Regionalgruppen aus Baden-Württemberg besuchten die Regionalgruppe Leipziger Land und das Parkkrankenhaus Leipzig
Bericht: Die Regionalgruppen aus Baden-Württemberg besuchten die Regionalgruppe Leipziger Land und das Parkkrankenhaus Leipzig vom 23. bis 25. Oktober 2013 in Leipzig
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Wir danken der BARMER GEK für die Förderung dieses Projektes nach § 20c SGB V.
Nach einer sehr liebevollen und persönlichen Begrüßung durch unseren Busfahrer Oli konnten wir pünktlich unsere Reise nach Leipzig starten. Die Freude war bei einigen Teilnehmern groß, als sie Oli wiedersahen, er hatte uns bereits nach Hannover gefahren.
Nachdem wir bereits einige Kilometer gefahren waren begrüßte ich im Namen der Gruppe Mittlerer Neckar, deren Gruppenleiterin ich bin, alle Teilnehmer auf das herzlichste. Seit vielen Jahren besteht diese Gruppe und vieles haben wir seither gemeinsam unternommen, so wie im vergangen Jahr die Reise nach Hannover zur Firma Abbott. In diesem Jahr wollten wir nach Leipzig. Schnell wurde uns klar, dass wir uns aus den begrenzten Mitteln der Gruppenkasse diese Reise nicht leisten können. Die Gruppe hatte dann die Idee, andere Regionalgruppen von TEB e. V mit einzuladen, was wir auch sofort in die Tat umsetzten. Mitglieder des Fachausschusses sowie Mitarbeiter der Geschäftsstelle schlossen sich auch noch an und somit war es ein Ausflug auf Landesebene. Zaghaft fragte ich bei der BARMER GEK an, ob die Möglichkeit besteht, uns mit einer Projektförderung zu helfen. Frau F. hörte sich alles an und riet mir, den Antrag zu stellen, sie würde mit ihrem Vorgesetzten reden. Wenige Tage später bekamen wir die schriftliche Zusage, unserem Antrag war stattgegeben worden. Das war eine Freude, einige der Gruppenmitglieder weinten sogar vor Freude. Deshalb geht unser besonderer Dank an die BARMER GEK, die uns mit der Projektförderung dieses Erlebnis ermöglichte.
Die Fahrt war sehr harmonisch, es wurde viel erzählt und gelacht, Plätze wurden getauscht, damit man mit jedem ins Gespräch kam. Während einer kurzen Rast bei frischen Brezeln, Seelen und herzhafter Wurst sowie Getränken, überreichte uns Oli einen von seiner Oma frisch gebackenen Kuchen, alles wurde verzehrt. Wir kamen uns wie in der Jugend vor, alle standen um den Campingtisch herum, aßen und waren guter Dinge. Gestärkt fuhren wir weiter bis zu der nächsten großen Rast, hier musste Oli eine größere Pause machen, deshalb nahmen wir gleichzeitig das Mittagsessen ein. Danach ging es nonstop zu unserem Hotel nach Leipzig. Dort angekommen bezogen wir unsere Zimmer, alle waren zufrieden, nachdem kleine Fehler der Hotelleitung bereinigt wurden. Die Teilnehmer waren über die Größe der Zimmer sehr angenehm überrascht und fühlten sich gleich wohl.
Um 17:30 Uhr trafen wir uns zu einer kleinen Stadtführung, die mein Mann übernahm. Alle gingen mit, keiner schloss sich aus. Müde von der Fahrt, aber auch durch das Laufen, gingen wir gemeinsam zum Essen. Alles war Spitze, jeder zufrieden und das Lachen konnte man weit hören. Müde gingen die ersten ins Bett andere nahmen vor dem Schlafengehen noch einen kleinen „Absacker“ zu sich.
Am nächsten Tag um 8:00 Uhr trafen wir uns zum Frühstück, alles war ausgezeichnet, es fehlte an nichts. Danach ging es zum Oli, der schon an seinem Bus stand und uns zu einer Stadtrundfahrt einlud. Dazu kam ein Stadtführer aus Leipzig, der uns seine Stadt vorstellen sollte.
Wir hatten auch hier unwahrscheinliches Glück, dieser Mann, Herr Günther, war eine Koryphäe. Man spürte bei seinen Ausführungen die Begeisterung über die Stadt und diese übertrug sich auch auf seine Erklärungen, die mit sehr viel historischem und aktuellem Wissen gespickt waren.
Die Stadtrundfahrt sollte zwei Stunden dauern, doch Herr Günther legte aus freien Stücken noch zwei Stunden drauf, so dass sie fast vier Stunden dauerte. Es war ein Erlebnis. Wir sahen so viel und bekamen sehr viel an Wissenswertem erklärt und immer war das Ganze mit sächsischen Sprüchen gespickt. Immer wieder kamen Fragen, die bis ins kleinste beantwortet wurden.
Leipzig ist eine tolle und besondere Stadt. Als wir am Völkerschlachtdenkmal standen, wurde uns allen bewusst, es gab auch Schreckliches in der Stadt. Ich selbst war sehr beeindruckt und freute mich, dass unsere Idee, eine Stadtrundfahrt in unserem eigenen Bus zu machen, gut ankam. Einer unserer Teilnehmer kam zwischendurch zu mir und meinte: "... ich könnte weinen vor Freude, ich bin so glücklich, dass ich heute hier dabei sein kann und darf." Das machte mich nachdenklich und zeigte mir, wir müssen das immer wiederholen.
