Patienteninformationstag im Park Krankenhaus Leipzig und Gründung der Regionalgruppe „Leipziger Land“
Sehr geehrte Frau Stang,
Sehr geehrter Herr Horcher,
Sehr geehrter Herr Pfeiffer,
ich bin ergriffen von unserem Treffen mit 38 Patienten, die überwiegend im Parkkrankenhaus Leipzig ab Mai 2009 an der Bauchspeicheldrüse operiert wurden.
Es war für mich eine sehr bewegte Stimmung der Gäste und Gastgeber wahrzunehmen, die gut den schweren Weg dieser Patienten zum Ausdruck brachte.
Sie haben mit sehr viel Herzblut durch diese Veranstaltung geführt und ich möchte mich auch im Namen meiner Geschäftsführung für Ihr Kommen und Ihr Engagement bedanken.
Gerne kann sich eine regionale Selbsthilfegruppe nach Vereinbarung hier regelmäßig treffen.
Mit freundlichen Grüßen
Professor Dr. med. Steffen Leinung
Chefarzt
Patienteninformationstag im Park Krankenhaus Leipzig und Gründung der Regionalgruppe „Leipziger Land“
17. November 2011
Nach einer langen Fahrt kamen Herr Horcher, Herr Pfeiffer und ich in der Mittagszeit in Leipzig an.
Nachdem wir uns kurz gestärkt hatten, fuhren wir zum Park-Krankenhaus und wurden bereits von Professor Leinung erwartet und herzlich begrüßt. Der erste Eindruck war überaus positiv. Mir war bereits zu diesem Zeitpunkt bewusst, dass wir in Herrn Professor Leinung eine hoch kompetente Persönlichkeit mit menschlichem Zügen kennenlernen durften.
Dieser Eindruck bestärkte mich darin, dass die anschließende Patienteninformationsveranstaltung gelingen wird. Auf meine Frage nach der Organisation erwiderte er, dass alles in Ordnung ist, da er alles vorher inspiziert habe. Für mich schon erstaunlich, dass der Chefarzt persönlich nach dem Rechten sieht.
Bei einem Kaffee und kurzen Gespräch, bei dem Professor Leinung auch privates von seiner Familie erzählte, machten wir uns auf den Weg, um zu sehen, wo und wie wir unsere Informationsunterlagen auslegen können.
Beim Verlassen seines Büros sagte er zu seiner Sekretärin: Stimmt doch, es sind 15 Teilnehmer gemeldet. Die Dame schaute ganz verdutzt und meinte: Herr Professor, es sind über 50 TN gemeldet. Professor Leinung meisterte die Situation gelassen und meinte nur: Dann müssen wir wohl die Organisation erweitern.
Selbstverständlich boten wir sofort unsere Hilfe an. Nach der Besichtigung der Räumlichkeit halfen wir, die Tische umzustellen, während Prof. Leinung der Küche mitteilte, dass über 50 TN angemeldet sind. Auch hier ein großes Kompliment der Küche, die ohne viel Aufhebens die Organisation auf die erhöhte Teilnehmerzahl umstellte. Gleichzeitig holten wir die mitgebrachten Informations- und Präsentationsunterlagen und stellten diese auf oder legten sie aus. Leider konnten wir aufgrund der Räumlichkeit unsere Rückwand nicht aufbauen. Zudem drängten bereits vermehrt die TN in den Raum.
Ich leitete die Veranstaltung, improvisierte in gekonnter Manier und führte so geschickt durch die Veranstaltung, dass bereits nach wenigen Minuten der Bann gebrochen war und die TN vertrauensvoll den Worten lauschten und meine geschickten Fragen beantworteten, oder gleich selbst Fragen stellten.
Bevor die Veranstaltung begann, begrüßte Prof. Leinung die Teilnehmer in seiner menschlichen Art. Bewundernswert, wie er die kleine Panne der Organisation mit ruhiger, aber kompetenter Hand überspielte.
