Nationaler Erfahrungsaustausch Patienten und Politik in Potsdam
Am 26./27. Oktober habe ich an der Veranstaltung Nationaler Erfahrungsaustausch Patient & Politik in Potsdam teilgenommen. Am ersten Tag gab es viele interessante Themen wie z. B. Teilen ist heilen: Chancen und Risiken von „Big Data“ im Gesundheitsbereich, Politik mitgestalten: Was müssen Patientenvertreter wissen? Aktuelle Gesetzgebung - was bedeuten die vorgesehenen Änderungen für die Patienten?
Nach kurzen sehr interessanten Vorträgen diskutierten die verschiedensten Vertreter von Selbsthilfegruppen, Stiftungen, Organisationen und Verbänden sehr ausführlich und offen miteinander. Dabei wurden auch die unterschiedlichen Interessen angesprochen und beleuchtet. Am meisten beeindruckte mich das Interview mit Renate Schmidt, SPD-Politikerin und Bundesfamilienministerin a. D.
Wir alle verstanden, worauf es ankommt und wie wir uns vielleicht bei dem einen oder anderen Politiker Gehör verschaffen, um auf unsere Wünsche, Probleme und Belange aufmerksam zu machen. Sehr beeindruckend und emotional berichtete Frau Schmidt über ihre Erfahrungen und Umsetzungen während ihrer Amtszeit.
Ihre aufmunternden Worte: „Es ist völlig legitim, dass Sie mit der Pharmaindustrie zusammenarbeiten! Sie müssen es nur offen und transparent darlegen, dann ist das völlig in Ordnung.“ Die Haltung und Einstellung von Frau Schmidt beeindruckten mich sehr. Mit ihren Worten gab sie uns das Gefühl, es ist in Ordnung und zulässig, dass wir heute hier zusammen sind und unser Wissen erweitern. Stundenlang hätten wir mit Frau Schmidt diskutieren können.
Der Abend klang mit einem gemeinsamen Abendessen aus. Während und nach dem Essen kommen die meisten Gespräche untereinander zustande. Man tauscht sich aus, diskutiert und lernt voneinander. Ich bin dankbar für diese wertvolle Zeit.
Der Samstag begann mit "Wie interpretiere ich klinische Studien?" und "EuroHTA - ein Blick nach Europa". Zwei hochinteressante Themen, die meine ständige Aufmerksamkeit forderten, brachten mir einiges an mehr Wissen, das ich für meine Arbeit bei TEB e. V. so dringend brauche. Ich war sehr überrascht, wie lange es in Deutschland dauert, bis ein neues Medikament auf den Markt kommt. Für mich stellte sich die Frage: „Ist man hier noch am Puls der Zeit?“ Es vergehen Jahre, bis ein Medikament zum Einsatz kommt. Wenn man das alles hört, kann man verstehen, wodurch die hohen Kosten zustande kommen.
Dann folgte die Mittagspause, in der wir uns wie immer gut austauschten.
Danach folgte: Teil 1 und 2 von "Social Media Strategie - How to?"
Frau Rotthaler stellte uns die verschiedensten Plattformen und ihre unterschiedlichen Inhalte vor. Sie erklärte uns, worauf man achten muss, was die Vorteile und Nachteile sind. Ihre Botschaft war: „Nutzen Sie die Vorteile für Ihre Arbeit, seien Sie wachsam und beachten Sie die Regeln des Datenschutzes und achten Sie auf ihre Zeit.“ Sehr ausführlich zeigte sie uns, dass es mit sehr viel Arbeit verbunden ist, wenn man sich z. B. auf Facebook oder Twitter bewegt.
Auch hier wurde eifrig diskutiert und einige waren wie ich der Meinung, genau diese Zeit fehlt uns. Wir haben kaum noch Möglichkeiten, neben unserem Ehrenamt und der daraus entstehenden Arbeit noch zusätzliche Aufgaben übernehmen zu können.
Am Ende der Veranstaltung fasste Frau Lisa Braun, Moderatorin, die durch die gesamte Tagung sehr gut führte, zusammen und hatte von jedem Referenten einen wichtigen Satz aufgenommen und ins Schlusswort eingebaut.
Ich danke der Firma Roche für die Einladung und Übernahme der Reisekosten.
Katharina Stang