Vortrag Regionalgruppe Nördlicher Schwarzwald, Thema: "Nebenwirkung durch Chemotherapie"

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Bericht Vortrag in der Regionalgruppe Nördlicher Schwarzwald am 29. Juli 2011
Thema: Nebenwirkung durch Chemotherapie
Referent: Herr PD Dr. Ritter

Nebenwirkung_Chemotherapie.jpgKrebszellen und Atomkerne haben etwas gemeinsam - sie sind schwer verständlich.
Das wurde uns wieder in Erinnerung gebracht, als PD Herr Dr. Ritter (H. Dr. R.) am letzten Freitag d. 29. Juli, zu uns in die Gruppe Nördlicher Schwarzwald kam, um uns einen Vortrag mit der Überschrift, „Neben- wirkungen durch Chemotherapie (Chemo) und wie gehe ich damit um“ zu halten.

Weil Krebs so komplex und z. T. so unendlich ist, halten sich die Heilungschancen auch wohl in Grenzen, wenn man von Heilung überhaupt sprechen kann.

H. Dr. R. begann sein Referat mit dem was auch in der Themenüberschrift stand. Nebenwirkung durch Chemotherapie. Er hob hervor, dass eine Chemo immer starke Nebenwirkungen hat, die man aber in Kauf nimmt. Z. B. Übelkeit, Darm- u. Mundschleimhautentzündung, starke Abgeschlagenheit, Haarausfall oder generelle kosmetische Hautveränderungen. Wobei die Darm- u. Mundschleimhaut sich sehr schnell regeneriert.
Die Schleimhäute spielen im menschlichen Körper eine große Rolle, sie schützt vor Bakterien, Organ-Oberflächen, Atemapparat, harnableitende Systeme und Geschlechtsorgane. Eine profilaktische Mundschleimhaut- behandlung während der Chemo ist unverzichtbar. H. Dr. R. wies auch auf die Schwierigkeit hin, dass Tumore, die an bzw. um stark beanspruchte und lebenswichtige Gefäße u. Organe gewachsen sind, u. U. operativ nicht entfernt werden können. Eine Chemo ist somit die einzige Möglichkeit, dem Patienten eine event. Lebensverlängerung zu geben. Eine Chemo kann auch völlig wirkungslos verlaufen, Tumorzellen können resistent sein. Im Vorfeld ist also ein erfolgsversprechender Verlauf einer Chemo nicht gewährleistet.

Auch auf die Behandlung mit Antikörpern u. Mistel, die beide das Immun-system stärken sollen, wurde eingegangen, sowie auf das Thema Dendritische Zellen, die Zellen des Immunsystems sind, die sich je nach Typ aus Monozyten entwickeln. Dendritische Zellen gehören zusammen mit den Monozyten, Makrophagen u. B-Lymphozyten zu den so genannten „professionellen“ antigen-präsentierenden Zellen des Immunsystems. Dendritische Zellen haben bei H. Dr. R. wohl einen ganz besonderen Stellenwert, was seiner Gestik zu entnehmen war. Er war bemüht, uns dieses Thema verständlich zu machen.

Nachdem der Beginn des Vortrages sich um 20 Min. verzögerte, da das mitgebrachte Notebook sich störrisch darstellte und einfach keine Bilder an den Beamer weitergab, sprang die Vorsitzende Frau Katharina Stang ein. Sie machte den Vorschlag, nachdem die Technik sich nicht erweichen ließ, den Vortrag mit einem „Frage- u. Antwortspiel“ fortzusetzen. Wir fragen - H. Dr. R. antwortet. Es entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, die allen 17 Teilnehmern die Gelegenheit gab, sich an dem Spiel zu beteiligen u. Fragen zu stellen. Trotz ein paar Abstrichen war es ein gelungener Gruppennachmittag.

Mit einem Gutschein für eine kulturelle Veranstaltung bedankte sich der Gruppenleiter bei H. Dr. Ritter, der selber mit Leidenschaft Violine spielt, für sein Engagement, dass er trotz seiner vielen Verpflichtungen innerhalb und außerhalb der Sindelfinger Klinik sich Zeit für unsere Regionalgruppe Nördlicher Schwarzwald genommen hat.

Ich hoffe, dass der Vortrag bei dem einen oder anderen Anwesenden, etwas mehr Tranzparenz in diese schwierige Materie gebracht hat.

Peter