Verdacht auf Zystenbildung an der Bauchspeicheldrüse
Seit zwei Jahren bin ich Mitglied bei TEB e. V. und nehme regelmäßig an den monatlichen Treffen der Regionalgruppe Rhein-Main teil. Meine Motivation, dem Verein TEB e. V. beizutreten, kam durch meine Diagnose „Verdacht auf Zystenbildung an der Bauchspeicheldrüse.“
Mit der Diagnosestellung konnte ich zum damaligen Zeitpunkt nicht viel anfangen. Ich suchte nach Informationen, die mir helfen sollten zu verstehen, was in meinem Fall zu tun ist. Durch Zufall las ich in der Zeitung, dass TEB eine neue Gruppe in Darmstadt gründet. „TEB e.V. Selbsthilfe“, was ist das? Was machen die? Finde ich dort Antworten auf meine Fragen?
Voller Erwartung ging ich zu dieser Gruppengründung und hörte erst einmal zu. Schnell fühlte ich mich angenommen und verstanden. Jeder der hier Anwesenden hatte Probleme, Sorgen oder Nöte, die die Bauchspeicheldrüse betrafen. Jeder der Teilnehmer wurde ermutigt, seine persönlichen Fragen oder Probleme offen anzusprechen, wobei gleichzeitig darauf hingewiesen wurde, dass alles, was in dem Raum besprochen wird, auch dort bleibt.
Es prasselte nur so an Fragen. Die Leiterin, Frau Katharina Stang, beantwortete sehr fachlich und sehr fundiert unsere Fragen, auch meine, was Zysten sind, was zu beachten ist, warum wir dies oder jenes tun sollten. Sie betonte auch, wenn die Empfehlung des Arztes lautet „regelmäßige Kontrolle“, sollte man dieser Aufforderung unbedingt nachkommen!
Mir wurde an diesem Gruppennachmittag bewusst, dass ich weitere Informationen, Untersuchungen oder eine zweite Meinung einholen werde, um ganz sicher zu sein, dass ich auf der richtigen Seite bin und nichts versäume.
Frau Katharina Stang berichtete außerdem an diesem Nachmittag über das gut funktionierende Netzwerk von TEB und über die Möglichkeit, dadurch schnell und unverbindlich einen Termin zur zweiten Meinung bei einem Pankreasexperten zu bekommen. Ich bat um einen solchen Termin. Nur wenige Tage später hatte ich einen festen Termin bei einem Experten. Zusammen mit meinem Mann, Katharina Stang und meinen Unterlagen trafen wir beim Herrn Professor ein. In einem anschließenden sehr ruhigen, stressfreien und offenen Gespräch konnte ich alle meine Fragen und Bedenken ansprechen und bekam eine ausführliche detaillierte Antwort. Gott sei Dank brauchte ich nicht, wie bei der ersten Untersuchung vermutet wurde, eine Operation an der Bauchspeicheldrüse. Aber eine engmaschige Kontrolle wurde mir dringend angeraten. Am Schluss des Gesprächs dankte ich Herrn Professor St. B. für seine Zeit und für das sehr offene Gespräch. Mit einem Lächeln sagte der Herr Professor, Frau Stang hat sie bestens informiert, aufgeklärt und beraten, alles was sie ihnen sagte, kann ich nur unterschreiben. Man spürte, dass der Herr Professor das Wissen von Frau Stang sehr, sehr schätzt.
Nochmals vielen Dank, liebe Katharina!
Meine Erfahrung in der Gruppe ist symptomatisch für die Arbeitsweise von Katharina Stang: Hohe Fachkompetenz, viele praktische Tipps gepaart mit schneller unbürokratischer Hilfe und viel menschlicher Zuwendung. Wo erhält man das sonst noch - und das Ganze macht Katharina ehrenamtlich!
Wir wissen durch die Informationen in den Gruppen, dass Katharina seit einiger Zeit kämpft, dass wenigstens ihre Fahrtkosten zu den Gruppentreffen, die für uns Betroffene enorm wichtig sind, erstattet werden. Aus vielen Gesprächen in den Gruppen wissen wir, dass die gesetzliche Pauschalförderung § 20c SGB V in der Vergangenheit nicht bewilligt wurde.
Katharina bekam für ihr enormes Engagement in der Vergangenheit nur wenig oder keine finanzielle Unterstützung. Umso mehr machte es mich traurig, dass wir Menschen heute immer mehr nehmen und nichts mehr geben wollen. So kam in das letzte Treffen eine Betroffene, die nur die Vorteile von TEB (Sprechstunde, Zweitmeinung, Infomaterial) in Anspruch nehmen wollte. Eine Mitgliedschaft in Höhe von 25,00 EUR und eine kleine Spende lehnte sie ab. Alles will man in Anspruch nehmen aber bitte, es soll kostenlos sein.
Ich frage mich: Greift das heute zunehmende egoistische Denken auch in den Gruppen um sich? Werden dadurch ehrenamtliches Engagement und Menschlichkeit, wichtige Säulen unserer Gesellschaft langfristig gesehen, nicht zerstört? Wer will noch in der Selbsthilfe ehrenamtlich tätig sein, geschweige denn eine Gruppe leiten?
Jede Arbeit hat seinen Preis! Nur das Ehrenamt in der Selbsthilfe ist davon weitgehend ausgeschlossen. Ich spüre vermehrt, dass immer weniger Menschen ein Ehrenamt ausfüllen wollen oder können. Wir sollten uns alle die Frage stellen, warum?
Sch. E.