Klinikbesuch Uniklinik Jena, Ausflug Weimar
Regionalgruppe Nördlicher Schwarzwald besuchte vom 15. bis 17. Oktober 2015 die Universitätsklinik in Jena, die Stadt Weimar und traf sich mit der Regionalgruppe Leipziger Land
Dieses Projekt „Klinikbesuch in Jena mit anschließendem Ausflug“ wurde nur möglich durch eine Projektförderung nach § 20 c SGB V. Unser Dank geht an die AOK Nördlicher Schwarzwald, insbesondere an Frau Müller. Schon Ende 2014 stand fest, dass die TEB Regionalgruppe Nördlicher Schwarzwald im Oktober 2015 die Universitätsklinik in Jena besuchen wird. Nachdem alle Formalitäten erledigt waren und wir die Bewilligung in den Händen hielten, konnte die Planung beginnen. Je mehr Mitglieder mitfahren, desto niedriger die Preise für die Übernachtung. Da wir im Bus noch Platz hatten, luden wir noch andere Gruppenmitglieder zu dieser Fahrt ein.
Am 15.10.war es soweit, es trafen sich Mitglieder aus den Gruppen Mittlerer Neckar, Nördlicher Schwarzwald und Lauter/Fils in Ludwigsburg. Pünktlich um 7.30 Uhr startete ein Bus gen Jena. Wie immer waren die Mitreisenden gespannt, was diese Reise an Informationen, Geselligkeit, Sehenswürdigkeiten u.v.m. mit sich bringen würde. Nach einer kurzweiligen Fahrt, auf der immer wieder erzählt und gelacht wurde, gab es die erste Pause in Arnstadt, wo wir unser Mittagessen einnahmen.
Am Nachmittag erreichten wir unser Hotel (übrigens ein Spitzenklassehotel mit allem Komfort und einem guten Sonderpreis). Nachdem wir alle unsere Zimmer bezogen hatten, ruhten wir uns ein wenig aus und danach besprachen wir, wie jeder den Rest des Tages verbringen möchte. Einige entschieden sich, im Hotel zu bleiben und andere wollten sich noch Jena anschauen.
Am frühen Abend fuhren einige von uns noch mit der Tram in die Innenstadt von Jena und machten dort eine kleine Besichtigung. Der Hunger trieb uns in das Restaurant Ratszeise am Markt. Hier hatte der Wirt noch einen extra ‚Sitzungsraum‘ für uns. Neben dem guten Essen gab es viel Unterhaltung, Spaß, aber auch einen regen Erfahrungsaustausch untereinander.
Am folgenden Morgen fuhren wir nach Weimar, der ‚Goethe-Stadt‘. Eine Stadtführerin wartete bereits auf uns und wir begaben uns zu Fuß auf eine zweistündige Führung durch Weimar. Alles war geplant und organisiert. Doch leider hat man bei der Planung einer Reise keinen Einfluss auf das Wetter. Es regnete die ganze Zeit und jeder war froh, einen Schirm dabei zu haben. Nach der Führung hatte jeder Zeit, auf eigene Faust Weimar zu erkunden, das trotz Regen sehr viel zu bieten hatte. Einladende Cafés, schönes Einkaufszentrum, Museen u.v.m.
Um 15.00 Uhr fuhren wir wieder nach Jena zurück. Wir besuchten das Planetarium, wo einige von uns den Sternenhimmel bewunderten und dabei in eine andere Welt eintauchten.
