besuches.
Es folgte ein Vortag über Sport bei Tumorerkrankungen und ganz am Schluss kamen ein paar Sätze über Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Auch bei Sport und Bewegung ist man im Bereich Bauchspeicheldrüsenkrebs noch am Anfang und es gibt leider immer noch ganz viele Kriterien, die es nicht zulassen, dass man intensiv Sport betreibt. So z. B. sollte man sechs Monate nach der Operation, bei einer Chemotherapie oder wenn man einen Port gelegt bekam, keinen Sport betreiben. Der Vortrag war gut, aber für uns nichts Neues.
Danach folgte die Darstellung des KID Krebsinformationsdienstes von Frau Dr. Eva Kreighoff-Hening, was man hier so alles tut, wieviel Anrufe oder Anfragen tagtäglich kommen. Grob gesagt, es wurden die Aufgaben und Ziele, verbunden mit großer Werbung für den Krebsinformationsdienst, dargestellt. Sehr erstaunt waren ich und fast alle Teilnehmer, dass uns Zahlen des Robert Koch Instituts von 2014 vorgestellt wurden. Das hatten wir nun wirklich nicht erwartet. Es ist richtig, dass es keine neueren Zahlen gibt, doch man hätte zumindest darauf hinweisen müssen, dass diese Zahlen heute nicht mehr stimmen und dass diese Art von Krebs sehr stark zugenommen hat. Enttäuscht sagte ein Teilnehmer: „Mit der Selbsthilfe kann man alles machen, sie wird nicht ernst genommen.“ Wir alle hätten erwartet, dass wir erfahren, was sich in der Forschung tut, was geforscht wird und wie man forscht. Außerdem haben wir einen virtuellen Rundgang durch das Forschungszentrum erwartet, in dem man hätte zeigen können, was Forschung bedeutet und dass sie für uns Menschen, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sind, eine Bedeutung hat. Ein anderer Teilnehmer meinte: „Den Weg hierher hätten wir uns sparen können, er war für mich reine Zeitverschwendung und eine große Enttäuschung.“ Ich selber fand es sehr, sehr schade! Man wusste im Vorfeld, wer wir sind. Hier hätte ich mir eine bessere Vorstellung des DKFZ, fachliches Wissen, neue Informationen über unsere Erkrankung, Studien, Forschungsabläufe und Ergebnisse gewünscht.
Wenn auch das Ziel unseres Besuches verfehlt wurde, sagen wir trotzdem danke.
Nach den Vorträgen gingen wir zum Essen, hier war alles zu unserer vollsten Zufriedenheit. Die Suppe schmeckte sehr gut, der Nachtisch war die Krönung und den Preis, den wir dafür zahlen müssen, ist absolut in Ordnung.
Ein herzliches Dankeschön an den Küchenchef und alle seine Mitarbeiter.
Pünktlich stand unser Bus am Eingang und sammelte uns wieder auf. Jetzt ging es zum Schiff. Bei herrlichem Wetter, mit guter Laune und einer nicht ganz so schnellen Bewirtung ging die Fahrt nach Steinach los. Egal, wo man hinschaute, sah man in fröhliche und lachende Gesichter. Jeder hatte einen Platz gefunden und man konnte sehen, dass alle im Gespräch vertieft waren. Es war eine schöne Fahrt, es passte einfach alles.
Kaum waren wir runter vom Schiff, stand auch schon wieder unser Bus da und lud uns zur letzten Station unseres Ausflugs ein. Wieder hatte unser Fahrer den Verkehrsfunk gehört, er entschloss sich, nicht über die Autobahn zu fahren und das war gut so. Mit einer kleinen Verspätung kamen wir in Abstatt an, wo wir gemeinsam zu Abend aßen. Auch hier war alles spitze, immer wieder wurden die Gespräche durch lautes Lachen begleitet.
Nach einiger Zeit kamen unsere Gruppenmitglieder aus Würzburg an, sie haben den Weg mit ihrem Kleinbus nicht gefunden. Das Navi führte sie immer wieder zurück. Dass wir darüber lachten und den einen oder anderen blöden Spruch machten, hielten sie geduldig aus. Es war einfach schön, in der großen TEB-Familie zu sein, bei gutem Essen und Trinken die Seele baumeln zu lassen.
Leider hat alles einmal ein Ende und wir mussten um 20 Uhr den Weg nach Hause antreten.
Etwas erschöpft, aber nicht weniger leise als am Morgen, saßen wir im Bus und harrten den Dingen, die da kamen. Wie auf der Hinfahrt hielten wir in Mundelsheim und ließen die ersten Teilnehmer aussteigen, zuvor hatte ich mich von allen verabschiedet und ihnen einen guten Nachhauseweg gewünscht. Bevor die Teilnehmer ausstiegen, überreichte ich unserem sehr netten und liebenswerten Fahrer ein Kuvert mit Inhalt. Wir alle hatten für ihn gesammelt. Man sah, dass er sich sehr freute und wir waren glücklich, dass er uns so gut gefahren hatte. Es war ihm nichts zu viel und er erfüllte uns jeden Wunsch, wenn es im Rahmen dessen lag, was ging. In Ludwigsburg gab es beim Abschied ganz viele nette Worte, Umarmungen und so mancher meinte, ach, war das wieder ein toller Ausflug. Mein Mann und ich nahmen den Dank auch im Namen unserer Mitarbeiterin an, denn auch sie war an dem Gelingen maßgeblich beteiligt.
Dann wollten wir nur noch nach Hause. Für uns war es ein langer und anstrengender Tag gewesen. Als wir an dem einen oder anderen Auto vorbeikamen, sahen wir aufgeregte Teilnehmer vom Ausflug, die verzweifelt ihren Auto- oder Wohnungsschlüssel suchten. Den Schlüssel habe ich bestimmt im Bus verloren. Was machen wir jetzt? Kurzerhand rief mein Mann unseren Busfahrer an und tatsächlich kam er wieder zurück. Unsere E. suchte den Bus ab und fand tatsächlich den Schlüssel, das war eine Freude. Zufrieden und glücklich gingen wir alle nach Hause. Nach ungefähr einer Stunde rief mich Frau S. an und bedankte sich, dass wir ihr geholfen haben, denn was hätte sie ohne Schlüssel gemacht? Für uns war das eine Selbstverständlichkeit. Wir waren aber auch froh, dass alles ein gutes Ende genommen hatte.
Katharina Stang