Treffen der Regionalgruppe Südpfalz am 21.06.2022
Auf vielfachen Wunsch trafen wir uns am 21.06.2022 mit der Regionalgruppe Südpfalz in Landau beim Italiener. Noch immer können wir unseren Gruppenraum nicht nutzen, da wir wegen Corona nicht in die Klinik dürfen. Jede Klinik hat hier ihre eigenen Vorschriften.
Für mich und meinen Mann war es selbstverständlich, dass wir mit einem tagesaktuellen negativen Test anreisten. Es war ein zaghafter Versuch, die Gruppenarbeit wieder aufzunehmen und auch neuen Betroffenen die Möglichkeit zu geben, sich der Gruppe anzuschließen.
Seit dem letzten Gruppentreffen ist viel Zeit vergangen und so mancher ist leider auch während dieser Zeit von uns gegangen. Doch die, die heute gekommen sind, haben sich riesig gefreut und hatten auch gleich viele Fragen.
Der Reihe nach habe ich versucht, alle Fragen zu beantworten. Von großem Vorteil für mich war, dass Herr Dr. Kress auch zu unserem Treffen gekommen ist und sich viel Zeit nahm. Ja, man spürte, die Betroffenen waren „heiß“ darauf, sich wiederzusehen, sich auszutauschen und mehr über das eine oder andere zu erfahren.
Auch in dieser Gruppe konnte man wahrnehmen, dass Corona viel verändert hat und die Angst vor Ansteckung enorm hoch ist.
Wir sprachen über dies und das, was es Neues im Bereich der Bauchspeicheldrüse gibt, welche Studien laufen und wie sich Diagnosen, Behandlungen Therapien verändert haben.
„Ach, Katharina, ich habe Euch alle sehr vermisst, immer wieder habe ich gehofft, dass ein Schreiben kommt, es geht weiter, wir knüpfen wieder dort an, wo wir aufgehört haben. Doch wie ich der heutigen Gruppe entnehmen kann, ist ein regelmäßiges Gruppentreffen noch in weiter Ferne.“
„Ja, ich sehe auch noch kein Licht am Horizont. Da im Moment die Infektionszahlen wieder steigen und die Inzidenzen zunehmen, wird es sicher nur eine Frage der Zeit sein, bis wieder gesetzliche Einschränkungen kommen.“
„Hatte denn schon jemand von Euch Corona und wie waren die Auswirkungen?“ Auf diese Frage kamen sofort Antworten: „Ja, es hat mich, meine Freunde, Bekannte und Familie auch erwischt!“
Bei den meisten war es ein harmloser Verlauf, bis auf eine - sie hatte Corona während eines Krankenhaus-Aufenthalts bekommen. Dadurch verzögerte sich ihr Heilungsprozess, und sie musste einige Tage länger als geplant in der Klinik bleiben.
„Herr Dr. Kress, wann machen wir wieder eine Diabetesschulung? Mein 3c Diabetes macht mit mir, was er will, ich bekomme ihn kaum in den Griff. Allmählich habe ich es aufgegeben, auf die hohen Werte zu schauen. Mir ist es wichtig, dass ich keinen Unterzucker habe.“
„Das machen Sie soweit richtig, passen Sie auf Ihren Langzeit-Zucker auf, dieser sollte zwischen 6,5-7,5 liegen“, meinte Herr Dr. Kress.
„Sie sagen das so einfach. Wir aber sitzen zu Hause und müssen mit den täglichen Achterbahnfahrten zurechtkommen. Meinen Diabetologen kann ich auch nicht ständig damit belämmern. Oft fühle ich mich mit der ganzen Situation überfordert, hilflos und alleine gelassen.“
Darauf erwiderte ich: „Na, so ist es ja auch nicht ganz. Wenn Du Hilfe brauchst, bekommst Du sie auch von mir und auch von Herrn Dr. Kress.“
Ob es um die Verdauungsenzyme, Diabetes, Medikamente oder Therapien und Behandlungen ging, ich spürte, dass die regelmäßigen Treffen, der Erfahrungsaustausch, das fachliche Begleiten, das Auffangen und auch der menschliche Kontakt in der Zeit von Corona auf der Strecke geblieben sind und es dringend wieder weitergehen muss.
Was uns an diesem Nachmittag besonders klar wurde, ist die Tatsache, dass nichts mehr ist, wie es war, und die Gruppe wieder komplett aufgebaut und erneuert werden muss.
Jetzt waren wir beim nächsten Thema: „Wer kommt von Euch wieder in die Gruppe? Wer hat Angst vor Ansteckung? Wie stellt Ihr Euch die Gruppenarbeit in der Zukunft vor?“
Die Antworten konnten nicht unterschiedlicher sein. Auch wann die Räume in der Klinik wieder freigegeben werden, da sie in der Zwischenzeit anderweitig genutzt wurden, ist fraglich. Herr Dr. Kress versprach, sich darum zu kümmern.
„Wie sieht es mit Test und Maskenpflicht aus?“, warf ich ein und erhielt die Antwort, dass beides im Moment noch in der gesamten Klinik besteht.
„O je, die ganze Zeit mit Maske dazusitzen, das ich kann ich nicht. Zum Test will ich auch nicht gehen, zumal der jetzt auch Geld kostet. Ich habe große Sorge, mich anzustecken.“
Für mich stellte sich natürlich die Frage: „Was soll ich jetzt machen? Habt Ihr noch Interesse an einer Gruppe?“ Einstimmig folgte die Antwort: „Ja, Katharina, so war das ja auch nicht gemeint, klar wollen wir noch die Gruppe.“
Es wurde der Vorschlag gemacht, dass wir uns im September wieder im Lokal treffen und, wenn möglich, draußen sitzen wie heute. Ein nächstes Treffen soll dann im Dezember stattfinden, ebenfalls nicht in der Klinik. Ja, und bis dahin wissen wir hoffentlich, wie es mit Corona weitergeht. Ich nahm den Vorschlag auf und versprach, im September wieder eine Gruppe einzuberufen. Gemütlich, mit vielen positiven Gesprächen, neuen Eindrücken und Erkenntnisse schlossen wir gegen 19:30 Uhr die Gruppe und fuhren zurück. Ohne großen Stau kamen wir gegen 20:45 Uhr zu Hause an.
Obwohl wir uns nicht mit Handschlag begrüßt hatten, nicht umarmten, im Freien mit dem nötigen Abstand saßen, schlug am nächsten Morgen die Corona-Warn App an und meldete: Erhöhtes Risiko: Begegnung an 1 Tag mit erhöhtem Risiko am 21.06.22. Das zeigte deutlich, dass man Corona zu jeder Zeit, drinnen wie draußen, bekommen kann. Eine Begegnung mit einer daraus resultierenden Ansteckung ist trotz größter Vorsichtsmaßnahme nirgends auszuschließen. Ich denke, Corona wird bleiben und wir müssen lernen, damit umzugehen und alles zu tun, bestmöglich sich und andere zu schützen.
Gott sei Dank blieben wir von Corona verschont! Es hätte auch anders kommen können.
Katharina Stang