Corona macht auch vor TEB e. V. nicht halt

Eindrücke aus der Geschäftsstelle

Langsam und leise rollte die Lawine mit Namen Corona an und traf als erstes spürbar die Absage unseres 14. Ärzte- und Patientenseminars und Benefizkonzerts der Gruppe R.E.A.C.H. am Abend.

Alles war geplant und vorbereitet: das Programm gedruckt, Referenten eingeladen, Musikhalle angemietet, Catering (fast) bestellt und eben alles, was dazugehört.

Was anders war als sonst: Herr Stang war detektivisch auf der Suche nach Handdesinfektionsmittel und einem dazugehörigen Ständer, den wir als Sicherheitsmaßnahme im Eingangsbereich der Musikhalle platzieren wollten. Vergeblich. Keine Chance im Internet, in Apotheken oder sonst wo.

Dennoch waren wir noch guter Dinge und guten Willens, unser Seminar durchzuführen, zumal uns ja auch schon eine beachtliche Anzahl von Anmeldungen vorlag. Außerdem stand Frau Stang in ständigem Kontakt und Austausch mit unseren Ärzten, die uns zunächst bestärkten, das Seminar stattfinden zu lassen.

Am Montag, den 09. März 2020, nach einem Wochenende, an dem sich abzeichnete, dass die Lage immer kritischer wird, lief der Telefondraht bei uns heiß. Am Ende stand dann die Entscheidung: Wir sagen das Seminar ab, vor allem aus Rücksicht und aus Fürsorge den Teilnehmern gegen-über.

Entscheidung gefallen, bedauert, akzeptiert. Das bedeutete als allererstes, allen Beteiligten abzusagen. Dann aber auch der Musikhalle, dem Caterer, der Gruppe R.E.A.C.H. Bescheid geben, regeln und klären, wie verwaltungstechnisch (bereits eingegangene Teilnahmegebühren, gekaufte Karten für das Konzert) mit dieser Absage umzugehen ist.

Doch die Lawine rollte weiter. Wir mussten unsere Regionalgruppen, sukzessive eine nach der anderen, absagen, da diese ja vornehmlich in Kliniken abgehalten werden und die Kliniken für Besucher und Externe geschlossen wurden. Doch nicht nur das: - persönliche Beratungstermine in unserer Geschäftsstelle fanden nicht mehr statt. Beratungen verlagerten sich hauptsächlich aufs Telefon (oder auch Skype). Was zur Folge hatte, dass Frau Stang täglich bis zu 20 telefonische Beratungen bewältigen musste, was natürlich, wie man sich vorstellen kann, eine sehr kräftezehrende Aufgabe war.

Auch im Büro unserer Geschäftsstelle mussten wir reagieren bzw. reduzieren. Um wegen der Ansteckungsgefahr den zwischen Menschen geforderten Abstand einzuhalten, ist unser Büro zurzeit zwar wie gewohnt besetzt,aber nur mit einem Mitarbeiter, Arbeitszeiten wurden gekürzt. Was aber viel wichtiger ist, - wir sind alle noch gesund!

Das besonders Traurige daran ist, dass wir alle angehalten sind, soziale Kontakte einzuschränken, ja – zu vermeiden! Also etwas, wovon die Selbsthilfe ja lebt, kann nicht mehr gelebt werden, weil seine Mitmenschen und sich selbst zu schützen zurzeit im Vordergrund steht.

Es ist belastend zu wissen, dass jetzt in den Arztpraxen und in den Krankenhäusern sich alles auf das Corona-Virus fokussiert. Das ist zwar verständlich, aber für Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen, egal welcher Art, ist das sicher zusätzlich beängstigend. TEB hofft, wenn irgend möglich, weiterhin helfend und unterstützend da zu sein, so gut es im Moment eben geht.

Es galt, Lösungen zu finden, wie TEB dieser Hauptaufgabe dennoch und gerade auch in dieser besonderen Zeit gerecht werden kann.

Und TEB fand eine Lösung!

Dem Ende März 2020 erfolgten Versand des TEB-Magazins 21 legten wir ein Info-Blatt an unsere Mitglieder bei, auf dem wir diesen neuen Weg vorstellten. Um gerade in diesen Zeiten unsere Verbundenheit mit unseren Mitgliedern aufrecht zu erhalten und dies auch zu signalisieren, möchten wir virtuelle Gruppentreffen mit Zoom anbieten.

Zoom ist eine Lösung, die auf Internet basiert und Video- und Telefonkonferenzen ermöglicht. Und dies auf eine recht einfache und unkomplizierte Art und Weise, denn benötigt wird lediglich ein Mail- sowie Internet-Anschluss. Sobald wir als Rückmeldung die Mail-Adresse der daran interessierten Mitglieder erhalten, informieren wir Schritt für Schritt über die weitere Vorgehensweise.

Ein erster Probelauf ist bereits mit dem TEB-Vorstand erfolgt und hat erfreulicherweise gut geklappt. Nun werden wir weiter sehen …….

Tag für Tag vergeht, und mit jedem neuen Tag gibt es neue Informationen. Bis jetzt sind wir in der Geschäftsstelle gut und gesund durch diese belastende Zeit gekommen und versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Und das mit großer Vorsicht in Hinblick auf die geltenden Kontaktbeschränkungen, sowohl innerhalb von TEB als auch jeder für sich in seinem persönlichen Umfeld. Zuhause bleiben, Abstand halten, - steht an allererster Stelle.

Das Osterfest steht nun vor der Tür und in Anbetracht der besonderen Umstände machen wir Mitarbeiter 14 Tage Urlaub. Herr und Frau Stang schauen in der Geschäftsstelle nach dem rechten und halten alles auf dem Laufenden.

Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir in Frau Stang und Herrn Stang eine fürsorgliche Geschäftsstellen-Leitung haben, die alles versucht und versuchen wird, uns und unsere Arbeitsplätze zu behalten. Auch wir wachsen in dieser besonderen Zeit zusammen und die Sorge von Herrn und Frau Stang auch um uns Mitarbeiter ist sehr wohltuend und eine Anerkennung unserer Person und unserer Arbeit.

Wir schauen jetzt gespannt auf den 20. April 2020, - wohlwissend, dass dann nicht „die Welt wieder in Ordnung“ sein kann.

Es wird weitergehen. Wie, - liegt nicht in unserer Hand. Erhalten wir uns unsere Zuversicht und unser Vertrauen darauf.

Alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle wünschen Ihnen alles Gute, bleiben Sie gesund.

Im Auftrag der Geschäftsstelle

Margit Müller

03.April 2020