Chirurgie des Pankreas
Bericht über die Vortragsveranstaltung am 22.03.2013 in der TEB Regionalgruppe Leipziger Land
Thema : Chirurgie des Pankreas
Referent : Prof. Dr. Leinung
Der Gruppenleiter, Herr Horcher, begrüßte zunächst die zahlreich erschienenen Teilnehmer und den Referenten, Herrn Prof. Leinung, sehr herzlich, und gab dann sofort an den Referenten weiter.
Prof. Leinung erläuterte zuerst, dass Operationen am Pankreas kein Lieblingsfreund der Chirurgie seien, da sie besondere Erfahrungen und Kompetenz voraussetzten. Nur besonders geschulte Chirurgen könnten solche Operationen überhaupt durchführen. Dies wurde uns allerdings sofort klar, als der Referent die schwierige anatomische Lage des Pankreas anhand von Schaubildern erläuterte. Verlaufen doch dort auch die wichtigsten Arterien und Venen (mesenterica superior, inferior), so dass es sich um Millimeterarbeit handelt. Besonders anspruchsvoll wird es, wenn Venen ersetzt werden müssen. Ziemlich schnell wurde uns bewußt, welch unglaubliche Arbeit mit einer solchen Operation verbunden ist. Der Referent erklärte dann, welche Arten von Tumoren und auch Zysten im Pankreas auftreten können. Besonders dargestellt wurde die jeweilige Vorgehensweise bei einer Pankreatitis. Erläutert wurde auch die Stenteinlage bei Auftreten von Ikterus. Besonders umfangreich erläuterte der Referent die verschiedenen Operationsverfahren in ihrer chronologischen Entwicklung und jeweiligen Bedeutung, wobei heutzutage, soweit möglich, die pyloruserhaltende OP bevorzugt wird. Einen breiten Raum nahmen die möglichen Komplikationen und Insuffizienzen solcher Operationen ein, die wegen der anatomischen Lage des Pankreas und der besonderen Schwierigkeit solcher Operationen eigentlich nicht ungewöhnlich sind. Mit Erstaunen nahmen die Teilnehmer zur Kenntnis, welche Fortschritte die Chirurgie in den zurückliegenden Jahren erzielt hatte, wobei die Mortalität bei diesen Operationen immer weiter reduziert werden konnte. Anschließend erklärte der Referent die Besonderheiten einer Linksresektion, die spezielle Vorgehensweise bei einer duodenumerhaltenden OP und die Drainage-OP.
Der Vortrag wurde mit langem Beifall bedacht. Der Referent hatte sich wirklich die allergrößte Mühe gemacht, ein sehr komplexes und schwieriges Thema laienverständlich herüberzubringen. Großer Dank auch an die Bereitschaft von Prof. Leinung, der nach diesem Vortrag geduldig alle Fragen detailliert beantwortete, die sich den Teilnehmern stellten. Viele Teilnehmer stellten dabei auch Fragen aus ihrer persönlichen Krankengeschichte. Als der Gruppenleiter schließlich den Referenten mit einem herzlichen Dank unter langanhaltendem Beifall aller Teilnehmer verabschiedete, waren alle Besucher unserer Regionalgruppe der festen Überzeugung, durch diese Vortragsveranstaltung einen bedeutungsvollen Benefit erfahren zu haben. Schließlich ist es für die persönliche Krankheitsbewältigung schon wichtig, die vielen zugrunde liegenden Zusammenhänge einigermaßen verstanden zu haben. Dies verbessert auch die Kommunikation zwischen Patient und Chirurg.
Joachim Horcher