Stadtführung in Wangen
Regionalgruppen Bodensee-Oberschwaben und Allgäu-Schwaben
Gruppen Betroffene und Angehörige
Stadtführung in Wangen/Allgäu am 11.07.2017
Schon im Frühjahr sammelten wir Vorschläge für einen Ausflug. Letztendlich entschieden wir uns dann für eine Stadtführung in Wangen mit anschließender Einkehr im traditionsreichen „Fidelisbäck“, da für einige Betroffene eine Wanderung zu anstrengend gewesen wäre. Im Juli war es dann so weit. Es war ein sonniger Nachmittag, jedoch nicht zu heiß und daher ideal für eine Führung. Leider konnten dann doch einige Gruppenmitglieder wegen gesundheitlichen Beschwerden und Urlaub nicht mitkommen.
Pünktlich um 14:30 Uhr trafen wir uns auf dem Marktplatz vor dem Rathaus mit unserer Stadtführerin Frau Neher. Dort gab sie uns auch die ersten geschichtlichen Informationen über die Stadt, die 815 erstmals erwähnt wurde. Weiter ging es dann zum Lindauer Tor, auf dem anhand von Wappen ein Teil der langen Stadtgeschichte abgebildet ist. Wie viele Städte im Südwesten hat auch Wangen eine wechselvolle Zugehörigkeit erlebt: Im Mittelalter freie Reichsstadt, folgte die Herrschaft unter Napoleon, später die bayerische und erst im 19. Jahrhundert kam Wangen zum „königlich-württembergischen Staat“. Geprägt wird das heutige Stadtbild von schön restaurierten Bürgerhäusern und von seinen Brunnen. Neben den historischen Brunnen am Marktplatz und in der Herrenstraße gibt es künstlerische Figurenbrunnen wie den Eselbrunnen mit dem Thema nach der Äsop-Fabel: Allen Menschen recht getan, ist eine Kunst die niemand kann. Bei Kindern beliebt ist der Antoniusbrunnen mit einem Mutterschwein und seinen Ferkeln, aufgestellt auf dem ehemaligen Schweinemarkt. Überrascht werden Einheimische und Touristen immer wieder am Bronze-Brunnen „Verdruckte Allgäuer“. Bekannte Wangener Originale liegen darauf übereinander und in unregelmäßigen Abständen sprüht eine Wasserfontäne aus dem Mund des früheren Oberbürgermeisters. Und wer nicht rechtzeitig zur Seite geht …
Durch die engen Gassen der Altstadt mit ihren kleinen, gepflegten Hinterhofgärten gingen wir dann in die Zunfthausgasse, in der das aufwändig restaurierte Weberzunfthaus steht, das als herausragendes Kulturdenkmal gilt. Heute finden in diesem Haus und im anschließenden, malerischen „Zunftwinkel“ die verschiedensten kulturellen Veranstaltungen statt. Den Abschluss bildete der Gang in die Herrenstraße, die zum Teil Fußgängerzone ist. Wie der Name schon sagt, stehen hier die Häuser früherer „Herren“. Prächtige Bemalungen an den Häuserfronten und alte, imposante Gasthaus-Ausleger zeugen von deren damaligem Reichtum. Mit einem herzlichen Dankeschön für diese interessante Führung verabschiedeten wir uns hier von Frau Neher.
Danach führte unser Weg wieder über den Marktplatz zum „Fidelisbäck“, der für seinen Leberkäse und die Laugenbrezeln bekannt ist. Bei einem deftigen Vesper und vielen guten Gesprächen beschlossen wir diesen Nachmittag.
Ursula Krug
Gruppenleiterin