Vortragsveranstaltung zum Thema Sepsis

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Bericht über die Vortragsveranstaltung zum Thema Sepsis am 22.02.2013 in der TEB Regionalgruppe Leipziger Land
Referent: Dr. Rüddel

Der Gruppenleiter, Herr Horcher, begrüßte zunächst die zahlreich erschienenen Teilnehmer und den Referenten und erläuterte kurz, weshalb dieses Thema auch in unserem Betroffenenkreis eine hohe Bedeutung hat. Dann gab er an Dr. Rüddel zum Vortrag weiter.

Der Referent stellte sich kurz vor und schilderte zunächst, welcher Patientenkreis von dieser Thematik bedroht ist. Anhand der Leitlinien definierte er Sepsis als eine komplexe systemische inflammatorische Wirtsreaktion auf eine Infektion (SIRS), wobei sich Sepsis, schwere Sepsis und septischer Schock als ein Krankheitskontinuum darstellen. Dann erklärte der Referent die Kriterien einer Sepsis (Fieber/Unterkühlung, Leukozytose, Ta-chykardie, Tachypnoe) und die Bedeutung dieser Kriterien zur Beurteilung einer Sepsis. Tritt zur Sepsis ein Kreislaufversagen dazu, handelt es sich um den septischen Schock. Die Sepsis stellt einen absoluten Notfall dar und verzeichnet etwa 60.000 Todesfälle pro Jahr, steht also in der klinischen Bedeutung ganz weit oben. Erforderlich ist ein sofortiger Therapieeinsatz, der in Antibiotika und Volumentherapie besteht, wobei der Grundsatz besteht, dass der Behandlungserfolg von der Frühzeitigkeit der Therapie abhängt. Die klinischen Zeichen einer Sepsis sind leider sehr unspezifisch, werden deshalb oft verkannt und anderen Krankheiten zugeordnet (Verwirrtheit, Apathie, Atemnot, schnelle Atmung). Leider resultiert daraus oft ein verspäteter Therapieeinsatz mit nachteiligen Konsequenzen. Anhand vieler Beispiele konnte der Referent verdeutlichen, dass das Erkennen einer Sepsis viel Erfahrung und Kompetenz voraussetzt, was leider nicht selbstverständlich ist. Hauptlokalisationen einer Sepsis sind Brust und Bauch. Häufig ist eine Sepsis als Begleiterkrankung, nach Trauma und großen operativen Eingriffen. Ganz wichtig sei der möglichst frühzeitige Therapieeinsatz, weshalb die Regel gelte: think sepsis, say sepsis. Anschließend erläuterte der Referent die Einzelheiten der erforderlichen antibiotischen Therapie, die sofort hoch dosiert und möglichst breit definiert einsetzen müsse. Wichtig sei daneben die Fokussuche u.a. mit CT und die Sanierung durch Probengewinnung.

Der Vortrag wurde von allen Teilnehmern mit großem Beifall quittiert, wobei sich nunmehr viele Fragen an den Referenten anschlossen. Schon während des Vortrags waren viele Zwischenfragen gestellt worden. Man merkte deutlich, dass dieses Thema die Teilnehmer sehr berührte. In der geduldigen und ausführlichen Beantwortung der vielen Fragen konnte Dr. Rüddel verschiedene Einzelheiten der Thematik vertiefen und manches populäre Mißverständnis ausräumen. Der Referent äußerte sich sehr erstaunt über die Tiefe unserer Fragen und merkte an, dass es sich bei unserer Gruppe um einen besonders gut informierten und interessierten Kreis handle, was er bislang noch nicht kennengelernt habe. Über dieses Lob waren wir selbstverständlich recht stolz, allerdings ist dies bei TEB e. V. auch selbstverständlich. Besonderes Lob ging von allen Teilnehmern an den Referenten, der es gut verstanden hatte, ein doch sehr schwieriges medizinisches Thema laienverständlich und mit vielen praktischen Beispielen und Schaubildern herüberzubringen. Der Referent hatte dazu seine Erklärungen mit vielen praktischen Beispielen ergänzt, was das Verständnis erheblich erleichterte.

Der Gruppenleiter, Herr Horcher, verabschiedete schließlich den Referenten mit einem sehr herzlichen Dankeschön. In unserer Gruppe wurde das Thema allerdings noch sehr eifrig weitererörtert, wobei sich mehrere kleine Diskussionsgruppen bildeten.

Abschließend ergeht ausdrücklich unserer besonderer Dank an die AOK Plus Sachsen/Thüringen, die durch ihre großzügige finanzielle Förderung diese Vortragsveranstaltung überhaupt erst ermöglicht hat.

Joachim Horcher