Hilfe am Krankenbett - Projektförderung der KKH Allianz nach § 20 c SGB V
Bericht Hilfe am Krankenbett Projektförderung der KKH Allianz nach § 20 c SGB V
Die Projektförderung für Hilfe am Krankenbett ist eine sehr sinnvolle und wichtige Förderung. Zum einen kann man hier Betroffenen direkt am Krankenbett helfen und sie auffangen und zum anderen zu Hause wertvolle Hilfestellungen geben.
Unsere hierfür erstellten Informationsordner, die in allen Kliniken bei unseren Kooperationspartnern ausliegen, sind eine wertvolle Ergänzung zu unseren Angeboten. Über diese Unterlagen können Betroffene wie auch Angehörige schnell und sicher den Weg zu TEB e. V. Selbsthilfe finden.
Eine Selbstverständlichkeit für uns von TEB e. V. ist, dass unsere ehrenamtlichen Helfer gut und explizit auf diese Krankheit geschult werden, damit sie mit dieser besonders schweren Situation richtig umgehen können. Aus diesem Grund führen wir regelmäßige Schulungen mit einer erfahrenen Supervisionärin durch.
In diesem Jahr haben wir unsere Schulung auf drei Säulen gestellt:
• Umgang mit neuen Situationen
• Konflikthandhabung
• Konfliktbewältigung
Jeder einzelne Baustein beinhaltete ein interessantes Thema. Viele Stunden wären notwendig gewesen, um alle Fallbeispiele zu verstehen.
Beispiele:
• Wie schätzen wir Menschen ein?
• Wie werden wir von Ihnen eingeschätzt?
Zehn Möglichkeiten kennzeichnet ein Bild und ist hochinteressant:
Der erste Eindruck, gegenseitige Beeinflussung, selektive Wahrnehmung, Übertragung, augenblickliche Rolle, Sympathiefehler, Kategorisierung, Einfrieren Projektion und Vermutungen war hoch interessant. Wie oft kommt es vor, dass man Menschen begegnet und aufgrund Äußerlichkeiten oder einem Gefühl folgend sie in eine Schublade steckt. Die Korrektur für einen selbst ist meistens schwierig und bedarf einer gesunden Einstellung zum Leben.
Bei diesen Schulungen wird den Teilnehmern auch vermittelt, warum Gespräche eine bestimmte Richtung nehmen und sich bestimmte Situationen hieraus ergeben. Der Inhalt der Schulungen war oft so prägnant, dass sich viele Fragen im Laufe der Veranstaltung von alleine klärten. Auch die Wahrnehmung des Anderen geht überraschend schnell vonstatten. Oft hat man wenig bis keinen Einfluss auf das Geschehen.
Bereits bei der Konflikthandhabung wurde deutlich, das jeder zuerst genau wissen sollte: Was ist ein Konflikt? Dabei spielt die Einstellung wie
• Wahrnehmung
• Gefühlslage
• Verhalten
eine wichtige Rolle. Die Wichtigkeit ist daraus zu ersehen, dass bei Erkennen der Einstellung relativ rasch ein Konflikt gelöst werden kann. Oft sind wir in den Gruppen, an den Krankenbetten oder auch mit führenden Personen in einer Konfliktsituation, die wir blitzschnell lösen sollten oder die uns zu einer Entscheidung drängen.
Zur Lösung bei solchen Konflikten ist es wichtig zu erkennen, um welchen Konflikt es sich handelt und auf welcher Ebene wie z. B.: Werte-Sach-Verteilungs-Beziehungskonflikt wir uns befinden.. Während den Rollenspielen spielten wir Entstehung und Lösung von Konfliktsituationen durch. Das Erstaunen beim Erkennen der Konfliktsituation war bei allen Teilnehmern groß.
Der letzte Teil waren unsere Antreiber im Kopf:
• „Sei immer perfekt. Mach keinen Fehler.“
• Mach immer schnell, beeil Dich, oder schau immer vorwärts
• Streng Dich immer an, im schweiße Deines Angesichts, oder
• Müh Dich bis zum Letzten ab
• Mach es immer allen recht, sei immer liebenswürdig, oder
• Mit dem Hute in der Hand
• Sei in jeder Lage stark, oder beiß auf die Zähne.
Wer kennt diese Worte nicht in seinem Alltag? Ich glaube, wir alle können hier ein Lied davon singen. Dass wir, die ein Ehrenamt ausführen, damit immer wieder in Berührung kommen, ist für jeden verständlich. Es wird von uns erwartet, dass wir immer den richtigen Ton finden, dass wir jedem gerecht werden und immer verfügbar sind.
Das wir dazu nicht immer in der Lage sind, wollen oder können viele leider nur sehr selten verstehen. Umso wichtiger war es, dass wir dies in der Schulung lernen durften, dass es das Wort Nein oder Stopp gibt.
Ich denke, und hier spreche ich im Namen aller Teilnehmer, es war eine gute, wichtige und hilfreiche Schulung. Wir haben viel gelernt und wir hoffen, dass wir in Zukunft besser mit heiklen Situationen umgehen können.
Der KKH-Allianz danken wir für die Projektförderung. Sie haben uns damit ein Rüstzeug mit auf den Weg gegeben, durch das wir Betroffenen auch in Zukunft weiter helfen können. Diese Betroffenen und deren Angehörigen brauchen uns. Vor allem brauchen wir aber Kraft, Mut und den nötigen Weitblick, um auch in einer schwierigen Situation den richtigen Ton oder Weg zu finden.
Herzlichen Dank
Katharina Stang
Projektleiterin