Heilendes Malen in der Gruppe Mittlerer Neckarraum
Bericht: Heilendes Malen am 24.05.11 in der Gruppe Mittlerer Neckarraum
Am Dienstagnachmittag fand wieder die Gruppe des Mittleren Neckarraums statt. Es fanden sich recht viele Mitglieder ein, die meisten kommen regelmäßig.
Dieses Mal war Frau Gabriel, eine Kunsttherapeutin als Referentin da, die über das Thema „Heilendes Malen“ etwas sagen sollte. Zu Anfang gab es Informationen von Frau Stang, die ja die Gruppe leitet. Hier wurde auf die kommende Mitgliederversammlung am 22.05. hingewiesen und auf einen Besuch der Abbott Werke in Hannover im Juli (Hersteller von Kreon). Anschließend wurden Fragen der Mitglieder beantwortet.
Dann konnte Frau Gabriel, die auch auf der Palliativstation im KHS LB arbeitet, loslegen. Von ihr erfuhren wir, dass Malen nicht nur ein Zeitvertreib ohne tieferen Sinn ist, sondern durchaus auch Menschen helfen kann, die gerade in einem Tief sind. Dieses Tief kann z. B. auch die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs sein, eine Mitteilung, nach der Betroffene und Angehörige meist kein Licht im Tunnel sehen.
Wir malten alle ein Bild zum Thema Unruhe und füllten die Blätter recht farbig aus. Die Bilder wurden aufgehängt und man konnte doch deutliche Unterschiede sehen. Einige schienen mir chaotisch, andere waren wiederum mit wenigen Linien ‚ordentlich‘. Jedes Bild hatte eine spezielle Deutung für den Maler. In einem zweiten Bild wurde ein Mandala erstellt. Auch diese Bilder hatten jedes ihre eigene Deutung.
Durch das Malen können nicht entdeckte Impulse losgetreten werden, so Frau Gabriel. Hier in der Gruppe zeigte eine kleine Übung mit nur zwei Bildern eine große Wirkung. Malen kann eine seelische Unterstützung bei schweren Belastungen sein. Es ist Ausdruck des seelischen, geistigen und körperlichen Zustands, dargestellt im Bild. Bilder zeigen diese momentanen Zustände an. Sie zeigen aber auch die Veränderung der Menschen, die sich auf das Malen einlassen an.
Frau Gabriel belegte dieses zum Schluss sehr deutlich an einigen Fällen aus ihrer Tätigkeit als Therapeutin. Hier wurden Bilder von Patienten vorgestellt, wie sie zu Anfang ihres Weges waren, dann zeigte sich auch für uns deutlich sichtbar, in den Bildern die Veränderung des Zustands der Patienten. Die Bilder wurde insgesamt ‚freudiger‘. Sichtbar wurde deren Weg von der Instabilität hin zur Stabilität, bedingt nicht nur, aber auch durch das Malen; ein Weg hin zu besserer Lebensqualität.
Zum Schluss dankte Frau Stang Frau Gabriel und übergab ihr ein kleines Dankeschön für den schönen Nachmittag. Für mich war es eine gelungene, abwechslungsreiche Gruppenstunde.
Ulrich Herbring