Klinikbesuch Nagold mit Besichtigung des Heller-Glück-Stollens in Neubulach
Klinikbesuch in Nagold am 20.09.2008
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Endlich war es soweit, die Gruppe “Mittlerer Neckar” begann pünktlich ihre Fahrt von Ludwigsburg über den Stuttgarter Bahnhof nach Nagold.
Die Freude war groß, als wir sahen, dass unser Rudi wie auch im vergangenen Jahr den Bus fuhr. Nachdem alle Teilnehmer ihren Platz gefunden hatten, ging es nach Stuttgart, um dort weitere Teilnehmer aufzunehmen. Jetzt war der der Bus bis auf wenige Plätze belegt und wir fuhren Richtung Nagold. Mit Brezeln und Getränken stärkten wir uns, dabei wurden die ersten munteren Gespräche im Bus geführt. Viele freuten sich, dass man auch wieder Betroffene traf, denen es in letzter Zeit nicht so gut ging. In der Zwischenzeit hatte ich die Leitung des Ausflugs an meinen Mann übergeben und so konnte ich einfach nur genießen.
Nach ca. 90 Minuten erreichten wir das Krankenhaus in Nagold und wurden dort von weiteren Teilnehmern erwartet, die sich dem Krankenhausbesuch anschlossen. Frau Benz und Herr Dr. Seeger begrüßten uns in der Klinik sehr herzlich, alles war schon vorbereitet und wieder gab es einen kleinen Imbiss.
Leider war Her Professor Benz kurzfristig verhindert, was ihm sicherlich sehr leid tat, aber er hat uns gute Vertreter aus seinem Team geschickt. Herr Dr. Seeger stellte uns das Krankenhaus Nagold vor und unterstrich, dass durch Herrn Professor Benz die Pankreaschirurgie durchaus ihren Stellenwert habe. Er stellte fest, dass die Zusammenarbeit mit TEB e.V. in diesem Krankenhaus sehr gut funktioniert.
Wir alle mussten schmunzeln, als Herr Dr. Seeger uns mitteilte, dass er sehr erfreut war, als er unsere Internetseite angeschaut hatte. Das Angebot der Kochkurse hatte ihn sehr beeindruckt. Damit war auch die Überleitung zu unserem Thema “pankreopriver Diabetes” gefunden. Frau Schneider-Kübler hat diesen Vortrag kurz und interessant gestaltet. Sie wollte einen offenen Dialog, was uns natürlich sehr angenehm war. Es wurden sehr viele Fragen gestellt und alle wurden beantwortet. Wir hätten noch Stunden über dieses Thema mit ihr reden können, aber die Zeit war leider begrenzt.
Ich bedankte mich ganz herzlich im Namen der Gruppe und TEB e. V. bei ihr und überreichte ihr ein kleines Geschenk.
Wir machten uns mit Herrn Dr. Seeger auf den Weg und besichtigten die Klinik. Vieles durften wir uns ansehen und alles wurde erklärt, alles war interessant. Der Höhepunkt war die Besichtigung des Operationssaals. Wir sahen vielleicht lustig aus mit unseren blauen Schuhen. So hatten wir uns einen Operationssaal nicht vorgestellt und viele Fragen wurden von uns gestellt, wie z. B.:
- Wird in einem OP viel gesprochen?
- Wer trägt die Verantwortung?
- Darf ein Operateur auch zur Toilette?
- Welche Bedeutung haben die Geräte?
Leider ging auch hier die Zeit sehr schnell vorbei und wir mussten zum Essen. Frau Benz und Herr Dr. Seeger begleiteten uns in die Cafeteria, verabschiedeten uns und wünschten uns noch einen schönen Aufenthalt in Nagold. Das Essen war ein Genuss, es schmeckte vorzüglich, die Bedienung war sehr freundlich und alle Teilnehmer waren zufrieden. Ein großes Lob an die Küche und das gesamte Personal! Wir danken der Klinik für die Übernahme der Essenskosten, dies ist nicht selbstverständlich.
Jetzt begann der vergnügliche Teil und wir fuhren weiter nach Neubulach zur Besichtigung des Heller-Glück-Stollens. Bevor die Führung mit der ersten Gruppe begann, wurden wir mit Helm und Umhang versorgt. Wir sahen lustig aus und das Gelächter war groß. Dann ging es los, oh wie war es in diesem Stollen kalt, dunkel, nass, tief und eng. Wenn wir keine Helme gehabt hätten, wären unsere Beulen am Kopf nicht zu zählen. Nach der Besichtigung durften wir den selbst gebackenen Kuchen und Kaffee genießen und die zweite Gruppe wurde verkleidet und es ging los. Jeder konnte etwas auf eigene Faust unternehmen. Das Angebot war groß: Führung, Kaffee trinken, Sonnenbad, Minigolf oder Spaziergang. Alles war möglich, denn der Wettergott hatte es gut mit uns gemeint und lies die Sonne scheinen.
