Regionalgruppe Schönbuch - Die letzten acht Monate

Die Gruppe traf sich am 31. Januar, 28. Februar, 29. März und 25. April, 23. Mai, 18. Juli, 16. August, 12. September zu ihren regelmäßigen Gruppentreffen in der Südwestklinik in Böblingen. Wie jedes Mal waren die Gruppentreffen sehr gut besucht, und es kamen auch immer wieder neue Betroffene mit ihren Angehörigen dazu. Wenn es Herrn Professor Benz einrichten konnte, kam er auf einen kleinen Besuch vorbei und beantwortete uns unsere medizinischen Fragen.

leben_mit_bauchspeicheldruesenkrebs.jpgIn der Gruppe sind Teilnehmer mit den unterschiedlichsten Krankheitsbildern
Die Gruppe ist eine sehr aktive, interessierte, menschliche und lebensfrohe Gruppe. Die Teilnehmer machen es mir in vielen Situationen leicht, diese Gruppe zu leiten und zu führen, denn jeder einzelne von ihnen ist ein wichtiger Mosaikstein und trägt dazu bei, dass diese Gruppe eine wichtige und sinnvolle Anlaufstelle für Betroffene und deren Angehörige bietet. Wie in allen von mir geleiteten Gruppen kommen die Teilnehmer mit   den unterschiedlichsten Krankheitsbildern.
So kann es durchaus sein, dass wir an einem Nachmittag einen bunten Strauß von Themen   wie z. B. Operationen, Nachsorge, Schmerzen, Tumorarten, Chemotherapie und   Nebenwirkungen, Ernährung, Enzyme, Gewichts- bzw. Verdauungsprobleme und Psyche behandeln. Jeder der Teilnehmer bringt sich, seine eigenen Erfahrungen, Erlebnisse, Ängste und Sorgen ein und berichtet, wie es ihm ergangen ist und wie er Wege gefunden hat, mit dem Erlebten umzugehen. Dieses außer- ordentlich positive Denken ist schon etwas ganz Besonderes.

Die Gruppe schafft es, andere zu motivieren
Immer wieder stellen wir in der Gruppe fest, Betroffene und Angehörige kommen oft traurig und be- laden und am Ende der Treffen gehen sie voller Hoffnung und Zuversicht nach Hause. Die Gruppe schafft es bisher immer, Betroffene zu motivieren und ihnen den Mut zu vermitteln, nicht aufzugeben! Selbstverständlich kommt die Arbeit der Prävention nicht zu kurz, das fängt bei den Enzymen an, geht über Ernährung, Bewegung, Sport und  Diabetes. Auch hier leisten wir in der Gruppe eine wertvolle Arbeit, die am Ende des Tages unserem sozialen System zugutekommt. Selbsthilfe und Gruppenarbeit sind enorm wichtig und werden auch nie durch Computer oder Roboter ersetzt werden können. Der Zusammenhalt,  die  liebevolle Berührung, eine nette Geste sind Bestandteil unserer Gesellschaft und dies gab es schon immer und wird es auch immer geben.

Betroffene erweitern ihr Wissen
Genau dieser Zusammenhalt, die Menschlichkeit, das liebevolle Miteinander prägen diese Gruppe. Wie sagte ein Angehöriger: „Ich freue mich jeden Monat, dass wieder Gruppe ist und ich kommen kann, es gibt für mich und meine Partnerin, außer Urlaub oder Krankheit, keinen wichtigeren Termin als das Gruppentreffen. Wir kommen so gern hierher!“
Ein anderer sagte: „Ich erfahre hier mehr als ich bei allen meinen Ärzten erfahren habe, der Austausch, das Verstehen und auch das sehr kompetente Wissen dieser Gruppe macht es mir leicht, wiederzukommen. Ich bin als Fremder gekommen und gehe als Freund. Ich danke meiner Frau, dass sie mich ermutigt hat, die Gruppe aufzusuchen, hier fühle ich mich aufgefangen, verstanden, geborgen, und ich werde weiterhin kommen.“
Ja, so geht es auch mir, seit vielen Jahren leite ich die Gruppe und bin ein Teil von ihnen. Ich selber lerne sehr viel in der Gruppe und das hilft mir, mein Wissen ständig zu erweitern oder zu vertiefen. Ich fühle sehr große Dankbarkeit, Achtung und Wertschätzung, die mir von dieser Gruppe entgegengebracht werden. Die Gruppe sieht es nicht als selbstverständlich an, dass ich Monat für Monat, Jahr für Jahr für sie da bin.
Was vielleicht auch wichtig ist: in dieser Gruppe darf auch ich traurig oder mal nicht gut drauf sein oder auch über bestimmte Dinge reden, die ich gezwungenermaßen tagtäglich erlebe. Nicht immer ist das Leiten vieler Gruppen und einer Landes- und Bundesgeschäftsstelle einfach und mit Gold und Silber gepflastert. Nein, ich muss sehr viele Höhen und Tiefen aushalten und auch verkraften. So kam es auch, dass wir über das Geben und Nehmen sprachen und dass es heute sehr schwer ist, Menschen zu finden, die noch Verantwortung übernehmen wollen. „Ja, wir wollen alles haben, aber geben wollen die meisten nichts“, so waren die Worte eines älteren Herrn.
Leider stelle ich das in vielen Gruppen oder generell bei TEB e. V. fest, dass Menschen oftmals alles, solange sie es brauchen, nehmen und sobald sich die    Situation für sie geklärt hat, kommt    meistens die sofortige Abmeldung der Mitgliedschaft. Ja, da sind selbst 25 EUR eine große Summe, die man sofort ein- sparen muss. Das tut oft weh! Wie sagt ein Sprichwort: „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.“
Da in vielen Gruppen auch unser 2.Vorsitzender, Klaus Bibow, dabei ist, hatte er zu diesem Thema seine ganz persönliche Auffassung mitgeteilt und gemeint: „Ich habe damals während der Erkrankung meiner Frau einiges bekommen, dafür bin ich dankbar und heute gebe ich zurück, was ich bekam.“
Gibt es ein schöneres Schlusswort?
Ich bin stolz, glücklich und zufrieden, dass ich diese und viele weitere wunderbare Gruppen leiten darf und kann. In jeder meiner Gruppen fühle ich mich geborgen und wohl.
Vielen Dank!

Katharina Stang