Gruppenbesuch in Dresden
Die Regionalgruppe Mittlerer Neckarraum aus Baden-Württemberg besuchte vom 09. bis 11. Oktober 2014 in Dresden die Regionalgruppen Mittel- und Südsachsen sowie Leipziger Land und das Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt
Wir danken der DAK Gesundheit für die Förderung dieses Projektes nach § 20c SGB V.
Nachdem alle Teilnehmer ihren Platz im Bus eingenommen hatten, begrüßte uns unser Busfahrer Karl Türk sehr herzlich. Er erklärte uns, was wir unbedingt beachten müssen, damit wir sicher und mit Wohlbefinden in Dresden ankommen. Danach ging es los, was so mancher der Teilnehmer kaum erwarten konnte.
Nach einigen Kilometern ergriff ich das Mikrofon, um als Gruppenleiterin der Regionalgruppe Mittlerer Neckarraum alle Teilnehmer auf das Herzlichste zu begrüßen. Mein Mann, der auch für diese Reise die Organisation übernommen hatte, erläuterte die Eckpunkte der begonnenen Reise.
Seit fünfzehn Jahren besteht diese Gruppe und vieles haben wir seither gemeinsam unternommen. So die Reisen nach Hannover zur Firma Abbott in 2012 und nach Leipzig in 2013.
In diesem Jahr war unser Ziel, die Gruppen Mittel- und Südsachsen sowie Leipziger Land zu besuchen. Bereits bei der Planung stellten wir fest, dass wir dringend finanzielle Unterstützung benötigen, um die Reise bei bezahlbaren Kosten für jeden Einzelnen durchführen zu können. Bei der DAK Gesundheit fragte ich an, ob die Möglichkeit besteht, uns hierzu mit einer Projektförderung zu helfen. Frau H. hörte sich alles an und riet mir, den Antrag zu stellen, sie würde mit ihrem Vorgesetzten reden. Wenige Tage später bekamen wir die schriftliche Zusage, dass unserem Antrag stattgegeben wurde. Die Freude war allgemein groß, einige der Gruppenmitglieder waren vor Freude außer sich.
Deshalb geht unser besonderer Dank an die DAK Gesundheit, die uns mit dieser Projektförderung nach § 20c SGB V dieses Erlebnis ermöglichte.
Die Fahrt war sehr harmonisch, es wurde viel erzählt und gelacht. Plätze wurden getauscht, damit jeder mit jedem Einzelnen ins Gespräch kam. Bei der kurzen Rast mit frischen Brezeln, Seelen, herzhafter Wurst sowie Getränken meinten viele: Wir fühlen uns wie in unserer Jugend, in der das Picknick etwas Besonderes war.
Gestärkt fuhren wir weiter bis zu der nächsten großen Rast. Hier musste Herr Türk aufgrund vorgeschriebener Lenkzeiten eine größere Pause einlegen. Der Vorteil dabei war für uns, dass wir aufgrund der längeren Rast Zeit für eine weitere Mahlzeit hatten. Danach ging es nonstop bis zu unserem Hotel in Dresden. Wir wurden sehr herzlich aufgenommen. Nach dem Empfang der Zimmerschlüssel (elektronische Eintrittskarten) suchten wir unsere Zimmer auf. Alle waren zufrieden und sehr angetan über die Größe und Sauberkeit der Zimmer. Der sofortige Wohlfühleffekt bestätigte die Zufriedenheit.
Um 17 Uhr trafen wir uns beim Bus und fuhren gemeinsam in die Innenstadt zu einer kleinen Stadtführung, die mein Mann übernahm. Alle gingen mit, keiner schloss sich aus. Müde von der Fahrt und dem Fußmarsch bei der kleinen Stadtführung gingen wir anschließend gemeinsam zum Essen. Alles war Spitze, jeder zufrieden und das Lachen konnte man weithin hören. Müde gingen die Ersten ins Bett. Andere nahmen vor dem Schlafengehen noch einen kleinen Absacker zu sich.
