Tätigkeitsbericht von Januar bis Dezember 2017
Wieder ist ein Jahr vergangen, in dem ich und alle Gruppenmitglieder der Regionalgruppe Rhein-Main auf ein erfolgreiches, arbeitsreiches und intensives Jahr 2017 zurückblicken können.
Wie schon in der Vergangenheit wurden in den regelmäßig stattfindenden Treffen wichtige und fachliche Themen angesprochen, erklärt und erläutert, so z. B. Verdauungs- und Gewichtsprobleme, Ernährung, Enzyme, Operationen, TNM-Stadien, Chemotherapie, Nebenwirkungen, Schmerzen, Nachsorge und Diabetes Typ 3 c.
Die Treffen für Betroffene mit den unterschiedlichsten Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, insbesondere mit Bauchspeicheldrüsenkrebs, und deren Angehörige sind immer eine Herausforderung für alle Teilnehmer wie auch für den, der die Gruppe leitet.
Betroffene und Angehörige kommen mit den unterschiedlichsten Diagnosen, Therapien, Behandlungen, Empfindungen, Sorgen und Nöten. Sie sind auf der Suche nach fachlichen Informationen, Austausch, Erfahrungen, Hilfe und Unterstützung. Genau hier liegt der Ansatz. Es ist Aufgabe der Gruppenleiterin, die Gruppe dahin zu führen, dass jeder der Anwesenden auf seine individuellen Fragen Antworten bekommt. Zu Beginn einer Gruppe ist alles offen, ich weiß nicht, welche Themen, Fragen oder spontane Situationen im Laufe eines Treffens auf mich zukommen. Deshalb sind das Zuhören ohne Zeitdruck, das Annehmen von Ängsten und Sorgen, das Bündeln von Informationen und Erfahrungen und die fachliche Unterstützung dort, wo der Bedarf ist, meine wichtigsten Aufgaben.
Jedes der zwölf Treffen war einzigartig, nie war es wie das vergangene Treffen. Immer wieder mussten ich und auch die Teilnehmer sich auf neue Gruppenmitglieder, Diagnosen, Therapien, Behandlungen, Ängste, Situationen und Erfahrungen einstellen, was mir viel an Wissen, Erfahrung und Empathie abverlangte. Herauszufinden, wer welche Probleme, welche Sorgen und Empfindungen heute im Gepäck hat, ist nicht immer einfach und bedarf einer großen Erfahrung der Leitung. Auf unterschiedlichste Weise versuche ich, durch Vorstellungsrunden, kurzes Blitzlicht oder gezielte Fragen herauszufinden, wie ich die Gruppe aufbaue, damit jeder nicht beladener nach Hause geht, als er kam.
Da die Themenschwerpunkte der Betroffenen und Angehörigen sehr unterschiedlich sein können und oftmals auch an die Grenzen des Machbaren gehen, ist es für mich wichtig, zunächst einmal Ruhe in die Gruppe zu bringen.
Danach kann ich mit der Führung der Gruppe beginnen, indem ich gezielt Fragen und Probleme aus der Vorstellungsrunde aufgreife und damit eine Diskussion in Gang bringe, an der sich alle beteiligen können.
Wie von selbst werden die Themen behandelt, die man oft aus Scham nicht ansprechen will oder kann. Wer spricht schon gerne über seine ganz persönlichen Dinge wie z. B. Verdauungs- und Gewichtsprobleme, Nebenwirkungen, Schmerzen, Nachsorge, Angst, Sorgen, Patientenverfügung, Generalvollmacht und wie stelle ich mir meine Zeit am Ende des Lebens vor. Jeder bekommt die Zeit, die er benötigt, um sich zu öffnen. Jeder darf und soll sagen, was er will. Gefühle dürfen ausgelebt werden, wir hören zu.
Da meine Gruppen sehr fachlich geführt werden, kann ich z.B. Arztbriefe lesen, Diagnosen, Therapien und Behandlungen, Chemo und deren Nebenwirkungen, Schmerztherapien, Verdauungs- und Gewichtsprobleme, Ernährung,-Enzyme und den Diabetes Typ 3 c erklären.
In der Gruppe Rhein-Main sind wir in der glücklichen Lage, dass Herr Professor Schimanski unser ständiger Begleiter ist. Das macht es mir oftmals einfacher. Ich sammle alle anstehenden Fragen, und wenn Professor Schimanski im Laufe des Treffens kommt, kann er uns diese beantworten.
Das letzte Treffen nutzten wir dazu, das Jahr gemütlich ausklingen zu lassen, jeder bekam einen kleinen Wichtel, der die Aufgabe hat, auf alle gut aufzupassen.
Anschließend machten wir Bilder für unsere Kleingeldaktion bei TEB e.V. Einige brachte ihr gesammeltes Kleingeld mit und schütteten es auf den Tisch. Erstaunlich, wie schnell ein kleiner Berg an Münzen zusammenkam. Erstaunlich war für mich, wie und wo gesammelt wurde. Einige sammelten in einem extra gestrickten Socken, in Tüten oder Spardosen. So mancher brachte es in der Hosentasche mit.
Dann gingen wir gemeinsam essen.
Doch bei allem positiven, was wir in diesem Gruppenjahr bei den jeweiligen Treffen erleben durften, vergessen wir nicht, dass es einigen unserer Gruppenmitglieder nicht gut geht und einige es leider nicht geschafft haben, diesen schlimmen Krebs zu besiegen. Das macht uns alle sehr traurig und betroffen.
Umso wichtiger ist unser diesjähriges Thema am Welt-Pankreaskrebstag: ERKENNEN-BEHANDELN-FORSCHEN!
Leider kann ich aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst Auto fahren, deshalb fährt und begleitet mich Herr Bibow.
Katharina Stang