Der Nachmittag war zu freien Verfügung. Zoobesuch, Stadtbesichtigung, Kulturelles, Shopping; alles war möglich und wurde auch genutzt.
Um 18:30 Uhr trafen wir uns mit der Gruppe Leipziger Land. Es war eine Begegnung in sehr herzlicher Atmosphäre, Reden wurden gehalten und mir wurde ein nettes Geschenk von der Gruppe überreicht.
Immer wieder sprachen wir über die verschiedensten Themen und dabei wurde gelacht, gelacht und nochmals gelacht. Ernste Themen wurden in einem kleinen Rahmen besprochen, viele Ideen wurden an diesem Abend geboren. Einladungen wurden ausgesprochen und einige der Leipziger wollen zu unserer Jahresabschlussfeier nach Ludwigsburg kommen.
Spät ging der schöne gemeinsame Abend mit der Gruppe Leipziger Land zu Ende, bei dem wir feststellen mussten, dass auch hier weit weg von zu Hause die Probleme der Betroffenen und deren Angehörige die gleichen sind. Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, insbesondere Krebs, sind schwere Erkrankungen und wir müssen alles tun um diesen Menschen beizustehen. Sie alle brauchen Mut, Hoffnung und Zuversicht. Dass so ein Treffen nützlich, wichtig und sinnvoll ist, durften wir hier und heute erleben.
Es war Freitag und der Tag der Abreise war gekommen. Doch zuvor ging es nach dem guten Frühstück zum Parkkrankenhaus, wo wir von Herrn Dr. Baier erwartet und durch das Haus geführt wurden und Erklärungen zu den einzelnen Schwerpunktabteilungen des Hauses bekamen. Leider war das Mitglied unseres Ärztlichen Beirats, Professor Leinung, im Urlaub und konnte uns nicht persönlich empfangen. Schon beim Rundgang waren wir überrascht, dass die Gänge mit Teppichboden ausgelegt sind, was uns so nicht bekannt war. Vieles konnten wir beim laufenden Klinikbetrieb sehen, was man sonst nicht so zu sehen bekommt. Dr. Baier hat uns sehr ausführlich alles gezeigt und erklärt. Wir waren von der ruhigen, sehr netten und offenen Art dieses Arztes begeistert.
Zusammen gingen wir zum Essen, dass wir kostenlos bekamen auch dafür ein herzliches Danke. Diese freundliche Geste ist beileibe nicht selbstverständlich. Bevor wir zum Essen kamen, demonstrierte uns Dr. Baier die neusten Instrumente, mit denen man Nähte heutzutage tackert, alles war sehr interessant anzuschauen. Viele Fragen wurden von uns gestellt und keine blieb offen. Da die Instrumente, einmal ausgepackt, im Klinikbetrieb nicht mehr verwendet werden dürfen, durfte ich sie als Anschauungsmaterial in unsere Geschäftsstelle mitnehmen, dafür danke ich Herrn Dr. Baier herzlich.
Nun war es soweit wir mussten die Heimreise antreten.Voll beladen mit Wissen und neuen Eindrücken stiegen wir in den Bus ein. Gespräche verstummten und viele der Teilnehmer machten einen kleinen Mittagsschlaf, waren die Tage doch sehr anstrengend für unsere Betroffenen. Immer wieder hörte man lachen oder Erzählungen, jeder war begeistert von diesen drei Tagen. Es gab keinerlei Beanstandungen, alle waren pünktlich und immer dabei. Es macht Spaß, mit einer so netten Reisegruppe zu Reisen.
Mit zwei Stopps kamen wir pünktlich wie es im Programm vorgesehen war, um 19 Uhr in Ludwigsburg an. Man spürte die Traurigkeit, keiner wollte so recht nach Hause. Es war schön und man fühlte sich gut aufgehoben in der Gemeinschaft. Tief bewegt dankten mir einige der Gruppenmitglieder für diese schöne Fahrt und das Erleben der Stadt Leipzig.
Mir als Gruppenleiterin bleibt abschließend zu sagen, es war ein wunderbarer Ausflug und ich werde alles daran setzen, dass wir ein solches Erlebnis auch im nächsten Jahr schaffen können. Habe ich doch im Verlauf dieser Fahrt wieder eine Bestätigung dafür erhalten, dass es durch solche Aktivitäten gelingt, bei unseren Mitgliedern für einige Stunden die Krankheit vergessen zu lassen.
Mein persönlicher Dank geht an Frau F. und die BARMER GEK. Sie haben Betroffenen und deren Angehörigen diese Reise ermöglicht. In der Gemeinschaft konnten sie sich treiben lassen, aber auch geborgen fühlen. Menschen mit dieser schweren Erkrankung fühlen sich oft ausgegrenzt und einsam, bei TEB e.V. haben sie eine Heimat gefunden, sie sind mitten drin.
Herzlichen Dank allen Mitreisenden und unserem Busfahrer Oli für diesen Ausflug des Landesverbands Baden Württembergs.
Katharina Stang