Treffen der Regionalgruppe Mittlerer Neckarraum am 26. Januar 2016
Die Zeit verging sehr schnell. Gerade war der Jahreswechsel vorbei und schon war der Termin für das erste Treffen herangekommen. Pünktlich um 14:30 Uhr kamen die Teilnehmer, setzten sich nach der herzlichen Begrüßung an den gedeckten Tisch und tranken erst einmal Kaffee und aßen ein Stück Kuchen.
In der Zwischenzeit war auch unsere Dagmar fleißig und machte bei allen, die es wollten, die übliche BIA-Messung.
Ich traute meinen Augen nicht, es kamen wieder Menschen und wollten an der Gruppe teilnehmen. Ich bat sie, sich zu setzen und sich an die Atmosphäre zu gewöhnen.
Nun wurde es Zeit, die Gruppe pünktlich zu eröffnen, denn einige kommen mit Bus und Bahn, sie müssen pünktlich gehen.
Ich hatte für den heutigen Tag kein besonderes Thema. Ich wollte auf die zu erwartenden Fragen der Teilnehmer zu den verschiedensten Therapien oder auch Behandlungen eingehen. Genauso kam es dann auch. Es wurden Fragen zu Operation, Chemo, bildgebenden Verfahren, Ernährung, Enzyme, 3c Diabetes und weiteren Problemen gestellt. Ich sammelte alle gestellten Fragen und gab jedem die Gelegenheit, sich vorzustellen und zu erklären, warum er zu unserem Gruppentreffen gekommen war. Dabei wurde sichtbar, dass einige voller Angst waren. Sie sollten in den nächsten Tagen operiert werden und niemand hatte ihnen ausreichend und verständlich erklärt, was alles auf sie zukommt. Auf meine Frage, warum das für sie wichtig sei, wurde erklärt, Angst vor dem danach zu haben. Also versuchte ich ihnen die Angst vor der Operation zu nehmen, indem ich erläuterte, dass die Operation zwar nicht einfach sei, aber sie sei zu überstehen und man könne danach oftmals wieder gut leben. Alleine diese Aussage half den Betroffenen, denn viele suchen im Internet nach Erklärungen, finden oftmals nicht die richtigen Hinweise und kommen mit den schlimmsten Vorstellungen in unsere Gruppe.
Ein zweites großes Thema war die Chemotherapie. Warum gibt es für verschiedene Patienten verschiedene Mittel? Welche Nebenwirkungen können auftreten und was ist zu tun, um sie besser zu vertragen? Ganz ruhig und anhand von Tafelbildern erklärte ich den Sinn und Zweck der Chemotherapie und gab durch bildhafte Vergleiche Hinweise, wie man sich die Wirkung der Chemotherapie vorstellen könne. Aufmerksam hörten alle zu, jeder konnte aus seiner eigenen Erfahrung berichten und damit den anderen helfen.
Die nächsten Themenkomplexe betrafen die Ernährung, Enzyme, Verdauung und Gewichtsprobleme. Diese Themen kommen immer und immer wieder und sie brauchen die meiste Aufmerksamkeit. Leider bekommen die Betroffenen in den Kliniken oder bei ihren behandelnden Ärzten oftmals eine falsche oder unvollständige Aussage. Entweder passt die Dosierung nicht oder die Einnahme erfolgt falsch. Betroffene müssen sich oftmals mit Durchfällen, Übelkeit und vielen Unpässlichkeiten herumschlagen, was durch eine richtige, ausreichende Einnahme verhindert werden kann. Immer wieder zeigte ich an Hand von erklärenden Zeichnungen, wie man es richtig macht.
Ein weiteres Thema war die Appetitlosigkeit, kein Hungergefühl zu haben. Hier kamen die unterschiedlichsten Ratschläge, die ich nicht alle mittragen konnte. So erklärte ein Betroffener, dass er Joints raucht und das hätte ihm sehr geholfen. Sofort gab es Fragen von anderen Betroffenen zu Möglichkeiten der Beschaffung. Ich griff sofort ein und gab den Hinweis, den behandelnden Arzt zu fragen und nichts allein zu unternehmen.
Die Zeit verging wie im Flug und ich musste wieder zum Ende kommen. Ein interessanter, netter und informativer Nachmittag ging zu Ende. Ich wünschte allen einen guten Heimweg und eine stabile Gesundheit. Anschließend wollten noch einige Betroffene und deren Angehörige ein persönliches Beratungsgespräch, was ich gerne gemacht habe.
Katharina Stang