Er erläuterte, wie die Verbindung über Herrn Horcher zustande kam und warum die heutige Veranstaltung als Pilotprojekt durchgeführt wird. Er war und ist von der Arbeit von TEB e. V. begeistert. Staunenswert unsere Ideen, unser Netzwerk, unsere Informationsunterlagen und die sehr aufschlussreiche und informative Homepage. Alles ist in einer hervorragenden Art und Weise dokumentiert und dargestellt. Er freue sich auf die Veranstaltung und schenkt mir das Vertrauen, die TN im richtigen Ton anzusprechen. Förmlich war zu spüren, wie nah er vor allem auch menschlich seinen Patienten steht, die er operiert hatte.
Dann war ich an der Reihe mit Begrüßung, Vorstellung unserer Personen und TEB e. V. Wie nicht anders zu erwarten, kannte von den TN niemand TEB e. V., aber auch keine andere Selbsthilfegruppe für den Bereich der Bauchspeicheldrüsenerkrankung und deren Nachbarorganen unter besonderer Berücksichtigung des Bauchspeicheldrüsenkrebses.
Wir hatten Infounterlagen wie Flyer auf jedem Platz ausgelegt. Nach ein paar Sätzen verwies ich auf die Innenseite mit unserem Netzwerk. Nach einem kurzen Moment des Staunens begann der Dialog.
Ich stellte Fragen. Wann, wo und welche Operation haben Se gehabt? Wer hat Sie operiert? Haben Sie seit der Zeit Probleme? Jetzt prasselten die Fragen auf mich ein.
Ein großer Anteil waren Fragen der Ernährung, der Verdauungs- und Enzymfragen und Chemotherapien. Erst danach kamen Fragen über Diabetes.
Dass ich meine Sache gut gemacht habe, bestätigten mir nach der Veranstaltung sehr viele TN. Noch bei keiner Veranstaltung habe ich es erlebt, dass mir nach Beendigung fremde Menschen weinend gegenübergestanden und sich dafür bedankt haben, dass ab sofort eine Gruppe von so hoher Qualität in Leipzig für Belange dieser Betroffenen da ist. Respekt wurde mir für mein hohes Fachwissen bezeugt, obwohl ich keine medizinische Ausbildung habe. Sehr angetan waren sie über das Fachwissen von mir und Herrn Horcher, der ihnen zukünftig als Gruppenleiter zur Verfügung steht.
Keine Frage blieb unbeantwortet oder auch nur vage beantwortet. Wir erhielten viel Applaus für die gelungene Veranstaltung.
Bei dem Dialog habe ich auch Professor Leinung mit ins Boot genommen. Es ist ein Genuss, seinen dezidierten Antworten, die er so einfach wie möglich erläutert, was ja nicht einfach ist, zuzuhören.
Alle waren wir beschäftigt. Herr Pfeiffer nahm sich dem Organisatorischen an und verteilte Broschüren, nahm Beitrittserklärungen entgegen und stellte unsere Kochbücher Interessierten vor.
Viel zu schnell verging die Zeit. Das Thema ist aber auch anstrengend und anspruchsvoll, so dass sich am Schluss gewisse Konzentrationsschwächen bei den TN einstellten.
Professor Leinung sprach uns seine Anerkennung aus und war angetan von der Veranstaltung.
Ich dankte Professor Leinung für die tolle Unterstützung, Organisation und für das ausgezeichnete Büffet. Es war eine nachhaltige Erfahrung und viele der Teilnehmer versprachen, am 20.01.2012 dabei zu sein um den Grundstein für die Regionalgruppe „Leipziger Land“ zu legen. Für dieses Vorhaben wünsche ich Herrn Horcher und seinem Stellvertreter, Herrn Lehmann viel Glück und Erfolg.
Zu dieser Veranstaltung war auch das Fernsehen vertreten! Die Redakteurin war sehr positiv überrascht, was sie heute erleben durfte. Nach einem anschließenden Interview mit mir sicherte sie mir den Link für das Interview zu. Ihr Versprechen hat sie prompt eingehalten.
Ich freue mich, dass ab 2012 eine regelmäßige Gruppenveranstaltung in Leipzig im Park-Krankenhaus stattfindet. Herrn Professor Leinung danke ich dafür, dass er als neues Mitglied des Ärztlichen Beirats unsere Organisation mit voller Kraft weiter empfehlen wird.
Wir von TEB e. V. freuen uns auf eine sicher gute und konstruktive Zusammenarbeit.
Katharina Stang