Viel zu schnell verging die Zeit und wir und steuerten unserem letzten Ziel entgegen. Der Ausklang fand im Gasthof Krone in Wildberg bei einem guten Abendessen statt. Besonders freute ich mich, dass ein Mitglied von TEB aus Rastatt extra nach Wildberg gekommen war, weil wir uns schon lange nicht mehr gesehen hatten. Die Freude war für mich riesig!! Die Stimmung unter den Teilnehmern war super, man unterhielt sich, es wurde gelacht und erzählt. Das Thema Krankheit war an diesem Tag fast ausgeblendet.
Der Tag war gelungen und wir mussten unsere Heimreise antreten. Nachdem unser Busfahrer wieder alle Ziele sicher angefahren hatte und wir gegen 21.00 Uhr in Ludwigsburg ankamen, ging für meinen Mann und mich wieder ein gelungenes Projekt zu Ende.
Ich danke meinem Mann, dem Busfahrer, Frau Benz, Frau Schneider-Kübler, Herrn Dr. Seeger, dem Küchenpersonal und allen Teilnehmern für diesen sehr gelungen Tag.
Katharina Stang
Bericht über den Klinikbesuch in Nagold von Frau Jutta Benz
Am 20.09.2008 durften wir bei strahlendem Sonnenschein und herbstlichen Temperaturen die Selbsthilfegruppe TEB bei uns am Krankenhaus Nagold willkommen heißen. Nach einer kurzen Stärkung begrüßte zunächst Frau Stang ihre Nagolder Gruppe und berichtete über die Schwierigkeiten, welche die Organisation und die Arbeit für die Selbsthilfe beeinträchtigen. Im Anschluss begrüßte Oberarzt Dr. Seeger die Gruppe.
Er beglückwünschte TEB zu den vielfältigen wichtigen Angeboten ihrer Selbsthilfegruppe und war beeindruckt, wie viel Kenntnis und Arbeit hinter dieser Gruppe steht. Besonders originell und sinnvoll für die Lebensqualität der Betroffenen fand er das Angebot von Kochkursen.
In einem kurzen Vortrag erläuterte er die Bedeutung der Bauchspeicheldrüsenchirurgie für das Krankenhaus. Seitdem 2005 Prof. Stefan Benz Chefarzt der Chirurgischen Abteilung ist, konnte sich das Nagolder Krankenhaus zu einem regionalen Bauchspeicheldrüsenzentrum entwickeln. Hier werden jährlich über 20 Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse gemacht, mit im internationalen Maßstab sehr guten Ergebnissen.
Nicht weniger interessant war der folgende Vortrag von Diätassistentin und Diabetesberaterin Frau Schneider-Kübler über den Pankreopriven Diabetes.
Frau Schneider-Kübler setzt die Lebensqualität in den Mittelpunkt der Therapie und erläuterte das Wechselspiel von Insulineinstellung, gesunder Ernährung, der Gabe von Vitaminen, insbesondere der fettlöslichen A,D,E,K, der Mineralien und die Enzymsubstitution.
Wie wichtig die individuelle Betreuung und die Kenntnis der spezifischen Probleme der Bauchspeicheldrüsenerkrankten Patienten sind, wurde in der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde klar.
Bei der anschließenden Führung durch das Krankenhaus konnten sich die Teilnehmer des Ausfluges von der modernen Ausstattung und der guten Atmosphäre des Hauses ein Bild machen. Höhepunkt der Besichtigung war ein Besuch in einem Operationssaal. Die vielfältigen Aufgaben der dort arbeitenden Berufsgruppen wurden durch Oberarzt Dr. Seeger sehr eindrücklich vorgestellt.
Beim anschließenden Mittagessen in der Krankenhauscafeteria konnten sich die Ausflügler für die Weiterreise nach Neubulach stärken. Dort verabschiedenden sich OA Dr. Seeger und Frau Benz von der Gruppe.
Die Zusammenarbeit mit einer so aktiven Selbsthilfegruppe wie TEB ist für uns enorm wichtig, zeigt sie uns doch deutlich, wo Handlungsbedarf ist und wie wichtig ein gutes Zusammenspiel von allen an der Behandlung teilnehmenden Berufsgruppen ist.
Wir freuen uns, dass wir unser Patienteninformationszentrum für zukünftige Gruppentreffen zur Verfügung stellen können.
Jutta Benz