Weihnachtsfeier der Gruppe Lauter/Fils

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Jahresabschlussfeier der Gruppe Neckar/Fils

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Am Mittwoch, den 19.11.2008 war es soweit; die Gruppe traf sich, um den Jahresabschluss zu feiern. Wir hatten schon lange in der Gruppe beschlossen, dass wir gemeinsam den Abschluss in Uhingen bei unserem Gruppenmitglied Rüdiger und seiner Frau feiern; in seinem Gasthof war genügend Platz für uns alle.
Wir trafen uns in unserem Gruppenraum, um hier die Gruppe ordnungsgemäß zu beginnen. Dabei stellten wir fest, dass zwei unserer Gruppenmitglieder nicht anwesend sein konnten, ihre Erkrankung lies es leider an diesem Tag nicht zu.
Die Neckar/Fils-Gruppe ist eine sehr aktive, spontane und lebhafte Gruppe und zu allem bereit. Neue Mitglieder oder Besucher werden gleich in die große Familie der Betroffenen, Angehörigen und Hinterbliebenen aufgenommen und mitgetragen.
Obwohl sich die gesamte Gruppe zu der Jahresabschlussfeier von TEB e.V. am 11.12.2008 in Ludwigsburg angemeldet hatte, wollten sie ihren eigenen Abschluss und sich bei Herrn und Frau Kistenfeger und mir für die Gruppentreffen und liebevolle Betreuung persönlich bedanken.
Herr Kistenfeger leitet mit Unterstützung seiner Frau und meiner Hilfe die Gruppe, in der von Januar bis November ca. 120 Betroffene, Angehörige und Hinterbliebene teilnahmen. Es findet ein sehr reger Austausch unter den Betroffenen statt. Die Gruppentreffen werden regelmäßig besucht und alle Aktivitäten von TEB e.V. werden mitgestaltet.
Schon vor einiger Zeit wurde in der Gruppe besprochen, dass Wolfgang einen schönen Präsentkorb mit vielen kleinen, herzhaften und speziellen Leckereien besorgen und ihn heute mitbringen sollte, damit wir ihn gemeinsam überreichen.
Jetzt endlich war es soweit, alle waren gespannt,
Wie sieht der Korb aus?Ist er schön geschmückt?  Ist alles so, wie wir es besprochen hatten?

Oh ja, es war ein sehr schöner und liebvoll hergerichteter Geschenkkorb und alle unsere Wünsche waren berücksichtigt, wie z. B. kein Alkohol, kleine Dosen u. v. m.
„Wolfgang, das hast Du gut gemacht“, war der Tenor der Gruppe!
Der große Augenblick kam und ich übergab im Namen der Gruppe diesen Korb an Frau und Herrn Kistenfeger und dankte ihnen für ihren persönlichen Einsatz und für den leckeren, selbstgebackenen Kuchen an jedem Gruppennachmittag.
Der Gruppenleiter und seine Frau waren gerührt und die Tränen standen ihnen in den Augen, sie hatten mit dieser Überraschung nicht gerechnet.
Beide bedankten sich für das ihnen entgegengebrachte Vertrauen.
Herr Kistenfeger betonte, dass er weiterhin meine Unterstützung benötigt und es der Wunsch der Gruppe ist, dass ich, wenn es meine Zeit erlaubt, anwesend sein und mit ihm gemeinsam die Gruppe leiten soll, damit ich ihm bei schwierigen Fragen und Situationen zur Seite stehe.
Durch meine jahrelange Tätigkeit als Gruppenleiterin ist mir bekannt, dass ein fundiertes Wissen, erfahrene Kompetenz und eine große Erfahrung in der Gruppenleitung unbedingt erforderlich ist, damit man persönlich mit vielen, extremen Situationen besser umgehen kann.

Ich gab mein Wort und verwies auf die vielen Angebote innerhalb von TEB e.V., in dem Gruppenleiter fachlich und persönlich auf regelmäßigen Schulungen und Hilfestellungen unterstützt werden. Ohne die Projektförderung nach § 20c SGB V, Schulungen der Gruppenleiter, BKK Landesverband, Hilfe am Krankenbett, KKH, Supervision, AOK Landesverband wäre dies in diesem Umfang nicht möglich, deshalb geht mein Dank an alle Krankenkassen, die uns finanziell in diesem Jahr unterstützt haben.
Sichtlich erleichtert dankte er mir und meinte: "Katharina, du bist das Herz der Gruppe und wir haben dich alle sehr gern, was wären wir ohne Dich?" Alle klatschten Beifall und nickten zustimmend.
Unser Ziel ist es, 2009 verschiedene Projekte einzuleiten und mit Ärzten aus verschiedenen Fachrichtungen Themenschwerpunkte in der Gruppe zu diskutieren.

Jetzt wurde es allerhöchste Zeit: unser Rüdiger wartete auf uns und wir fuhren gemeinsam los, ohne zu wissen, was uns erwartete.
Als wir den Gasthof betraten, wurden wir sehr herzlich von Rüdiger und seiner Frau empfangen und wir sahen einen schön gedeckten Tisch.
Lange hatten wir unseren Rüdiger nicht mehr gesehen. Es geht ihm gesundheitlich nicht gut und kam deshalb selten in die Gruppe.
Er erzählte uns, dass er zurzeit mehr in der Klinik ist als zu Hause und dass die große Gewichtsabnahme (25kg) ihm Angst macht und er nicht weiß, wie es weiter gehen wird. Wir spürten die Verzweiflung und die Zukunftsangst. Er sprach auch von der großen Freude, die wir ihm heute damit gemacht haben, dass wir unseren Jahresabschluss wie versprochen, in seinem schönen Gasthof zusammen mit seiner Frau und allen Gruppenmitgliedern feiern.
Bevor das Essen serviert wurde, ließen wir das vergangene Gruppenjahr noch einmal an uns vorbeiziehen.
Es war ein erfolgreiches und auch ein trauriges Jahr. Die Gruppe hat viel in Bewegung gesetzt und Positives erreicht. Leider mussten wir uns von einigen Gruppenmitgliedern für immer verabschieden, was uns nicht leicht fiel und uns persönlich traurig macht. Obwohl es ein großer Verlust für die Hinterbliebenen ist, sind sie unserer Gruppe treu geblieben und nehmen regelmäßig an den Gruppentreffen teil. Können wir einen besseren Beweis für unsere wertvolle und gute Arbeit erhalten? Sie fühlen sich Wohl und Geborgen!
Das köstlich zubereitete Essen mit der Dessertüberraschung „selbstgebackener Apfelstrudel mit Vanillesauce“ trug nicht unwesentlich dazu bei, dass die Stimmung sich aufheiterte. Wir aßen und tranken wie die Könige und fühlten uns sehr wohl.
Leider geht alles zu Ende. Wir bedankten uns bei unserem Rüdiger und seiner lieben Frau und versprachen, auch im nächsten Jahr wieder zu kommen, wenn es unsere Gesundheit zulässt.
Die erste Jahresabschlussfeier in Uhingen war gelungen und wir fuhren nach Hause, Rüdiger und seine Frau winkten, bis unsere Autos in der Nacht verschwanden.

Katharina Stang