Bericht: Patienteninformationstag
Ort: Kliniken Böblingen
Tag: 05. März 2015
Pünktlich um 17.00 Uhr eröffneten wir den ersten Patienteninformationstag. Viele Betroffene und deren Angehörigen kamen zu der Veranstaltung. Leider war Herr Professor Benz verhindert. Er musste operieren und deshalb kam kurzfristig die Absage. Er bat, dass wir ihn entschuldigen sollen und dass er bei der nächsten Veranstaltung dabei sein und den Vortrag halten würde. Betroffene und deren Angehörigen hatten für diese Situation vollstes Verständnis.
Und so begann ich damit, dass ich TEB e. V. sehr ausführlich vorstellte und gleichzeitig unsere Arbeit, unsere Aufgaben und unsere Ziele darstellte. Dabei war ich überrascht, wie viele Betroffene uns bereits von ihrem Besuch des „ersten Bauchtag“, abgehalten in den Kliniken Böblingen, kannten.
Um einen Überblick zu bekommen, wollte ich nun von den Anwesenden wissen, wer an welcher Erkrankung der Bauchspeicheldrüse leidet. Wie in den meisten Veranstaltungen von uns, war Bauchspeicheldrüsenkrebs zu 95% vertreten.
Viele Fragen zur Diagnostik, Operationen, bildgebende Verfahren, Therapien, Behandlungen, Bestrahlungen, Komplementärmedizin, Schmerztherapien, Ernährung, Enzyme sowie Gewichts- und Verdauungsproblemen wurden gestellt.
Es war eine ganze Palette an Fragen, die ich zusammen mit den Anwesenden nacheinander abarbeitete. Immer wieder gab es weitergehende Fragen.
Wie in den meisten Veranstaltungen konzentrierten sich die Fragen zu den Themen Tumormarker, Chemotherapie, Ernährung, Enzyme, Verdauungs- und Gewichtsprobleme. Dies beschäftigte uns am meisten an diesem Abend.
Bei so vielen Fragen musste eine kleine Pause gemacht werden. Wir stärkten uns mit Getränken, Kaffee und belegten Brötchen. Danke an die Kliniken Böblingen, die uns die Verköstigung kostenlos zur Verfügung gestellt hatten.
Nach der Stärkung ließ ich die Betroffenen zu Wort kommen. Sie sollten über ihre eigenen Erfahrungen und Probleme berichten. Es kam dabei ganz klar zum Ausdruck, dass Ängste vor der Operation und vor der Chemotherapie, etc. im Mittelpunkt stehen. Ernährung, Gewichtsverlust, starke Durchfälle und Schmerzen waren der nächste große Block. Tumormarker und Nachsorge standen ebenso im Vordergrund.
Anhand vieler Beispiele erklärte ich, was z. B. bei der Ernährung und den Enzymen zu beachten ist. Und hier bereits stellte sich heraus, dass die Informationen, welche die Betroffenen und deren Angehörigen bei der Klinikentlassung bekommen, sehr oft falsch oder völlig unzureichend sind.
Eigentlich hätte ich noch stundenlang erklären und erläutern müssen. Doch die Zeit war hierfür nicht gegeben und so musste ich zum Schluss kommen. Deshalb fragte ich jetzt in die Runde: Was hat Ihnen der Patienteninformationstag gebracht und sind Sie dran interessiert, dass wir eine Gruppe hier und jetzt gründen? Jeder Einzelne durfte auch hierzu seine Meinung sagen. Einstimmig war der Tenor: "Ja, wir alle sind dabei! Es war heute sehr interessant und wir kommen gerne wieder. Wir haben festgestellt, wir müssen noch ganz viel erfahren!" Mit dieser guten Rückmeldung verteilte ich noch die neuen Termine für die Gruppe und fuhr zufrieden nach Hause.
Katharina Stang