Nikrotisierende Bauchspeicheldrüsenentzündung
Nekrotisierende Bauchspeicheldrüsen-Entzündung
Bericht einer Betroffenen
Schon längere Zeit fühlte ich mich unwohl, war unheimlich gestresst durch zu viel Arbeit und Pflege von Familienangehörigen, hatte ständig unspezifische Durchfälle und ging dann zum Arzt mit meinen Beschwerden. Er machte ein Blutbild. Das Ergebnis war ganz gut, man fand keine Auffälligkeiten, nur die Leber arbeitete etwas schwach. Befriedigt ging ich nach Hause.
Es waren einige Tage vergangen, an einem Samstagvormittag war mir richtig schlecht. Ich konnte nicht genau definieren, was es sein könnte und legte mich hin. Von einer Minute zur anderen bekam ich eine schwere Gallenkolik. Ich hatte wahnsinnige Bauchschmerzen, Spucken und Durchfall wechselten sich ab. Natürlich am Wochenende bekam ich keinen Arzt her. Mein Hausarzt war im Urlaub. Auf einmal merkte ich, wie sich mein Bauch blähte, im Sekundentakt immer größer und größer wurde. Ich schrie nur noch:
„Holt den Notarzt, das ist etwas Größeres!“ Der Notarzt kam, nahm mich mit und von da an habe ich keine Erinnerung mehr, was mit mir passiert ist. Irgendwann wachte ich auf, in einem Zimmer mit Fernseher, an der Decke ein Blumenbild und ich fragte mich, wer ich eigentlich bin und was ich hier mache. Schmerzen hatte ich keine, konnte mich aber nicht bewegen. Keiner sagte mir, was ich hatte (ich dachte an einen Schlaganfall). Erst durch ein Gespräch mit meiner Tochter erfuhr ich einen kleinen Teil meiner Erkrankung:
Nekrotisierende Bauchspeicheldrüsen-Entzündung.
Mit dieser Diagnose konnte ich leider nicht viel anfangen und es interessierte mich auch nicht. Erst so nach und nach erlebte ich das ganze Ausmaß: mehrwöchiges künstliches Koma, künstlicher Darmausgang, Luftröhrenschnitt, Sepsis mit multiplem Organversagen, Wasser im ganzen Körper und im Kopf - eigentlich zum Sterben verurteilt – Überlebensrate 20 %.
Ich lag nur da, so wie mich die Pfleger lagern mussten, hatte ein Spezialbett, das sich selbst drehte und so lag ich Tage, Wochen, Monate. Es vergingen Frühling, Sommer, Herbst und Winter, insgesamt 8 Monate Klinikaufenthalt, davon 6 Monate auf der Intensivstation.
Irgendwann begann ich zu kämpfen. Ich lernte sitzen, schlucken, sprechen, mich bewegen. Ich bekam Logopädie, ich hatte eine Psychologin, Seelsorger und Krankengymnastik, bekam ein Fahrrad ans Bett, alles auf der Intensivstation. Mit Hilfe eines Krans konnte ich nach Monaten zum ersten Mal das Bett verlassen.
Nach den 8 Monaten kam ich mit dem Liegetransport in die Reha, welche ich dann gehend mit dem Rollator nach 5 Wochen verlassen konnte.
Gott sei Dank war ich dann wieder zu Hause, meine Krankheit versuchte ich zu verdrängen. Es klappte ganz gut, bis ich dann nach einem Jahr wieder so stechende Schmerzen bekam und ich schnellstens wieder ins Krankenhaus ging. Da habe ich dann gemerkt, ich muss was ändern, aber was. Zum Glück hörte ich von einem TEB-Mitglied von dieser Selbsthilfegruppe und da ging ich dann hin. Ich wurde sehr freundlich aufgenommen, durfte von meiner Erkrankung erzählen, was mir schon sehr gut tat. Frau Stang hat mich motiviert und mir das Gefühl gegeben, dass ich willkommen bin. Dieser Selbsthilfegruppe verdanke ich, dass ich über Enzyme und Ernährung Bescheid weiß. Frau Stang hat ein ungeheures Fachwissen, man kann ihr vertrauen und die Selbsthilfegruppe kann ich nur empfehlen. Frau Stang und dieser Gruppe verdanke ich, dass es mir soweit gut geht
I. K.