Teilnahme der TEB e. V. Regionalgruppe MittelSüdsachsen am Tag der Krebs Selbsthilfe
Bericht über die Teilnahme der TEB Regionalgruppe Mittel/Südsachsen am Tag der Krebs-Selbsthilfe am 26.03.2013 im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
An dem vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden am 26.03.2013 veranstalteten Tag der Krebs-Selbsthilfe habe ich für die TEB e. V. Regionalgruppe Mittel/Südsachsen teilgenommen. Herr OA PD Dr. Folprecht begrüßte zunächst die erschienenen Teilnehmer sehr herzlich und stellte dann das UCC (Krebscentrum Dresden) als einen Teil des Klinikums vor.
Schon seit Jahren habe man sich sehr erfolgreich bemüht, die kompetentesten Ärzte für das UCC zu gewinnen, was er beispielhaft erläuterte. Auch das UCC habe sich sehr positiv fortentwickelt, wobei er auf den OP-Roboter, das eingerichtete Brustzentrum und die Verfolgung einer möglichst heimatnahen Versorgung hinwies. Angeführt wurden die engen Kooperationen mit Freiberg und Coswig, wobei man sich auch der Videokonferenz bediene, um eine Konzentration der Therapie zu erreichen.
In dem nun folgenden und von Frau Kranz moderierten Teil konnten sich die einzelnen und teilnehmenden Selbsthilfegruppen kurz vorstellen. Etwas erstaunt war ich dabei über die verschiedenen Selbsthilfegruppen, die alle Krebsformen einbeziehen, ohne eine spezifische Festlegung vorzunehmen.
Im folgenden referierte Frau PD Dr. Eberlein-Gonska über die Zertifizierung von Krebszentren, die Aussagekraft solcher Gütesiegel und die damit verbundenen Erwartungen der Patienten. Dabei stellt sie zuerst die verschiedenen Zertifizierungen vor (EFQM,ISO,KTQ) und danach die gesetzlichen Grundlagen (§ 135a). Das Thema wurde von der Referentin durchaus kritisch beleuchtet, wobei nicht verschwiegen wurde, dass mit dieser Sache auch viel Geld verdient wird. Dabei setzte sich die Referentin auch kritisch mit dem hehren Grundsatz, wonach der Mensch im Mittelpunkt stehe, aber für manche auch leider im Wege, auseinander.
Danach schilderte die Referentin im einzelnen die Umsetzung der Zertifizierung am UCC (Bändchen, Beschwerdemanagement, Tumorboards, Qualitätssicherungsvereinbarungen usw.). Das beginne schon an der Eingangspforte und werde interdisziplinär fortgeführt, wobei Stichproben und Patientenbefragung der Kontrolle dienten. Recht kritisch wurde aus dem Publikum eingewendet, dass doch die Vielzahl der nunmehr zertifizierten Häuser die Einschätzung für den Patienten nicht einfacher mache. Der Referentin ist aber für diesen insgesamt sehr guten Vortrag, der kritisch und sehr sachkundig diese Thematik beleuchtete, zu danken.
Anschließend referierte Frau Dr. Garzarolli zum Thema Hautkrebs, wobei sie zunächst auf den beträchtlichen Anstieg dieser Krebsart und die Mortalität (3.000 Tote/Jahr) hinwies. Vorgestellt wurden im einzelnen die verschiedenen Arten von Hautveränderungen sowie die Arten und jeweiligen Auswirkungen der Karzinome (Basalzellkarzinom, Plattenepithel-karzinom, Melanom). Besonders verdeutlicht wurden die Risikofaktoren, die mit Modeerscheinungen zusammenhängen. War früher die blasse Haut begehrt, ist es nunmehr die dunkel gebräunte. Recht ausführlich ging dann die Referentin auf Früherkennung, Prä-vention und Sreening ein.
Anschließend behandelte Frau Dipl. Psych. Seidel das Sonnenschutztraining im Kindesalter, wobei sie das erfolgreiche Theaterstück mit Clown Zitzewitz vorstellte, womit schon Kinder den sinnvollen Sonnenschutz lernen können.
Abschließend stellte sich der 2011 gegründete Patientenbeirat mit seinen Aktivitäten vor (Mitgestaltung Patientenfragebogen, Tanzen gegen Krebs, Interviews, Gestaltung auf Homepage des UCC, Beratung UCC usw. ).
Eine insgesamt sehr gelungene Vortragsreihe, die doch recht viele Informationen vermittelt hat. Zum Abschluß konnten sich die Vertreter der Selbsthilfe bei einem kleinen Buffet untereinander austauschen, wobei sich viele einzelne Gespräche, Informationen und Kontakte ergaben.
Joachim Horcher