Vortrag „Molekulare Therapie“, Referent Dr. med. Neßelhut
Vortrag vom 09.11.10 „Molekulare Therapie“
Referent Dr. med. Neßelhut
Am Dienstag, den 09.11.2010, trafen wir uns wieder in unseren Gruppenräumen, um über unsere Sorgen und Nöte zu sprechen, sowie über Erfreuliches und Positives zu berichten. Schon als ich eintraf, waren sehr viele Gruppenmitglieder anwesend und in Gespräche vertieft. Immer mehr Teilnehmer trafen ein, darunter auch einige Neue. Zum Schluss konnte ich an die 50 Teilnehmer zählen.
Doch bevor unserer Referent starten konnte, musste er erst einmal Erste Hilfe leisten und eine Betroffene notfallmäßig versorgen. Leider bekamen wir die Situation nicht alleine in Griff und wir entschieden uns, einen Notarzt zu holen, der auch kurze Zeit später eintraf und unser Gruppenmitglied medizinisch versorgen konnte. Es war eine Aufregung entstanden und neue Mitglieder waren verunsichert oder besser gesagt verängstigt.
Ich als Gruppenleiterin erklärte die Situation und machte darauf aufmerksam, dass es jedem in der Gruppe mal so ergehen kann, wir sind leider eine Gruppe mit einer schweren Erkrankung. Die Gruppe fand es gut, dass hier der Mensch, der sich in Not befand, im Vordergrund stand.
Mit einer halben Stunde Verspätung konnte Herr Dr. Neßelhut mit seinem Vortrag beginnen. Viele konnten mit dem Thema „Molekulare Therapien“ nicht so recht etwas anfangen. Was ist das? Um was geht es? - waren die Fragen. Der Referent erklärte sehr genau den Unterschied zwischen allgemeinen Immuntherapien, die das Immunsystem stärken sollen und der dendritischen Zelltherapie. Viele Fragen wurden schon im Vorfeld beantwortet. Er betonte ausdrücklich, dass seit den neusten Erkenntnissen eine leichte Chemotherapie (Gemcitabine) in geringer Dosis zu der Molekularen Therapie verabreicht werden sollte.
Dann ging er auf die seit ungefähr 20 Jahre alten Forschungsergebnisse ein. Er beschrieb die dentritischen Zellen als die Offiziere einer Armee, die den Soldaten des Immunsystems genaue Befehle zum Angriff erteilt. Der Vortrag wurde mit vielen Schaubildern untermauert. Er berichtete, dass viele chronische Entzündungen der Vorbote einer Tumorerkrankung sind.
Er erklärte auch die Rolle cytotoxischer T-Zellen, Helferzellen und der Nk-Zellen. Ich muss gestehen, dass war nicht immer leicht zu verstehen, doch der Referent erklärte und beantwortete alle Fragen.
Es wurden auch Fragen von den Anwesenden gestellt wie
Wann ist eine Molekulare Therapie sinnvoll?
Was kostet sie?
Wer bezahlt diese?
Wo bekomme ich so eine Therapie?
Ist sie von der Schulmedizin anerkannt?
Einige unserer Teilnehmer sahen in dem Vortrag eine Möglichkeit, sich über ihre eigene Situation und Erkrankung mit Herrn Dr. Neßelhut in Verbindung zusetzen.
In der Gruppe hatten wir zu diesem Zeitpunkt zwei Betroffene die sich für eine Therapie mit dentritischen Zellen entschieden hatten. Leider war keiner von den Beiden aus verschiedenen Gründen anwesend. So konnte auch keine persönliche Erfahrung weitergegeben werden.
Ich spürte deutlich, dass hier einige Teilnehmer Hoffnung in die Therapie setzten. Meine Aufgabe war es, darauf hinzuweisen, dass, bevor man sich für die eine oder andere Therapie entscheidet, sich richtig und ausführlich informiert. Ja, man sollte unbedingt mit seinem behandelnden Arzt, aber auch mit der Krankenkasse, Kontakt aufnehmen und alle Details abklären.
Ob und wie weit Betroffene von solch einer Therapie profitieren, bleibt in der Zukunft abzuwarten.
In diesem Sinne schloss ich die Gruppe und wünschte allen einen guten Nachhauseweg Ich selbst war froh, dass es Frau B. wieder besser ging und ich trat meinen Heimweg an.
Katharina Stang