Jahrestagung Viszeralmedizin in Leipzig
Jahrestagung Viszeralmedizin in Leipzig 16.- 19.09.2015, Gastroenterologie und Viszeralchirurgie mit Industrieausstellung
„Deutschlands wichtigste Tagung der Gastroenterologie und Abdominalchirurgie“ - so wird sie beschrieben und die Anwesenheit vieler namhafter Mediziner aus verschiedenen Disziplinen bestätigt diese große Bedeutung für die Fachwelt. Es ist ein Kongress für Ärzte und er hatte in diesem Jahr das Motto “integrativ, kommunikativ und innovativ“. In der Viszeralmedizin arbeiten viele Disziplinen und Spezialisten zusammen. Diese brauchen die Integration und die stete Kommunikation, damit sie voneinander lernen können.
Eine Besonderheit der Viszeralmedizin sind die pharmakologischen und technischen Innovationen, die die Diagnose und Therapiemöglichkeiten stetig verbessern. Aus diesem Grund ist es sinnvoll und wichtig, dass Ärzte und Industrie miteinander kooperieren, denn nur wenn alle zusammenarbeiten, können wir als Patienten davon profitieren. Ärzte tauschen ihre Erfahrungen untereinander aus, indem sie Vorträge zu den verschiedensten Themen halten und anschließend kann über das Gehörte diskutiert werden. Wie gesagt, es ist eine Fachtagung für Ärzte aus Klinik und Praxis und Pflegekräfte, verbunden mit einer breitgefächerten Industrieausstellung.
Wir von der Selbsthilfe haben die Möglichkeit, daran teilzunehmen und uns zu präsentieren. Dafür bin ich den Veranstaltern sehr dankbar, denn hier erfährt man aus berufenem Munde, was Betroffene mit Bauchspeicheldrüsenerkrankungen oder konkret bei Bauchspeicheldrüsenkrebs in Zukunft Neues erwarten dürfen.
Auch in diesem Jahr konnten wir von TEB e. V. einiges an Wissenswertem, Interessantem und Neuem für unsere Betroffenen mit nach Hause nehmen.
Eine gute und wichtige Botschaft für mich war, dass wir heute durch die verschiedensten Erkenntnisse und Forschungen in der Medizin eine längere Lebenszeit bei guter Lebensqualität erreichen können. Auch wenn Bauchspeicheldrüsenkrebs nach wie vor eine der schlimmsten Krebsarten und eine Heilung noch nicht in Sicht ist, konnten wir feststellen, dass man sehr intensiv in der Medizin forscht und nach Wegen sucht, um dem Ziel der Heilung ein Stück näher zu kommen. Für mich als Vorsitzende war das eine gute Botschaft, die mich hoffen lässt.
Warum nehmen wir als Selbsthilfeorganisation TEB e. V. an dieser Ärztetagung teil?
Diese Frage ist sehr schnell und leicht zu beantworten. Zum einen erfahren wir viel Neues aus den verschiedenen Fachbereichen der Medizin und zum anderen können wir uns an den vielen Ständen der Industrie darüber informieren, welche neuen technischen und medikamentösen Möglichkeiten es bei der Behandlung von Bauchspeicheldrüsenerkrankungen und insbesondere von Bauchspeicheldrüsenkrebs gibt.
Von Donnerstag bis Samstag nahmen wir an verschiedenen Vorträgen teil und diskutierten anschließend mit Ärzten über das Gehörte. Wir führten auch viele Gespräche an unserem Informationsstand und konnten dabei auf die Arbeit von TEB e. V. Selbsthilfe aufmerksam machen. Unser Team, die Herren Bibow, Horcher und Stang sowie ich als Vorsitzende präsentierten TEB e. V. in gewohnter Weise und stellten immer wieder den Besuchern unseres Standes unsere Arbeit und unser mitgebrachtes umfangreiches Infomaterial vor. Immer wieder stellten wir fest, dass die Besucher darüber überrascht waren, wie viele eigene Broschüren wir aufzuweisen haben und vor allem, welches fachlich fundierte Wissen darin enthalten ist. Sehr viele der uns besuchenden Ärzte nahmen Broschüren mit oder baten um Übersendung.
Viele der Ärzte, die uns besuchten, stellten uns Fragen nach unseren Erfahrungen bei bestimmten fachlichen Problemen und unterhielten sich mit uns darüber, wie wir zu diesen Erkenntnissen gekommen seien. Stolz konnten wir über unsere individuellen Angebote, wie z. B. persönliche und telefonische Beratungen, regelmäßige Gruppentreffen, Hilfe am Krankenbett u. v. m. berichten.
Einige der Ärzte kannten uns. Sie sind Mitglieder im Ärztlichen Beirat von TEB e. V., andere widerrum kannten uns nur dem Namen nach, aber immer wieder waren es sehr interessante, nette und hilfreiche Gespräche.
Besonders freute ich mich über den Besuch an unserem Stand von Herrn Professor Waldemar Uhl aus Bochum und das sehr nette und informative Gespräch mit ihm. Ich kenne ihn bereits aus der Zeit meiner früheren Zugehörigkeit zum Arbeitskreis der Pankreastektomierten.
Genauso freuten wir uns alle darüber, als ein Arzt zu uns an den Stand kam, der von TEB e. V. bisher nichts gehört hatte, und spontan erklärte, das zu ändern, indem er sich auf unserer Homepage über uns informieren und danach auf uns zukommen würde, um zukünftig mit uns zusammen zu arbeiten.
Exakt aus diesen Beispielen ist ersichtlich, wie wichtig die Teilnahme einer Selbsthilfeorganisation wie TEB e. V. sie verkörpert, sowohl für die Selbsthilfe aber auch für das Zusammenwirken von Selbsthilfe und Fachmedizinern ist. Dadurch kann jeder aus dem Wissen und den Erfahrungen des anderen schöpfen und insgesamt nützt es den Betroffenen. Dies ist uns in diesem Jahr sehr gut gelungen. Unsere Besucherliste enthält Einträge von Ärzten aus allen Fachbereichen und aus den verschiedensten Bundesländern.
Ja, und was haben wir noch erreicht? Ganz nebenbei wurde uns die Möglichkeit angeboten, im nächsten Jahr einen Patienteninformationstag in einer Klinik außerhalb von Baden-Württemberg auszurichten und in Kürze eine neue Gruppe zu gründen. Darüber hinaus konnten wir einige Ärzte für öffentlichkeitswirksame Maßnahmen im Hinblick auf den 2. Weltpankreaskrebstag gewinnen. Das war ein großer Erfolg für uns alle.
Ich danke allen ehrenamtlichen Helfern für den reibungslosen Auf- und Abbau, für die tatkräftige Unterstützung am Informationsstand, für die netten Gespräche bei den abendlichen Zusammenkünften nach Ende des jeweiligen Tagesprogramms und hoffe, dass wir alle im nächsten Jahr gesund nach Hamburg fahren können, um dort an dem nächsten Kongress teilzunehmen.
Herrn Bibow und Herrn Stang danke ich ausdrücklich, dass sie ihre Fahrzeuge für den Transport unseres Infostandes bereitgestellt haben, denn ohne diese Hilfe wäre alles erheblich teurer geworden.
Katharina Stang