Am nächsten Tag um 8 Uhr trafen wir uns zum Frühstück. Alles war ausgezeichnet, es fehlte an nichts. Danach chauffierte uns Herr Türk mit unserem Bus ab 9:30 Uhr zu der vereinbarten Stelle, wo unserer Stadtführer bereits auf uns wartete. Ich selbst freute mich über unsere Idee der Stadtrundfahrt in unserem eigenen Bus, was bestens ankam. Analog zu unserer Reise nach Leipzig im vergangenen Jahr hatten wir mit Herrn Jörg Monloth als Reiseleiter einen Volltreffer gelandet. Auch er ist eine Koryphäe im Wissen über die Geschichte. Begeisternd seine Ausführungen über die Historie und Aktualität. Eine sehr nachhaltige Führung. Wir sahen so viel und bekamen sehr viel an Wissenswertem erklärt. Oftmals ergänzte er seine Ausführungen mit Bonmots sächsischer Sprüche. Alle Fragen beantwortete er mit bemerkenswertem Wissen, wobei er oftmals aus Zeitgründen viele Details oder Hintergründiges nicht ausführte. Dresden ist mit ihrer Geschichte, beginnend mit der Epoche August des Starken eine ganz besondere Stadt. Durch ihre Geschichte sowie den einzelnen Bauwerken und Parkanlagen errang Dresden die kulturelle Bedeutung, die es bis in die Moderne hat. Gleich, welches Bauwerk betrachtet wird, sie alle faszinieren und bringen einem zum Staunen. Einige der Teilnehmer konnten sich bei dem Anblick noch daran erinnern, wie diese Bauwerke und alles Drumherum kurz nach der Wende aussahen.
Diese Stadtrundfahrt machten auch Betroffene mit, die aufgrund ihrer akuten Erkrankung dankbar waren, diese Stadtrundfahrt nicht zu Fuß machen zu müssen. Sie freuten sich sehr, dass andere Teilnehmer sich ihrer annahm und sie dabei für ein paar Stunden ihre Erkrankung vergaßen.
Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Individuell war es jedem vorbehalten, eine weitere Stadtbesichtigung, Kulturelles, Geschichtliches oder Shopping nach eigenen Vorstellungen durch zu führen. Trotz vieler individueller Entscheidungen trafen sich einzelne Teilnehmer, die sich dann zu kleineren Gruppen zusammenschlossen.
Um 18 Uhr trafen wir uns mit den Gruppen Mittel- und Südsachsen und Leipziger Land in der Museumsgastronomie Dresden 1900. Bei einer herzlichen Atmosphäre wurden Reden gehalten und die Diskussionen nahmen zu. Ich freute mich über ein persönliches, nettes Geschenk. Immer wieder wurden die verschiedensten Themen angesprochen und darüber diskutiert. Was bei all den Diskussionen nicht zu kurz kam, war die Gelassenheit, oftmals gepaart mit einem Schuss Ironie, so dass des Öfteren ein lautes Lachen durch den Raum schallte. Ernste Themen wurden in einem kleinen Rahmen besprochen, viele Ideen wurden an diesem Abend geboren und. Einladungen wurden ausgesprochen. Da wir in diesem Jahr darauf geachtet haben, dass die Teilnehmer der verschiedenen Gruppen nicht an einem Tisch saßen, sondern gemischt wurden, konnten sie sich untereinander bestens kennen lernen.
Spät ging der schöne gemeinsame Abend mit den Gruppen Mittel- und Südsachsen sowie Leipziger Land zu Ende, bei dem wir feststellen mussten, dass auch hier weit weg von zu Hause die Probleme der Betroffenen und deren Angehörige die gleichen sind. Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, insbesondere Krebs, sind schwere Erkrankungen und wir müssen alles tun um diesen Menschen beizustehen. Sie alle brauchen Mut, Hoffnung und Zuversicht. Dass so ein Treffen nützlich wichtig und sinnvoll ist, durften wir hier und heute erleben.
Es war Samstag und der Tag der Abreise war gekommen. Doch zuvor ging es nach dem guten Frühstück zum Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt. Nachdem Professor Witzigmann, Mitglied des Ärztlichen Beirats, über die Anmeldung von unserer Ankunft informiert wurde, begrüßte er uns auf das Herzlichste. Es war ihm ein Herzensangelegenheit, uns persönlich zu Empfangen. Er war sichtlich bewegt, dass so viele Betroffenen und Angehörige den langen Weg nach Dresden auf sich nahmen um sich mit Betroffenen aus der Region auszutauschen und dabei sich das Krankenhaus Dresden Friedrichstadt ansehen, war für ihn neu.
