"Verdauungsenzyme bei Bauchspeicheldrüsenerkrankungen"

pfeil_zurueck.jpg  Zurück

Regionalgruppe Bodensee-Oberschwaben
Vortrag: „Verdauungsenzyme bei Bauchspeicheldrüsenerkrankungen“ am 3.11.2010 in Wangen im Allgäu
Referent Herr M. Hitzel

Wie unsicher viele Betroffene bei der Enzymeinnahme sind und dass dieses Thema ganz wichtig ist, zeigte die zahlreiche Teilnahme an diesem Vortrag.
Nicht nur Gruppenmitglieder, auch viele andere Betroffene waren aufgrund des Presseberichtes gekommen. Nach einer herzlichen Begrüßung übergab ich das Wort an den heutigen Referenten Herrn Hitzel.

Dieser stellte sich und seine Tätigkeit kurz vor und bat die Teilnehmer, bei den jeweiligen Punkten, die unklar sind, nachzufragen.

Zu Beginn erläuterte Herr Hitzel den Aufbau der Bauchspeicheldrüse und ihre Funktionen; ebenso die möglichen Erkrankungen. An einer Kette mit bunten Kugeln erklärte er, wie die Nahrungsbestandteile (Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate) durch die Verdauungsenzyme aufgespaltet werden, damit der Dünndarm sie aufnehmen kann. Wenn Enzyme fehlen oder sich mit der Nahrung nicht richtig vermischen, wird diese unvollständig oder gar nicht verdaut und es kommt zu den bekannten Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Fettstühlen.

Herr Hitzel erklärte sehr eindeutig, wie die Enzyme richtig dosiert und eingenommen werden müssen. Wir waren erstaunt über den hohen Fettanteil in Schoko- und Müsliriegeln, Joghurt, bzw. Quarkzubereitungen und auch in Kaffee mit Milch. Seine Empfehlung waren, 5 - 6 kleinere Mahlzeiten am Tag einzunehmen.

Wir alle spürten, wie wichtig es ist, dass immer wieder ein Fachreferent über das Thema Ernährung und Enzyme einen Vortrag in den Gruppen hält. Leider werden immer wieder gravierende Fehler bei der Einnahme gemacht. Viele Fragen und Unsicherheiten der Betroffenen und der Angehörigen konnten an diesen Nachmittag ausgeräumt werden.

Von mehreren Teilnehmern mit Pankreasinsuffizienz kam die Einwendung, dass ihr Arzt die Enzyme nicht verschreiben würde, sie müssten sie selbst bezahlen. Hier verwies der Referent auf die ausliegende „Codierhilfe für den Praxisalltag“ (Diagnosen mit exokriner Pankreasinsuffizienz) und bat die Betroffenen, diese mitzunehmen und ihrem Arzt vorzulegen. Wichtig: Bei einer nachgewiesenen Pankreas-Insuffizienz müsse der Arzt die Enzyme verschreiben!

Die Bedeutung der Protonenpumpenhemmern wurde ebenfalls angesprochen. Hier tauchte die Frage auf, ob bei einer leichten Pankreasinsuffizienz auch Basenpulver ausreichen würde. Da dazu keine Studien vorlägen, betonte Herr Hitzel, müsse der Betroffene testen ob das Pulver ausreichend sei und selbst entscheiden, ob er es einnimmt.

Zum Schluss wurden noch weitere Fragen gestellt, die von Herrn Hitzel, auch in persönlichen Gesprächen zufrieden stellend beantwortet wurden. Wir bedankten uns danach alle für diesen interessanten Vortrag und ich als Gruppenleiterin überreichte im Namen der Gruppe ein kleines Dankeschön.

Der Vortrag fand bei allen Teilnehmern großen Anklang.

Ursula Krug