Teilnahme am 11. Qualitätszirkel im Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd
Bericht über den 11. Qualitätszirkel am 20.10.2010 im Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd
Frau Katharina Stang, Herr Pfeiffer und ich haben am 11. Qualitätszirkel im Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd teilgenommen, um uns über den aktuellen Stand bei Diagnostik und Therapie von Tumoren des Pankreas und der Gallenwege zu informieren, wobei Frau Stang auf dieser Veranstaltung den Teilnehmern TEB e. V. vorstellen sollte. Erschienen waren recht viele Teilnehmer, die den Saal füllten.
Nach einer kurzen Begrüßung durch PD Dr. Mayer konnte Frau Stang die TEB e. V. Selbsthilfegruppe ausführlich vorstellen. Frau Stang erläuterte zunächst ihre persönlichen Gründe, die sie seinerzeit in den AdP, zu ihrer dortigen umfangreichen Tätigkeit und schließlich 2006 zur Gründung von TEB e. V. geführt hatten. Eine der ersten Aufgaben von TEB e. V. war der Aufbau und die Einrichtung eines ärztlichen und Klinik-Netzwerks, bei dem der Betroffene immer im Mittelpunkt stehen soll.
Frau Stang erläuterte die besonderen Schwerpunkte einer solchen Zusammenarbeit. Detailliert vorgestellt wurden die zahlreichen Angebote von TEB e. V., die immer, wie auch TEB e. V., fachlich orientiert sind, sowie die neuen Angebote, die den Betroffenen helfen sollen. Es folgte eine Darstellung der bisherigen Regionalgruppen sowie der projektierten Gründungsvorhaben, die letztlich zu einer bundesweiten Ausdehnung von TEB e. V. führen werden.
Der weitere Vortrag widmete sich dem ärztlichen Beirat von TEB e. V. und den Aufgaben des Vorstands und der Fachausschüsse. Dabei wurde deutlich, wie professionell TEB e. V. schon arbeitet.
Weiterhin vorgestellt wurden die Kooperationsvereinbarungen sowie Gründung, Aufbau und Zweck der neuen Stiftung. Die Anwesenden quittierten diesen Vortrag mit einem längeren Beifall.
Anschließend thematisierte Dr. Ewald den Stellenwert des Gastroenterologen in Diagnostik und Therapie, wobei er auf dessen Bedeutung bei Anfang und Ende einer Erkrankung hinwies, aber die während einer Erkrankung erforderliche Begleitung auch nicht außer Acht ließ. Vorgestellt wurde die neue Gerätegeneration, insbesondere die Endosonografie, deren differentialdiagnostischen Bedeutung und großen Wert für den Chirurgen der Referent als überragend schilderte. Kritisch eingewandt wurde dagegen aus dem Teilnehmerkreis, dass die Endosonografie zwar einen detaillierten regionalen Einblick liefere, zur Feststellung von Organ- und Fernmetastasen aber das CT weiterhin erforderlich bleibe. Im weiteren erläuterte der Referent die Einsatzmöglichkeiten von ERCP und MERCP sowie das Vorgehen bei einer Blockade des Ganglion coeliacum.
Anschließend stellte PD Dr. Mayer die verschiedenen operativen Möglichkeiten bei Tumoren des Pankreas und der Gallenwege dar. Dabei erläuterte er die historische Entwicklung dieser Chirurgie, um schließlich die jetzigen Standards und Möglichkeiten vorzustellen. Deutlich erkennen konnte man, dass die Chirurgie in den letzten Jahrzehnten einen gewaltigen Fortschritt verzeichnen konnte und sich mittlerweile immer weiter vorwagt.
Schließlich berichtete Prof. Dr. Hebart über die gegenwärtigen Standards in der systemischen Therapie, wobei er auf die zielgerichteten Ansätze der targeted therapies einging. Vorgestellt wurde u. a. das Schema Folfirinox, das allerdings wegen seiner hohen Toxizität mehr für jüngere Patienten geeignet ist. Bei den NET-Tumoren eröffnet Sunitinib (Sutent) neue hoffnungsvolle Ansätze. Sehr skeptisch war der Referent allerdings bei Neuentwicklungen im Bereich Pankreaskarzinom, insbesondere bei der doch recht enttäuschenden Wirksamkeit von Erlotinib, das offenkundig die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Jedenfalls erwartet der Referent im therapeutischen Bereich des Pankreaskarzinoms in den nächsten Jahren keinen entscheidenden Fortschritt oder gar Durchbruch.
Nach einem kurzen Schlusswort von Prof. Dr. Hebart konnte die Veranstaltung geschlossen werden, die alle Teilnehmer, wie man am Beifall erkannte, als sehr informativ empfunden hatten.
Joachim Horcher