Vortragsveranstaltung "Qi Gong", Regionalgruppe Mittlerer Neckarraum
Bericht über die Vortragsveranstaltung "Qi Gong" am Dienstag, den 16.08.2011 in der Regionalgruppe Mittlerer Neckarraum in Stuttgart
Referent : Dr. Bernhard Köstlin
Wieder einmal konnte ich für die Gruppe ein besonderes Highlight organisieren. „Qi Gong“ mit einem ausgebildeten Qi Gonglehrer. Wir alle stellten uns die Frage, was kommt auf uns zu.
Schon der Beginn des Gruppennachmittags begann nicht wie üblich, sondern wir räumten zuerst die Tische weg und stellten die Stühle zu einem Kreis zusammen. Dies erwies sich später im Sinne der Atmosphäre und der vorgesehenen praktischen Übungen als sehr sinnvoll.
Danach begrüßte ich die zahlreich erschienenen Teilnehmer sowie den Referenten, Herrn Dr. Bernhard Köstlin. Für mich war es eine besondere Freude, denn seit vielen Jahren ist er mein Hausarzt. Er kennt mich, meine Krankengeschichte und auch den Werdegang meiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Immer hat er mich motiviert, mich ehrenamtlich einzusetzen. Er war der Überzeugung, dass mir das auch in Bezug meiner Erkrankung helfen könnte. Er hatte Recht!
Ich dankte ihm für sein Erscheinen, bekundete unser Interesse und führte in die Thematik ein, wobei ich den Referenten vorstellte und den heutigen Nachmittag an ihn übergab.
Herr Dr. Köstlin wies in seiner Vorstellung auf seine langjährige Tätigkeit als Qi Gong Lehrer hin und erläuterte danach die Grundlagen und Begriffe seiner Thematik.
„Qi“ bedeutet Atem, Lebensenergie, Lebendigkeit, Fluidum.
„Gong“ bedeutet Arbeit, Fähigkeit, Können sowie beharrliches Üben. Ziel von Qi Gong ist das freie Fließen des Qi durch den Körper. Es handelt sich also um eine Meditations-, Konzentrations- und Bewegungstherapie zur Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit von Körper und Geist bzw. eine Aktivierung der Selbstheilung. Diese Therapieform ist schon mehr als 2000 Jahre alt und beruht auf Einflüssen aus Buddhismus, Taoismus, TCM und den alten Kampfkünsten.
Nachdem dazu verschiedene Fragen durch den Referenten beantwortet wurden, begannen wir nunmehr mit mehreren praktischen Übungen. Diese Übungen wurden wegen der gesundheitlichen Einschränkung vieler Teilnehmer im Sitzen durchgeführt und erstreckten sich auf bestimmte Formen der Bewegung von Armen und Händen. Dabei sollten diese Bewegungen sehr locker, d. h. ohne jeglichen Zwang und bequem durchgeführt werden. Nach jeder Übung befragte der Referent die Teilnehmer, ob und welche Wirkung sie verspürt hätten. Die meisten Teilnehmer konnten von einer wohltuenden, angenehmen und auch wärmenden Wirkung berichten, wobei jedoch die Teilnehmer völlig unterschiedliche Wirkungen verspürten. Insgesamt waren aber viele von einer solchen Wirkung angenehm beeindruckt.
Zwischendurch gab es natürlich immer wieder Fragen und kurze Diskussionen. Die Übungen selbst wurden natürlich schweigend bei innerer Konzentration durchgeführt. Zum Schluss der Veranstaltung erbat Frau Stang von jedem Teilnehmer ein kurzes Feedback. Die meisten Teilnehmer waren von Qi Gong und seiner individuellen Wirkung sehr angetan und lobten diese Therapieform als eine durchaus nützliche und sinnvolle Sache im Rahmen einer ganzheitlichen Medizin, wenn es auch einzelne kritische und ablehnende Stimmen gab. Insgesamt und mehrheitlich waren aber die Teilnehmer übereinstimmend der Ansicht, dass es sich um eine zumindest die Lebensqualität steigernde Therapieform handle.
Ich dankte abschließend im Namen der Gruppe dem Referenten sowie allen Teilnehmern für diese gelungene und sehr harmonische und tiefgreifende Veranstaltung und übereichte ein kleines Präsent an Herrn Dr. Köstlin.
Obwohl auch diese Leistung ehrenamtlich und ohne jegliches Honorar von Herrn Dr. Köstlin der Gruppe zur Verfügung gestellt wurde, fragte ich, ob so ein Nachmittag wiederholt werden kann, um das Thema zu vertiefen. Herr Dr. Köstlin sagte spontan zu. Wir hatten das Gefühl, es macht ihm Freude und Spaß in so einer Gruppe zu sein. Manches kann man nicht mit Geld aufwiegen und ist doch so viel mehr wert. Dabei denke ich an die Aussage eines jungen Mannes, der leider ein paar Tage nach der Gruppe an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben ist, als er sagte: “Das war ein toller Nachmittag und ich habe neue Kraft geschöpft und ich will lernen, mit der Situation umzugehen. Ich werde es schaffen" ... waren sein letzten Worte. Leider und wie so oft ging dieser Wunsch nicht in Erfüllung.
Katharina Stang