Der angesetzte Rundgang war bereits nach ein paar Meter überraschend. Wir wurden nicht wie üblich durch Krankenhausgänge und Stationen geführt, sondern Professor Witzigmann führte uns über die gesamte Krankenhausanlage mit ihrem einmaligen Park. Das erste, was uns bereits nach ein paar Metern auffiel, waren die Kliniken des Krankenhauses, die sich zum Teil in voll sanierten historischen Altbauten oder aber in hochmodernen neuen Gebäuden, umgeben von einem parkähnlichen Gelände in zentraler Stadtlage.
Danach trafen wir uns im kleinen Hörsaal. Professor Witzigmann führte uns überzeugend durch den gesamten Themenbereich „Bauchspeicheldrüsenerkrankungen“. So erfuhren wir unter anderem auch viel Wissenswertes über Autoimmunerkrankungen der Bauchspeicheldrüse und Transplantationen. Unter anderem wird das Ziel präferiert, ausgezeichnete medizinische und pflegerische Ergebnisse darzustellen. Die bestmögliche Betreuung ihrer Patienten sehen sie in einer interdisziplinären und ganzheitlichen Versorgung und hohen Qualitätsstandards. Alle Fragen von uns beantwortete er sehr kompetent und für uns Laien verständlich im Ausdruck.
Wir hätten noch lange diskutieren und Fragen stellen können, doch es gab noch ein besonderes Schmankerl. Professor Witzigmann führte uns zu Frau Sabine Hunger, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Sabine Hunger hat es in geradezu vorzüglicher Weise verstanden, uns den weitreichenden Themenkomplex, angefangen von der Geschichte des Friedrichstädter Klinikums mit dem Adelspalais, dem Park, dem Küferbrunnen und abschließend dem Neptunbrunnen. Der gesamte Komplex dieser Krankenhausanlage ist schon außergewöhnlich. Angefangen von dem geschichtlichen Hintergrund aus der Epoche August des Starken.
Wir empfanden alle bei der Verabschiedung von Professor Witzigmann, dass seine Arbeit in diesem Krankenhaus und hier spezifisch alles was Bauchspeicheldrüsen Erkrankungen betrifft, eine Herzensangelegenheit von ihm sind. Wir empfanden aber auch, dass es für ihn eine Herzensangelegenheit war, uns an diesem Tag zu betreuen.
Gemeinsam nahmen wir das schmackhaft zubereitete Mittagessen ein, für das wir eingeladen waren. Diese zuvorkommende Geste ist nicht selbstverständlich. Herzlichen Dank.
Pünktlich und wie geplant, traten wir um 13 Uhr die Heimreise an. Voll beladen mit Wissen und neuen Eindrücken nahmen wir unsere Plätze im Bus ein. Nach kurzer Zeit verstummten die Gespräche und viele der Teilnehmer machten einen kleinen Mittagsschlaf. Die Tage waren doch sehr anstrengend.
Im Ergebnis waren alle begeistert von diesen drei Tagen. Es gab keinerlei Beanstandungen. Meistens waren alle pünktlich. Ob angesetzte Führung oder Besuch, ob Zeit der freien Verfügung; Alle ließen nichts aus. Einfach eine nette Reisegruppe.
Unterbrochen durch zwei Stopps (Einhaltung der Lenkzeiten) erreichten wir pünktlich um neunzehn Uhr den Parkplatz in Ludwigsburg-Pflugfelden. Ich hatte bei der Verabschiedung das Gefühl, dass sehr viele Teilnehmer diese Reise, dieses Miteinander, als für sie sehr nachhaltig empfunden haben. Bewegt dankten mir einige der Gruppenmitglieder für diese schöne Reise in die Stadt Dresden.
Als Gruppenleiterin sage ich abschließend: Es war ein wunderbarer Ausflug und ich werde mich auch im nächsten Jahr dafür einsetzen, wieder eine Reise mit diesen wunderbaren Erlebnissen zu ermöglichen. Habe ich doch im Verlauf dieser Fahrt wieder eine Bestätigung dafür erhalten, dass durch solche Aktivitäten unsere Mitglieder für einige Stunden die Krankheit vergessen. In der Gemeinschaft konnten sie sich treiben lassen, aber auch geborgen fühlen. Menschen mit dieser schweren Erkrankung fühlen sich oft ausgegrenzt und einsam, bei TEB e. V. haben sie eine Heimat gefunden, sie sind mitten drin.
Mein persönlicher Dank geht an Frau H. und die DAK Gesundheit. Mit ihrer Förderung haben sie Betroffenen und deren Angehörigen diese Reise ermöglicht.
Herzlichen Dank allen Mitreisenden und unserem Busfahrer Herrn Karl Türk.
Katharina Stang