Abends trafen wir uns im Restaurant Sonne in Jena, hier hatten wir uns mit den Mitgliedern der Gruppe Leipziger Land verabredet. Die Freude war groß, als sie pünktlich eintrafen, schließlich mussten sie extra aus Leipzig (ca. 80 km) anreisen und das ganze zum Klinikbesuch am folgenden Tag noch einmal. Aber es war für sie preiswerter, als wenn sie sich ein Zimmer genommen hätten. Bei gutem italienischem Essen, guten Gesprächen und einem regen Austausch über die Erfahrungen im Umgang mit der Erkrankung von Bauchspeicheldrüsenkrebs saßen wir einige Stunden fröhlich zusammen. Es tat gut zu erfahren, wie andere mit dieser Erkrankung umgehen und wie sie die Situation meistern. Jeder der Anwesenden kennt die Probleme, die mit oder wegen der Erkrankung entstehen können, oder ist in irgendeiner Weise mit dem Thema konfrontiert.
Ein solcher Abend zeigt auch, dass TEB e. V. Selbsthilfe bundesweit agiert und vernetzt ist. Für uns betroffene Mitglieder bietet sich so die Möglichkeit, Erfahrungen im Umgang mit der Krankheit untereinander austauschen zu können. Es ist aber auch ein wesentliches Stück Lebensqualität, die man auf den Reisen und Treffen der TEB erfährt.
Am Samstag stand der Besuch des Universitätsklinikums Jena auf dem Programm. Bereits bei unserer Ankunft wurden wir sehr nett empfangen, man hatte extra einen Busparkplatz auf dem Unigelände eingerichtet. Freundlich wurden wir dort von Herrn Dr. Rüddel persönlich begrüßt und anschließend ins Gebäude geleitet. Schon bei der Begrüßung konnten wir die dort vorhandene Rohrpost in Aktion sehen und hören. Dann ging es zum Konferenzraum, Getränke standen bereit und die Technik war bereits aufgebaut.
Uns erwartete ein Vortag über Sepsis, den Dr. Rüddel hielt. Dieser Vortrag war höchst interessant und lehrreich für alle Teilnehmer. Jeder kennt das Wort Sepsis, doch was sich dahinter verbirgt, wusste keiner so recht. Ich selbst hatte vorher ein teilweise verkehrtes Bild über die Sepsis (nun nicht mehr). Allen war nach dem Vortrag klar, dass Sepsis nicht nur „Blutvergiftung“ ist, sondern tatsächlich eine Lawine im Körper auslöst, die man zu Beginn nicht einschätzen und deren Verlauf tödlich enden kann.
Nach dem Vortrag wurden uns die technischen Einrichtungen der Klinik gezeigt. Wir alle waren von dieser Logistik, Technik, Planung beeindruck. Vollautomatisch wird hier der Transport der Essens- und Wäschewagen gesteuert. In diesem Tunnel sieht es wie auf einer Autobahn aus, völlig selbstständig wie von Geisterhand fahren die Transporter unter die Essens- und Wäschewagen, bringen sie in einen separaten Aufzug und fahren sie anschließend auf die jeweiligen Stationen. Diese Transporter kennen keine Pausen, keinen Urlaub und auch keine Krankheit. Diese Technik war sehr beeindruckend und man hat sicher nicht oft so eine Gelegenheit, sich das anzuschauen.
Nach so viel neuen Informationen und Technik bekamen wir auch ein leckeres Mittagessen spendiert.
Danach begann die Heimfahrt. In Würzburg machten wir ein letztes Mal Rast. Hier konnte jeder noch etwas essen. Am frühen Abend kamen wir müde, aber voller neuer Eindrücke in Ludwigsburg an. Nachdem wir uns alle verabschiedet hatten, fuhr jeder in seine Richtung nach Hause.
Für meine Frau und mich war dieses nicht die erste Reise mit TEB e. V. Selbsthilfe. Wir wussten, dass die Organisation und Planung wie bei den letzten Reisen perfekt war. Dieses ist nicht selbstverständlich. Jena und Weimar sind wunderschöne Städte, die so wie wir sie erlebt haben, lange in Erinnerung bleiben. Mein (unser) Dank gilt Euch, Katharina und Helmut, für die viele Mühe und Arbeit im Vorfeld. Ohne Euch wäre die Fahrt nicht möglich gewesen.
Ulrich Herbring